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Montag, 23. November 2009

Blu-Ray Kritik: Monster und Aliens


Regie: Rob Letterman, Conrad Vernon
Drehbuch: Maya Forbes, Wallace Wolodarsky, Rob Letterman, Jonathan Aibel, Glenn Berger
Musik: Henry Jackman
Laufzeit: 94 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Extras:

  • Kommentar der Filmemacher
  • Die Animatoren-Ecke
  • Fakten zum Film
  • Kurzfilm Bob's bombastischer Durchbruch (in 2-D/3-D)
  • Paddle-Ball (3-D Spiel)
  • Karaoke-Musik-Party
  • Entfernte Szenen
  • Modernes-Monster-Movie-Making
  • Die Technik von "Monster und Aliens"
  • Dreamworks Animation Video-Jukebox

Filmkritik:

Dreamworks Animation ist bei mir ja immer so eine Sache. Als Gegner des Animationsstudios würde ich mich nicht umbedingt bezeichnen wollen, denn dafür besitze ich ja selbst viel zu viele Filme von ihnen auf DVD bzw. jetzt Blu-Ray. Festzuhalten ist jedoch, dass ich mir nie wirklich sicher sein kann, was am Ende dabei rauskommt. So ist dies unter anderem letztes Jahr bei "Kung Fu Panda" geschehen. Während der Film bei der Kritik größtenteils sehr positiv aufgenommen wurde und auch eine Oscarnominierung als bester Animationsfilm erhalten hatte, fand ich den Film einfach nur grauenhaft. Dieses Jahr sah die Lage dann anders aus. "Monster und Aliens" erhielt nicht die ganz große Resonanz bei den Kritikern und in den Kinos lief der Film mit einem weltweiten Einspiel von 380 Millionen deutlich unter den Erwartungen von Dreamworks, doch empfinde ich den Film als einen der spaßigsten, actionreichsten und unterhaltsamsten Dreamworks-Filme der letzten Jahre.
Dies fängt schon bei der Grundidee an, wo man Monster und Aliens gegeneinander kämpfen lassen will. Natürlich kann man hier jetzt keinen FSK-18-Film erwarten, da Animationsfilme der großen Animationsstudios nunmal auch für Kinder geeignet sein sollen, aber immerhin gibt es hier die Möglichkeit, viele Alien- und Monsterfilme vergangener Tage zu parodieren. Da ich selbst nicht der Überexperte in diesem Genre bin, sind mir eigentlich nur die Anspielungen überdeutlich in Erinnerung geblieben, die sich auf die Filme von Steven Spielberg spezialisiert haben, aber auch bei einigen anderen Szenen hatte zumindest ich das Gefühl, dass man das schonmal irgendwo gesehen hat ohne es aber mit einem bestimmten Film in Verbindung bringen zu können. Jedenfalls gibt es da für Genrefans eine Menge zu entdecken. Allerdings muss man zuweilen auch über die Qualität der Anspielungen reden, denn zumindest die "Unheimliche Begegnung der dritten Art"-Anspielung dürfte einige Leute, die diesen Film nicht kennen, verwirrt zurücklassen. Wie auch in diesem Film versucht man mit den Aliens zuallererst musikalisch Kontakt aufzunehmen und tatsächlich erklingen im ersten Moment die berühmten 5 Töne aus Spielbergs Science-Fiction-Meisterwerk, doch kurze Zeit später spielt man dann plötzlich Axel F. und wenn man diese Anspielung nicht erkennt, dann kann man dies auch leicht mal ziemlich dämlich finden, zumal Axel F. in diesem Film nichts zu suchen hat. Aber auch später gibt es noch eine Tanzszene, die nicht so ganz in den Film passen will. Wieso kann Dreamworks auf solche Popkultur-Elemente nicht einfach verzichten?
