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Samstag, 30. Juli 2011

Filmkritik: Erbarmungslos


Regisseur: Clint Eastwood
Darsteller: Clint Eastwood, Gene Hackman, Morgan Freeman, Richard Harris
Drehbuch: David Webb Peoples
Musik: Lennie Niehaus
Laufzeit: 131 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Das Clint Eastwood nicht nur schauspielerisches, sondern auch regiemäßiges Talent hat, konnte man schon in den 80-ern erkennen, wo er bei vielen seiner eigenen Filme auch Regie führte. Das er aber tatsächlich mal das Potential haben würde um damit bei den Oscars abzuräumen, damit hätten wohl die wenigsten gerechnet. 1993 war es dann jedoch soweit, denn sein eher unkonventioneller Western "Erbarmungslos" war der große Gewinner des Abends und konnte sowohl den Preis für die beste Regie, als auch für den besten Film gewinnen.
Der Film selbst handelt davon, dass Prostituierte Rache an einem Freier nehmen wollen, da dieser eine von ihnen schwer entstellt hat. Statt sich jedoch einen gewöhnlichen Revolverhelden zu suchen, der sämtliche Verbrecher locker dingfest macht, suchen sie einen in die Jahre gekommenen Mann auf, der sein altes Leben eigentlich hinter sich lassen wollte, jedoch privat viele Probleme bekommen hatte. Auch muss man sich einem korupten Sheriff stellen, der die Stadt unterdrückt.
Wer sich hier einen typischen Clint Eastwood - Western aus den 70-ern wünscht, der dürfte sicherlich enttäuscht werden. Eastwood stellt nämlich keinen Revolverhelden in den Mittelpunkt, der den ganzen Film über dominiert und fast unfehlbar ist, sondern dreht eher ein kleines Drama, in der es um die Frage geht, was diese Leute machen, wenn sie eigentlich zu alt dafür sind. Die Charaktere dürfen in dem Film durchaus ihre Fehler haben, was sie menschlicher erscheinen lässt.
Außerdem setzt Eastwood in diesem Film eher auf gute Darsteller als auf imposante Action. Deshalb dürfen hier Weltklasseschauspieler wie Gene Hackman, Morgan Freeman, Richard Harris und Eastwood selbst ihr ganzes Talent unter Beweis stellen. Hackman gibt abermals einen souveränen Bösewicht und auch Freeman's Charakter gehört zu den Highlights des Films. Eastwood selbst bleibt zwar immer noch Eastwood, aber er macht seine Sache wirklich souverän.
Regiemäßig wirkt der Film auch eher klein und unscheinbar. Auf beeindruckende Actionsequenzen verzichtet Eastwood gänzlich und hält den Film dafür lieber dialoglastig. Es gibt viele Nahaufnahmen der Schauspieler und auch die Musik von Lennie Niehaus ist sehr klein gehalten, so dass die dramatische Seite den Film klar dominiert.
Hier ist aber auch etwas Kritik an dem Film angebracht. Sicherlich muss nicht jeder Western die Epik eines Sergio Leone haben, aber zur Auflockerung des Ganzen wäre eine etwas imposantere Inszenierung manchmal hilfreich gewesen. So können sich aber immer mal wieder ein paar Längen in den Film einschleichen.
So ist "Erbarmungslos" ein Western geworden, der in erster Linie durch seinen hervorragenden Cast und die etwas ungewohnte Herangehensweise an diesen punkten kann, da er auch mal eine andere Seite eines Revolverhelden zeigt. Etwas schade ist es trotzdem, dass einige beliebte Eigenarten des Genres wie imposante Schusswechsel oder ein großes Finale eher wenig zum Einsatz kommen.

