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Sonntag, 1. November 2009

Filmkritik: Fröhlich, Frei, Spaß dabei


Regie: Bill Roberts, Jack Kinney, Hamilton Luske, William Morgan
Drehbuch: Homer Brightman, Harry Reeves, Ted Sears, Lancy Nolley, Eldon Dedini, Tom Oreb
Musik: Eliot Daniel, Paul J. Smith, Oliver Wallace
Laufzeit: 70 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren

Nachdem ich bereits Fantasia übersprungen habe, muss ich nun leider auch Make mine Music ausfallen lassen, was schade ist, da ich ja mit Ausnahme von Drei Cabelleros die ganzen Spielfilme zwischen Bambi und Cinderella zum ersten Mal angucke. Diese sind ja meist keine richtigen Filme, sondern bestehen aus mehreren Kurzfilmen. Bei "Fröhlich, freih, Spaß dabei" könnte man sogar von einem Film mit zwei kleineren Filmen sprechen, denn sowohl Bongo als auch "Micky und die Kletterbohne" waren ursprünglich mal als Einzelfilme geplant. Aber auch im Zusammenspiel miteinander machen sie eine recht gute Figur. Vor allem "Mickey und die Kletterbohne" haben die meisten wohl auch unabhängig vom Film in Erinnerung, immerhin wurde er ja auch mal einzeln veröffentlicht. Zusammengehalten wird der Film diesesmal von Jiminy Grille, den man bereits aus Pinocchio kennt und der gleich am Anfang des Films einen Song trällert, der es damals nicht in die Endfassung von Pinocchio geschafft hatte, aber trotzdem ganz nett ist. Insgesamt ist dieses verbinden der beiden Storys miteinander aber wie so oft nicht wirklich prickelnd und im zweiten Teil gibt es auch einen Erzähler, der seiner Tochter und zwei Puppen die Geschichte erzählt. Leider wird dabei aber auch die zweite Geschichte öfter mal unterbrochen. Es stört zwar nicht ganz so stark und irgendwie werden dadurch einige Dinge auch überbrückt, denn nur die Geschichte wäre vielleicht auch etwas bieder geworden. Kommen wir nun aber erstmal zu Bongo.
Dabei handelt es sich um die Geschichte eines Zirkusbären, der keine Lust auf den Zirkus hat und in die Wildnis entflieht, wo es ihm erst gefällt, dann erkennt er aber auch einige Schattenseiten der Wildnis, ehe er ein Bärenweibchen kennenlernt, in das er sich sofort verliebt. Allerdings gilt es dann immer noch einige Hindernisse zu überbrücken. Dabei fällt auf, dass die Animation endlich mal wieder hohes Niveau erreicht. Sicherlich wirkt es manchmal so, dass man hier auch vieles verwendet, was man bei Bambi kennengelernt hat. Ähnlich wie bei Bambi wird auch hier viel auf Musik gesetzt und auch gibt es mal wieder einen Liebessong zwischen den beiden Hauptbären. Während dies bei Bambi sogar etwas traurig angehaucht wurde, ist dies bei Bongo schon extrem kitschig. Rosa Wolken und überall Herzchen ist schon deutlich übertrieben, aber zumindest der Song passt recht gut dazu. Allerdings dürften diese Szenen sicherlich nicht jedem gefallen. Was danach kommt, kann dann auch ganz lustig sein, aber die Story an sich ist doch recht einfach gehalten und das man die Gefühle des Protagonisten immer mit einem Sprecher ausfrücken muss, gefällt möglicherweise auch nicht jedem. So ist da jedenfalls relativ viel Situationskomik dabei und Bongo spielt halt seine im Zirkus erlernten Stärken gut aus. Die Schlussszene ist dann auch wieder recht kitschig geraten, aber insgesamt ist der Film durchaus ok für die damaligen Verhältnisse.
Danach geht es jedenfalls weiter zu einem Familienhaus und da wird dann die Geschichte von Micky, Donald und Goofy erzählt, wie sie die Harfe von einem Riesen zurückerobern. Dabei ist Donald einmal mehr als Nervensäge abonniert und auch Goofy bekommt nicht so viel zu tun wie erwartet, so dass die größten Sympathien mal wieder bei der coolsten Maus unseres Universums liegt, Micky Maus. Besonders ihre Spielereien mit dem Riesen sind ziemlich lustig und allgemein hat man das Gefühl, dass Micky von den drei Maskottchen Disneys in diesem Film am meisten zu tun bekommt. Jedenfalls ist auch dieser Film wieder recht schön animiert, denn sowohl "Happy Valley" am Anfang als auch die Welt im Himmel ist sehr detailreich gezeichnet und es sieht einfach sehr schön aus. Am gelungensten ist dabei sicherlich die Szene in der die Bohnenranke langsam in den Himmel wächst während die drei Hauptdarsteller gemütlich schlafen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch mit viel Witz animiert worden, denn es ist durchaus lustig, wie die drei ständig von der Ranke fallen um kurz danach wieder von dieser aufgefangen zu werden und auch die Musik dazu ist ziemlich passend.
Unpassend dürfte bei dieser Geschichte höchstens sein, dass das Ende etwas schnell abgehandelt wurde und man dieses nicht mit dem vom tapferen Schneiderlein verwechseln sollte. Jedenfalls ist die Verbindung mit der Realwelt nicht ganz so gelungen und es wäre wohl besser gewesen, wenn der Erzähler bei seinem Ende geblieben wäre, wobei zugegebenermaßen der Riese gar nicht so böse ist, wie er in dem Film in einigen Passagen wirkt. Alternativ hätte man aber auch an einem schönen Ende in "Happy Valley" arbeiten können.
Jedenfalls mach "Fröhlich, Frei, Spaß dabei" eine Menge Spaß. Es hat zwar nicht die großartigsten Storys, aber animationsmäßig ist der Film recht schön, die Musik ist recht passend und es ist viel Witz vorhanden, wie man ihn von klassischen Kurzgeschichten kennt. Es ist wohl eh besser, wenn man den Film als zwei Einzelfilme sieht, die in ihrer Funktion eher Kurzfilme darstellen, denn als diese sind diese sehr gelungen. Aber auch so macht der Film Spaß und sorgt für gute Laune.

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