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Sonntag, 15. November 2009

Filmkritik: Robin Hood


Regie: Wolfgang Reitherman
Drehbuch: Larry Clemmons
Musik: George Bruns
Laufzeit: 80 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Die Geschichte von Robin Hood, dem Helfer der Armen, dürfte den meisten Leuten ja hinreichend bekannt sein. Auch im Kino konnte man Robin Hood schon oft genug erleben. Nächstes Jahr folgt ja eine weitere Verfilmung mit Russell Crowe als Robin Hood und Ridley Scott auf dem Regiestuhl. Diese muss sich am meisten wohl mit der Kevin Costner - Fassung aus den 90-ern messen, da diese die mit Abstand beliebteste Fassung des Stoffes ist. Aber auch die Disneyfassung hat nicht wenige Anhänger. Wie schon bei den letzten Filmen führte auch hier wieder Wolfgang Reitherman Regie, der nach dem Tod Disneys die Chefrolle in den Disneystudios übernommen hatte.
Jedenfalls merkt man auch Robin Hood ähnlich wie Aristocats an, dass er sich stark an die alten Animationsfilme anlehnte. Statt Robin Hood und alle anderen Begleiter als Mensch darzustellen, gibt es halt lieber Robin Hood als Fuchs und auch seine Mitstreiter entstammen verschiedensten Tiergattungen. Das ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich neu. Der beste Freund von Robin Hood ist dann auch gleich ein Bär, was Parallelen zu "Das Dschungelbuch" unvermeidlich macht. Selbst ein Schlange hat sich hier wieder in den Film verirrt und diese erinnert auch von ihrem Charakter noch deutlich mehr an Kaa. Auch die Love Story mit dem berühmten Romantiksong ist halt doch mehr oder weniger klassisch Disney.
Die fehlende Innovation soll nun aber auch keinen allzugroßen Kritikpunkt darstellen, immerhin macht der Film ja trotzdem Spaß. Es gibt eine Menge lustige Szenen und die Charaktere sind ja trotzdem recht sympatisch. Auch actionmäßig wird einiges geboten und insgesamt ist der Film durchweg unterhaltsam. Selbst die Animation ist hier relativ gut gelungen. Den ganz hohen Standard erreicht sie zwar nicht, aber gegen Aristocats ist dies schon eine enorme Steigerung. Auch musikalisch kann man dem Film nicht wirklich was vormachen. Es ist halt die Musik, die man damals von Disney gewohnt war. Alles wird ein bisschen poppiger. Allerdings kann man diese nicht mehr wirklich mit der aus den 50-ern messen, wo alles noch etwas klassischer war. Dies muss aber kein allzu schlechtes Zeichen sein.
Die Charaktere im Film sind übrigens auch recht vielfältig. Wie schon gesagt sind nicht alle Figuren sonderlich kreativ und erinnern an Figuren aus vergangenen Tagen, aber dafür gibt es halt recht viele. Es gibt ja schon drei Bösewichte, was das ganze abwechslungsreich gestalten lässt. Besonders König John ist dabei recht lustig, wenn er ständig nach seiner Mama schreit. Aber auch die Schlange ist lustig ebenso wie der Geldeintreiber. Aber auch auf der guten Seite gibt es viel zu erleben. Zum einen gibt es da Robin selbst, der oftmals recht frech daherkommt und dann noch seinen bärigen, sympatischen Kumpel. Auch Robins Love Interest ist sehr hübsch anzusehen. Aber das sind nicht alle Charaktere, denn es gibt noch andere Figuren wie kleine Hasenkinder, tanzende Hunde oder singende Hähne. Für Abwechslung ist also gesorgt.
Deshalb ist Robin Hood auch ein sehr schöner Film geworden, der zwar nicht mehr ganz so verträumt wie die Filme der 50-er daherkommt und auch nicht mehr wirklich neu ist, aber trotzdem mit nettem Setting, viel Humor und guter Animation überzeugen kann.

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