Freitag, 29. Juli 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 30.07.2011

1. Erbarmungslos 22.25 Uhr BR
2. Die Brücken am Fluss 20.15 Uhr BR
3. Blade 2 22.15 Uhr RTL (leider gekürzt)

Sonntag, 31.07.2011

1. Spider-Man 2 20.15 Uhr Pro 7
2. Dumm und dümmer 16.10 Uhr Kabel Eins
3. Super Mario Bros. 15.05 Uhr Tele 5

Montag, 01.08.2011

1. Hollywood Cops 20.15 Uhr Kabel Eins

Dienstag, 02.08.2011

1. Goldfinger 22.00Uhr BR
2. Female Agents 23.15 Uhr WDR

Mittwoch, 03.08.2011

1. Thirteen Days 20.15 Uhr Kabel Eins
2. Breakdown 23.05 Uhr Kabel Eins
3. Asterix & Obelix gegen Cäsar 20.15 Uhr Sat. 1

Donnerstag, 04.08.2011

1. Ein gutes Jahr 20.15 Uhr Vox
2. Mission Impossible 3 20.15 Uhr Sat. 1
3. Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte 23.00 Uhr ZDF

Freitag, 05.08.2011

1. Flight Plan 21.45 Uhr Pro 7
2. Red Eye 20.15 Uhr Pro 7

Freitag, 22. Juli 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 23.07.2011

1. Der Schuh des Manitu - Extra Large 20.15 Uhr Pro 7
2. Swimming Pool 21.45 Uhr Eins Festival
3. Blade 22.00 Uhr RTL (leider gekürzt)