Stattdessen hätte man sich lieber noch ein paar mehr Monster einfallen lassen können,denn im ersten Moment kann es schon etwas enttäuschend wirken, dass man im Film selbst gerade mal 5 Monter erlebt, wobei eines auch noch einen zu groß geratenen Menschen darstellt. Zumindest bei der Erstsichtung hätte man doch erwartet, dass es in dem Film nur so von Monstern wimmelt, doch da hat man sich wohl geirrt. Mit dem "Unsichtbaren Mann" hat man zwar auch noch einen 6. Charakter eingebaut, doch der spielt für den Film keine Rolle. Also muss man mit den 5 Monstern zurechtkommen, doch die haben es dafür durchaus in sich. Bei Susan erzählt man zwar eine sehr klassische Geschichte, die man in ähnlicher Version schon des Öfteren gesehen hat. Trotzdem ist Susan durchaus sympatisch, so dass man auch in dieser Geschichte mit der Hauptperson mitfiebert. Ihr zur Seite gestellt werden dann mal wieder einige lustige Sidekicks, wie man es von Dreamworks auch schon des Öfteren gesehen hat. Allerdings hat man diesesmal deutlich mehr Freiraum, da der Begriff Monster ja recht viel zulässt. Während aber Missing Link und Prof. Dr. Kakerlake noch recht normal daherkommen, rocken Bob und Insectosaurus voll die Bude. Bob ist dabei nicht mehr als eine gehirnlose blaue Flüssigkeit, die ständig Blödsinn von sich gibt, dabei aber immer so lustig guckt, dass man einfach über ihn lachen muss. Außerdem ist bei ihm vom Vorteil, dass er seine Form praktisch beliebig verändern kann, was zusätzlich noch für einige Lacher sorgt. Insectosaurus hingegen sieht man nur in recht wenigen Szenen, aber in diesen ist auch er immer wieder für einen Lacher gut. Dabei verzichtet man bei ihm auch, dass er spricht und so gibt er immer wieder nur ein paar Grunzlaute von sich. Seine Figur passt aber auch perfekt in das Monstersetting hinein.
Bei den Aliens hingegen sollte man vorsichtig sein, denn wan es genau nimmt, gibt es nur ein einziges, recht einsames Alien, welches gleichzeitig auch den Bösewicht des Films spielt. Dieses Alien vermehrt sich in der Folgezeit zwar noch, doch haben sie alle die gleiche Form, so dass hier nicht für wirklich viel Abwechslung gesorgt wird. Hier hätte man wohl wirklich noch etwas mehr rausholen können, aber nunja, wenn man sich erstmal mit der Tatsache arrangiert hat, dann wirkt dies gar nicht mehr so schwer.
Dafür gibt es dann halt recht viel Action, die zwar immer kinderfreundlich geschnitten bleibt, aber durchaus auch für Fans solcher Monsterfilme sehenswert sind. Die Musik gibt es dabei vom noch recht unbekannten Henry Jackman, der vorher aber auch schon mit Hans Zimmer zu Scores wie "The Dark Knight" oder "Pirates of the Carribean" zusammengearbeitet hat. Dies ist nun sein erster wirklich eigener Score, doch bleibt dieser noch etwas profillos und so ist die markanteste Stelle im Score wohl die, wo er kurz das Haupt-Theme aus "E.T." anspielt. Dies ist recht kurz, aber irgendwie schafft auch dieser kurze Ausschnitt völlig zu begeistern. Davon ist Jacksons Score meilenweit entfernt. Aber vielleicht wird das ja noch besser.
Jedenfalls ist "Monster und Aliens" eine sehr schöne Hommage an die alten Monsterfilme. Da kann man es auch leicht verzeihen, dass die eigentliche Story keine neuen Maßstäbe setzt, da diese allzu klassisch daherkommt. Daher sind es die einzelnen Monster, die Actionszenen, welche an alte Monsterfilme erinnern und der durchaus ansprechende Humor die Zutaten, die "Monster und Aliens" zum besten "Dreamworks Animation"-Film der letzten Jahre werden lassen.

