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Montag, 2. November 2009

Filmkritik: Musik, Tanz und Rhythmus


Regie: Clyde Geronimi, Wilfred Jackson, Jack Kinney, Hamilton Luske
Drehbuch: William Cottrell, Bob Moore , u.v.a.
Laufzeit: 72 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren

Auch wenn ich wohl nicht der ganz große Fan der letzten Meisterwerke werde (also jene, die nur eine Ansammlung von Kurzgeschichten darstellen), so wurden diese trotzdem immer besser. Mit "Musik, Tanz und Rhythmus" machte man aber wieder einen deutlichen Schritt zurück. Zum einen gibt es nun wieder mehrere kleinere Filme, die unabhängig voneinander sind. Dies muss nicht umbedingt etwas schlechtes bedeuten, doch sind die Kurzfilme an sich nicht so sonderlich prickelnd.
Der Anfangsfilm mit dem Wintersetting ist dabei noch ganz nett geraten. Es mag zwar etwas kitschig wirken, dass zwischen den beiden Menschen auch noch zwei verliebte Hasen Schlittschuh laufen müssen, aber an sich ist der Film gar nicht so verkehrt, selbst wenn die Rettungsjagd am Ende auch etwas dusselig ist und wohl ins typische Disneyschema passt. Die Animation in diesem Film würde ich zwar nicht als hochwertig bezeichnen (allein die Menschen sind schon recht einfach gehalten), aber insgesamt geht das ok.
Allerdings werden die Kurzfilme danach nicht mehr deutlich spektakulärer. Es gibt sogar recht viele Durchhänger und am Lustigsten dürfte dann noch Little Toot ausgefallen sein, ein Film über ein kleines Schiff, welches anfangs noch verspielt und später dann allmählich erwachsener wird. Dies hat zwar ein großes Kitschpotential, doch hebt es sich angenehm von den anderen Kurzfilmen des Streifens ab und man hat sogar Sympathien mit "Little Toot". Der Film bleibt zwar die ganze Zeit über recht freundlich, denn selbst bei ernsten Szenen hat man nicht das Gefühl, dass das Geschehen jetzt super tragisch ist, aber der Film ist lustig und auch musikalisch macht der Film ein wenig her. Ein großer Klassiker unter den Disneyfilmen sind diese Songs zwar nicht, aber trotzdem sind sie deutlich besser als die der anderen Kurzfilme.
"Little Toot" war dann leider aber auch das letzte Highlight des Films, denn die anderen Kurzfilme fallen leider durch. Dabei hat man sogar die drei Caballeros nochmal aufgewärmt, die ebenfalls zu einem Song tanzen und dabei wurde dies mal wieder mit Realszenen verbunden, wobei die Dame ebenfalls aus dem Cabelleros-Film entsprungen sein könnte (hab das jetzt nicht genau verglichen). Die Musik in diesem Film ist ganz ok, allerdings ist der Film an sich danach auch wieder recht schnell vergessen.
Das gleiche gilt dann auch für den Schlussfilm, der von einer Romanze im wilden Westen handelt. Dies ist leider reichlich langweilig geraten. Die Musik brennt sich nicht ins Gedächtnis ein und allgemein ist dieses Segment aus heutiger Sicht ziemlich unspektakulär. Sicherlich muss man bedenken, dass dieser Film schon 60 Jahre alt ist und es damals noch nicht die ganz großen Western gab, doch haben andere Filme aus dieser Zeit durchaus bewiesen, dass sie zeitlos sein können. Das ist hier und auch bei einigen anderen der Filme leider nicht der Fall.
Deshalb bleibt jetzt am Ende auch gar nicht so viel übrig zu sagen. Es gibt zwei kleine Lichtblicke in dieser Ansammlung von Kurzfilmen, doch der Rest ist leider recht schnell vergessen. Hinzu kommt, dass er animationsmäßig recht unspektakulär daherkommt und allgemein die ganzen Geschichten etwas unsortiert wirken. Somit ist "Musik, Tanz und Rhythmus" neben "Saludos Amigos" der schwächste Film dieser Epoche. Schade.

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