Sonntag, 24.07.2011

1. Blow 20.15 Uhr RTL 2
2. Dead Man Walking 22.30 Uhr Tele 5
3. Vier Brüder 22.00 Uhr Pro 7

Montag, 25.07.2011

1. Eastern Promises 23.45 Uhr HR
2. Super Mario Bros. 20.15 Uhr Tele 5
3. Final Fantasy 20.15 Uhr Kabel Eins

Dienstag, 26.07.2011

1. Die Brücken am Fluss 22.30 Uhr SWR
2. Last Radio Show 20.15 Uhr Arte

Mittwoch, 27.07.2011

1. Air Force One 20.15 Uhr Sat. 1
2. Frankie und Johnny 20.15 Uhr Tele 5
3. Ladykillers 20.15 Uhr Kabel Eins

Donnerstag, 28.07.2011

1. Rush Hour 3 20.15 Uhr Sat. 1
2. Der Krieg des Charlie Wilson 22.15 Uhr ZDF

Freitag, 29.07.2011

1. Spider-Man 20.15 Uhr Pro 7
2. Pitch Black 20.15 Uhr RTL 2
3. Mel Brook's Spaceballs 20.15 Uhr Das Vierte

Filmkritik: Van Helsing


Regisseur: Stephen Sommers
Darsteller: Hugh Jackman, Kate Beckinsale, Richard Roxburgh, David Wenham
Drehbuch: Stephen Sommers
Musik: Alan Silvestri
Laufzeit: 131 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Als "Van Helsing" 2004 in die Kinos kam, war der Film ein großer Hoffnungsträger für Fans des Monsterkinos. Immerhin versprach der Film Van Helsing, Dracula, Werwölfe und Frankenstein in einem Film zu vereinigen. Außerdem bewies Regisseur Stephen Sommers bereits mit der "Die Mumie"-Reihe, dass er angestaubte Genres gut wiederbeleben kann. Mit Hugh Jackman hat der Film weiterhin einen Darsteller in der Hauptrolle, der gerade mit der X-Men-Reihe den Durchbruch geschafft hatte und sich nun für andere Dinge anbieten wollte. Das Resultat war, dass die ursprünglich als Trilogie angelegte Reihe bereits nach einem Film ihr Ende fand.
Erzählt wird die Geschichte von Van Helsing, der unter Amnesie leidet und deshalb nach Transsylvanien reist, wo er dem Geheimnis seiner Vergangenheit auf die Spur kommen möchte. Dabei muss er den finsteren Vampir Dracula besiegen, der das Land in Angst und Schrecken versetzt. Unterstützung bekommt Van Helsing von einer jungen Dame namens Anna, deren Familie schon seit Jahren gegen Dracula kämpft.
Um eins vorwegzunehmen, sei gesagt, dass "Van Helsing" als reiner Unterhaltungsfilm durchaus seinen Spaß macht. Die Action ist packend inszeniert, der Film sieht größtenteils schick aus und der Score von Alan Silvestri ist einfach bombastisch. Auch bei den Schauspielern gibt es nicht viel zu meckern, wenngleich ihre Charaktere eindimensional bleiben und David Wenham als Sidekick etwas nervt.
Die Frage ist viel eher, ob Stephen Sommers wirklich selbst das Drehbuch schreiben musste. Der Mythologie der Monster wird dieser mit seinem Script jedenfalls nicht gerecht. Frankenstein wirkt in diesem Film verschenkt und wenn Wewölfe sich nicht nur an Vollmond verwandeln, sondern dies praktisch jede Nacht geschieht, kann man als Fan dieser Monster nur mit dem Kopf schütteln. Mit einem besseren Drehbuch hätte man hier sicherlich die Mythologie besser wahren und trotzdem ein großes Spektakel auf die Leinwand bringen können. So wirken die meisten Figuren nicht wirklich wie sie selbst und haben nur in Grundzügen noch etwas mit der eigentlichen Figur gemein. Das hätte man sicherlich besser lösen können. Auch fehlt es dem Film an wirklichen Charakteren mit denen man mitfiebern kann. Die Dialoge sind meist ziemlich bedeutungsschwanger ohne dabei wirklich packen zu können. So fehlt auch ein wirklicher Spannungsbogen, da man mit niemanden so wirklich mitzittert. Aber auch dem Finale hätte etwas mehr Feinschliff gutgetan. Das Finale ist zwar groß, aber packend ist es nicht. Außerdem ist ein Kampf zwischen CGI-Figuren oftmals nicht ganz so interessant wie ein Kampf zwischen Menschen. Hinzu kommt einer der dussligsten Filmtode der letzten Jahre.
Damit ist "Van Helsing" zwar kein komplett verlorenes Stück Film, denn für Popcornkino ist noch halbwegs gesorgt, doch man merkt leider viel zu oft, welch großes Potential hier völlig unnötig vergeudet wurde.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Filmkritik: Frost/Nixon


Regisseur: Ron Howard
Darsteller: Frank Langella, Michael Sheen, Sam Rockwell, Kevin Bacon, Matthew Macfadyen, Oliver Platt
Drehbuch: Peter Morgan
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 122 Minuten
freigegeben ab: 06 Jahren
Trailer: hier

