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Donnerstag, 19. November 2009

Filmkritik: Basil, der große Mäusedetektiv


Regie: John Musker, Ron Clements, Burny Mattinson, David Michener
Drehbuch: Peter Young, Vance Gerry, Ron Clements, John Musker, u.v.a.
Musik: Henry Mancini
Laufzeit: 71 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Nachdem ich Taran ja leider überspringen musste, beginnt nun mit Basil endgültig eine neue Ära, die uns noch lange beschäftigen wird, nämlich die Michael Eisner-Zeit, die bis Himmel und Huhn andauern wird. Etwas kürzer ist da die mit Jeffrey Katzenberg, der speziell für die Animationsabteilung zuständig war, sich aber nach "König der Löwen" mit Eisner verkrachte. Jedenfalls kann man Basil als erstes vollständiges Projekt von Eisner und Katzenberg bezeichnen. Auf Taran hatten sie ja nur noch am Ende Einfluss und konnten dabei den Flop des Films nicht verhindern. Jedenfall beginnt mit Basil gleichzeitig auch die Regiekarriere von John Musker und Ron Clements, die später Meisterwerke wie Arielle oder Aladdin erschufen.
Dabei muss ich auch gleich sagen, dass mir von allen Projekten Basil am wenigsten gefällt. Das Setting London ist natürlich ziemlich cool und eine Adaption von Sherlock Holmes ist durchaus interessant, aber der Film bleibt die ganze Zeit über auf konstant solidem Niveau ohne wirkliche Highlights oder Tiefschläge. Am meisten liegt dies wohl an der Hauptfigur Basil, die zwar durchaus nett ist, zu der man aber keine wirkliche Bindung aufbauen kann. Sie ist recht lässig, aber auch uninteressant. Das Gleiche gilt auch für den Assistenten und auch den Bösewicht finde ich jetzt nicht so wirklich toll. Das kleine Mäusemädchen ist dann zwar ganz ok, aber wurde dies von Disney auch schon in der Zeit davor oftmals strapaziert, so dass es hier nicht mehr die ganz großen Emotionen hervorruft.
Dafür fehlt auch ein wenig die Spannung in der Geschichte, denn irgendwie ist die Story doch altbekannt. Hier muss man aber wohl auch mal wieder berücksichtigen, dass der Film schon weit über 20 Jahre alt ist und damals so eine Geschichte noch nicht ganz so ausgenudelt war. Allerdings hat Disney auch schon bewiesen, dass andere Filme deutlich zeitloser sind. Deshalb kann man dies auch nur bedingt als Entschuldigung durchgehen lassen.
Ein Lob verdient hier aber die Animation. Der Film ist zwar noch nicht ganz so schön animiert wie dann die Filme der 90-er, doch ist dies kein Vergleich mehr mit der Reitherman-Ära, wo diese oftmals ja sogar ziemlich schlecht ist. Basil ist dann auch der erste Film für den in einigen Szenen mit dem Computer gearbeitet wurde. Aus heutiger Sicht ist dies zwar nicht mehr ganz so spekatakulär, aber an sich ist das schon ein ziemlich großer Fortschritt gewesen.
Etwas enttäuschend fallen hingegen die Songs aus. In Disneyfilmen kann man ja gerne singen, aber dann sollten diese auch einen Zweck erfüllen. Hier vergisst man diese jedoch direkt nach dem Anhören und storytechnisch bringen sie den Film auch nicht wirklich voran. Im Song des Bösewichts kann man aber wenigstens animationsmäßig protzen. Das war es dann aber auch schon.
Ansonsten stellt Basil halt einfach den Beginn einer neuen und sehr erfolgreichen Ära dar. Ein wirkliches Highlight kann zumindest ich in ihm aber nicht erkennen. Er ist durchweg nett, aber absolute Höhepunkte, die den Film unvergessen machen, fehlen mir halt irgendwie und somit kommt er über ein solide nicht hinaus. Aber zumindest haben Musker und Clements in der Folgezeit gezeigt, welches Regietalent sie doch besitzen.

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