Blu-Ray-Kritik:

3-D-Kino ist seit diesem Jahr ja deutlich auf dem Vormarsch und das macht insbesondere vor den Animationsfilmen keinen Halt, wo sämtliche Großproduktionen wie "Ice Age", Oben oder eben "Monster und Aliens" dieses Jahr auch in einer 3-D-Version in die Kinos gebracht wurden. Dreamworks gilt dabei wohl als größter Vorreiter, denn während es für Pixars John Lasseters nur ein nettes Gimmick zum Erzählen der Geschichte ist und es nie besonders hervorgehoben wirken soll, nutzt man dieses bei Dreamworks vollkommen aus. Man hat den Hauptfilm deshalb zwar nicht als 3-D-Fassung auf den Heimkinomarkt gebracht, aber zumindest ein neuer Kurzfilm mit dem Namen "Bob' s bombastischer Durchbruch" wurde als 3-D-Version auf die Blu-Ray gepackt, so dass der Blu-Ray auch zwei 3-D-Brillen beiliegen. Hierbei sei aber gleich gesagt, dass diese 3-D-Technik nichtmal ansatzweise mit der aus dem Kino vergleichbar ist, weshalb man bei den großen Studios noch zögert, den Film auch als DVD oder Blu-Ray in 3-D auf den Markt zu bringen. Stattdessen muss man sich jetzt mit einem Kurzfilm begnügen, der aber doch recht unterhaltsam ist. Der 3-D-Effekt an sich ist dabei aber durchaus bemerkenswert und wenn man die Fernseher und Blu-Ray-Player entsprechend weiterentwickelt, dann könnte 3-D auch für den Heimkinomarkt eine echte Alternative werden. Im Moment ist es jedoch noch so, dass der Effekt an sich recht gut ist, aber die Farbgebung überhaupt nicht hinhaut und man nach 12 Minuten bereits überglücklich ist, die 3-D-Brille wieder abzunehmen. Als nettes Gimmick kann man den 3-D-Effekt deshalb durchaus ansehen, doch für wahre Begeisterung sorgt dieser dann doch noch nicht.
Ansonsten gibt es auf dieser Blu-Ray gleich mehrere Möglichkeiten wie man sich während des Filmeguckens auch zusätzliche Hintergrundinformationen zu diesem Film holt. Natürlich gibt es auch hier den obligatorischen Audiokommentar mit den Regisseuren und der Produzentin. Zum anderen gibt es aber auch einfach nur Texttafeln, die während des Films immer wieder eingeblendet werden und einige Informationen über den Film preisgeben. Diese sind allerdings in Englisch. Die beiden Featurettes mit Audiokommentar und Texttafeln kann man auch kombinieren, doch dann fallen deutsche Untertitel für den Kommentar weg. Neben dieser Möglichkeit des Filme guckens gibt es mit "Die Ecke der Animatoren" aber auch ein Bild-in-Bild-Featurette, welches über die ganze Laufzeit des Films (ohne Abspann) eingeblendet wird und wo man verschiedene Entwicklungsstufen der Animation eingeblendet bekommt, aber auch viele Interviews mit den Mitwirkenden des Films wie Jeffrey Katzenberg, Reese Witherspoon oder auch noch ein paar mehr Crewmitgliedern. Außerdem gibt es einige Aufnahmen von den Synchronisationsszenen passend zu der jeweiligen Szene. Insgesamt also ein sehr informatives Featurette, was aber zur Folge hat, das man von dem eigentlichen Film wirklich kaum noch was mitbekommt.
Die eigentlichen Making-Of's zum Film fallen dann aber eher enttäuschend aus. Besonders schade ist es da, dass man so sehr über die neue 3-D-Technik plaudert, die ja das Kino für immer revolutionieren soll. Blöd ist nur, dass man in der Blu-Ray-Fassung des Films davon überhaupt nichts mitbekommen wird, denn der ist hier ja noch ohne diesen Effekt. Da hätte ich mir ehrlich gesagt mehr über ein paar zusätzliche Informationen bezüglich Charaktere, Story usw. gefreut, denn das kommt dabei eindeutig zu kurz. Aber nun gut, dafür entschädigen ja bereits die anderen Featurettes der Blu-Ray.
Insgesamt kann man die Ausstattung der Blu-Ray aber durchaus loben. Etwas weniger 3-D-Gequatsche wäre zwar ganz nett gewesen und ein paar mehr Informationen über den eigentlichen Film wären ganz nett gewesen, aber nunja, ich bin damit durchaus zufrieden und der neue Kurzfilm ist ebenso wie der Hauptfilm sehr sehenswert, was ja immer noch das Hauptargument für den Kauf einer Blu-Ray ist.

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