Die "Watergate"-Affäre gehört zu den größten Skandalen in der Geschichte Amerikas sein und so ist es kein Wunder, dass dieses Thema auch schon oft in Filmen aufgegriffen wurde. Einer der bekanntesten Vertreter ist dabei sicherlich die Verfilmung von Oliver Stone mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle. In "Frost/Nixon" geht es jedoch nicht um die genaue Nachstellung der Watergate-Affäre, sondern um ein legendäres TV-Interview zwischen Präsident Nixon und dem britischen Moderator David Frost, welches bereits für die Theaterbühne adaptiert wurde.
Der Film selbst versucht dabei nicht umbedingt die Geschehnisse genau nachzustellen, sondern nimmt durchaus Änderungen vor, so dass der Spannungsaufbau deutlich gesteigert werden kann. Der Film soll letztendlich immer noch als Spielfilm funktionieren und nicht umbedingt als Dokumentation. Auch hat man insbesondere bei Frost versucht, diesem auch eine Art Privatleben zu geben, so dass der Film auf eine gewisse Laufzeit kommt. Spektakulär sind diese Dinge zwar nicht umbedingt, aber störend sind sie auch nicht.
Allgemein ist "Frost/Nixon" eher ein Film, der durch seine Schauspieler und die Dialoge überzeugen kann als umbedingt durch eine sonderbar komplexe Geschichte. Die Interviews zwischen Frost und Nixon haben genug Biss und sorgen somit immer wieder für Abwechslung und Überraschungen. Außerdem ist dem Film bei den Schauspielern einige Volltreffer gelungen. Es war natürlich naheliegend Michael Sheen und Frank Langella für die Hauptrollen zu besetzen, da diese auch schon im Theaterstück diese Rollen verkörpern durften. Trotzdem erweist sich insbesondere Langella als echter Besetzungscoup, da dieser sein ganzes schauspielerisches Repertoir abruft und sowohl witzig, zornig, als auch nachdenklich sein kann. Michael Sheen's Charakter hat dann nicht ganz so viele Charakterzüge, aber auch er spielt seinen Part souverän runter. Schön ist auch, dass der Film auch in den Nebenrollen mit Sam Rockwell, Kevin Bacon, Matthew Macfayden und Oliver Platt sehr gut besetzt ist.
Die Regie von Ron Howard ist in dem Film eher zurückhaltend, doch man sollte nicht unterschätzen wie schwierig es mitunter sein kann einen solch intimen Film emotionsvoll auf die Leinwand zu bringen. Howard benutzt dabei viele Nahaufnahmen zwischen den beiden Hauptproganisten und lässt einige Nebenfiguren sogar direkt in die Kamera sprechen, was dem Film dann doch einen gewissen Dokustil gibt, obwohl man einige Veränderungen vorgenommen hatte. Etwas enttäuschend ist hingegen die Musik von Hans Zimmer, die locker auch aus einem anderen Film mit ihm als Komponisten stammen könnte und oftmals wie ziemlicher Einheitsbrei klingt.
"Frost/Nixon" ist ein grandios gespieltes Politdrama, welches sich für den Spannungsbogen durchaus ein paar Freiheiten nimmt, aber während der 2 Stunden nie langweilig wird und einiges an Abwechslung bietet.

Freitag, 15. Juli 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 16.07.2011

1. Reservoir Dogs 23.45 Uhr RBB
2. Terminator 3 - Rebellion der Maschinen 00.10 Uhr Pro 7
3. Men in Black 20.15 Uhr Pro 7

Sonntag, 17.07.2011

1. Minority Report 22.05 Uhr Pro 7
2. Billy Elliot - I will dance 20.15 Uhr RTL 2
3. Men in Black 2 20.15 Uhr Pro 7

Dienstag, 19.07.2011

1. Der englische Patient 22.30 Uhr SWR
2. Frease 20.15 Uhr Sixx
3. Brothers Grimm 20.15 Uhr Tele 5

Mittwoch, 20.07.2011

1. Cliffhanger 22.00 Uhr Sat. 1
2. Swimming Pool 00.35 Uhr ARD
3. Django 00.20 Uhr WDR

Donnerstag, 21.07.2011

1. Frost/Nixon 22.15 Uhr ZDF
2. The Transporter 20.15 Uhr Sat. 1
3. Wolke 9 22.45 Uhr ARD

Freitag, 22.07.2011

1. From Dusk till dawn 23.00 Uhr RTL 2 (leider gekürzt)
2. (T)raumschiff Surprise- Periode 1 Pro 7
3. Van Helsing 20.15 Uhr RTL 2

Mittwoch, 13. Juli 2011

Filmkritik: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2


Regisseur: David Yates
Darsteller: Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint, Ralph Fiennes, Alan Rickman
Drehbuch: Steve Kloves
Musik: Alexandre Desplat
Laufzeit: 130 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Es gab in der Geschichte Hollywoods wohl kein Filmfranchise, welches über Jahre hinweg sowohl qualitativ, als auch finanziell so erfolgreich war wie die "Harry Potter" - Reihe. Diese geht nun mit "Die Heiligümer des Todes - Teil 2" in ihre letzte Runde. Fans des Zauberlehrlings dürfen sich jedoch nochmal auf einen tollen Abschluss einer insgesamt hervorragenden Reihe freuen.
Da das große Finale für einen einzelnen Film zu umfangreich war, verständigte man sich bei Warner darauf, den Film in zwei Teilen in die Kinos zu bringen. Während Teil 1 den eher ruhigen Teil, welcher 2/3 des Buches betraf, verarbeitete und bereits im letzten November sehr erfolgreich in den Kinos anlief, widmet man sich in Teil 2 nun dem großen Finale, welches in Hogwarts stattfindet. So dauert es auch nicht lange, bis das Trio nach einem Einbruch in Gringotts nach Hogwarts gelangen, wo sie ihrem großen Wiedersacher Lord Voldemort zu einem letzten Gefecht gegenüberstehen werden. Doch bevor es soweit ist, müssen Harry, Ron und Hermine auch noch einige Horcruxe zerstören.
Wer das Buch zu "Die Heiligtümer des Todes" gelesen hat, der wird sicherlich wissen, dass das letzte Drittel des Buches von Action gefüllt ist und viele Sachen Schlag auf Schlag passieren, was im kompletten Gegensatz zum Anfang des Buches stand. So ist es auch im Film nicht weiter verwunderlich, dass trotz der deutlich geringeren Anzahl der zu verfilmenden Seiten das Tempo immer noch sehr hoch ist und auch hier manchmal das Gefühl aufkommt, dass alles etwas zu schnell abläuft. Insgesamt schafft es der Film aber besser, einen guten Spannungsbogen aufzubauen. Während im Buch insbesondere das Duell zwischen Voldemort und Harry enttäuschte, gibt es im Film wirklich ansehnliche Zaubererduelle, die Spaß beim Zuschauen machen und der Endkampf ist deutlich spektakulärer. Auch die Zerstörung der Horcruxe ist im Film besser dargestellt als noch im Buch, was insbesondere auf den letzten Horcrux zutrifft.
Was die ruhigen und intimen Szenen betrifft, so kann es der zweite Teil sicherlich nicht mit Teil 1 aufnehmen, doch dies gab die Vorlage auch nicht her. Szenen, die sich dafür anboten, setzte Yates aber verdammt gut um und dürfte Buchkenner mehr als befriedigen, aber auch Nichtbuchkennern einige wichtige Antworten bieten. Einzig die Vergangenheit Dumbledores spart der Film etwas zu sehr aus, was schade ist, da man mit Ciaran Hinds als Aberforth Dumbledore einen sehr gelungenen Neuzugang im eh schon beeindruckenden Potter-Cast fand. Dafür dürften sich aber all jene Potter-Fans freuen, die bislang immer die Meinung vertritten, dass Snape in den Filmumsetzungen zu kurz kam. In Teil 7.2. hat dieser nun seinen großen Auftritt. Aber auch eine Szene im verbotenen Wald zählt zu den Glanzpunkten der gesamten Saga.
Wer sich auf den Actionteil des Filmes freut, wird dabei ebenfalls nicht enttäuscht. Die Schlacht um Hogwarts sieht verdammt schick aus und auch wenn sie nie die Ausmaße eines "Herr der Ringe" erreicht, so sollte sie doch zufriedenstellend sein. Yates folgt wie auch schon in den letzten Teilen nur den Geschehnissen rund um das Trio und lässt die Schlacht eher beidläufig ablaufen. Das ist in manch einer Szene vielleicht etwas schade, da dadurch auch einige Tode etwas zu kurz kommen, doch wirklich entscheidend war dies für die Harry Potter - Reihe eh nie. An dieser Stelle sei auch nochmal lobend an den Einbruch in die Gringotts-Bank am Anfang des Films erinnert, der ebenfalls zu den Highlights der Reihe gehört.
Passend begleitet wird das Actionspektakel auch von einem guten Score von Alexandre Desplat, der diesesmal auch deutlich öfter auf Kompositionen von John Williams zurückgriff. Dies schadete dem Film jedoch eher, da Williams vom Bombast her deutlich höher als Desplat anzusiedeln ist und sich die verschiedenen Kompositionsstile somit teilweise etwas beißen.
Schauspielerisch standen in dem Film einmal mehr Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint im Mittelpunkt, die ihre Aufgabe sehr gut erledigten. Wie sich ihre zukünftige schauspielerische Karriere entwickeln wird, müssen aber andere Filme beweisen. Ansonsten darf aber auch Alan Rickman nochmal zeigen, dass er einer der größten britischen Schauspieler überhaupt ist. Schön ist auch, dass selbst Leute wie Maggie Smith und Warwick Davis, die zuletzt eher Statisten waren, in diesem Film nochmal etwas mehr von sich zeigen dürfen. Insbesondere bei Professor McGonagall darf man nochmal miterleben, was für eine mächtige Hexe sie eigentlich ist. Aber auch andere britische Schauspieler dürfen in Kurzauftritten nochmal zeigen, was sie wirklich können. Der ein oder andere Auftritt dürfte für Nichtbuchkenner sogar etwas überraschend kommen.
"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" ist jedenfalls ein mehr als würdiger Abschluss eines der größten und erfolgreichsten Hollywood-Franchises überhaupt. Auch wenn es der Film nicht komplett schafft, die Makel der Vorlage auszubessern, so verringert er diese erheblich und sorgt dafür, dass sich der Zauberlehrling mit einem der besten Teile der Reihe verabschiedet.

Sonntag, 10. Juli 2011

Filmkritik: Das Gesetz der Ehre


Regie: Gavin O' Connor
Darsteller: Colin Farrell, Edward Norton, Jon Voight
Drehbuch: Joe Carnahan, Gavin O' Connor
Musik: Mark Isham
Laufzeit: 130 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Polizei-Krimis gibt es in Amerika wie Sand am Meer und trotzdem werden sie immer noch gedreht. Einer der wohl besten Vertreter jüngerer Vergangenheit ist zweifellos Martin Scorsese's "The Departed", der zwar nur ein Remake eines japanischen Filmes war, diesen aber sinnvoll ergänzte und durchweg mit erstklassigen Schauspielern wie Leonardo DiCaprio, Jack Nicholson und Matt Damon besetzt war. Ähnliches konnte man sich da natürlich auch von "Das Gesetz der Ehre" erwarten, immerhin hatte dieser mit Colin Farrell, Edward Norton und Jon Voight einen ebenfalls nicht zu verachtenden Cast aufzubieten. Wirklich konkurrieren kann dieser jedoch nicht mit Martin Scorsese's Meisterwerk.
Der Film selbst handelt von der Untersuchung eines Mordfalles, dem auch vier Polizisten zum Opfer gefallen sind. Der mit dem Fall beauftragte Polizist muss aber bald erkennen, dass auch seine eigene Familie in den Fall verstrickt ist.
"Das Gesetz der Ehre" hat einen zugegebenermaßen soliden Storyaufbau, aber wie man in diesem Film erkennen muss, ist dies noch längst nicht alles. Der Film schwimmt viel zu oft in viel zu seichten Gewässern und schafft es dadurch nicht wirklich zu packen. Das größte Problem ist vermutlich, dass der Film zu sehr auf Familiendrama macht und dadurch zu offensichtlich auf die Tränendrüse drücken will. Die Dialoge wirken oftmals viel zu bedeutungsschwanger, so dass sich kein wirklicher Erzählfluss einstellen will. Da auch relativ schnell klar wird, wer alles in den Mordfall verwickelt ist, will sich nie wirklich Spannung einstellen. Außerdem ist der Film mit 130 Minuten viel zu sehr in die Länge gezogen, so dass alles viel zu gemächlich abläuft.
Besonders schade ist die biedere Umsetzung des Films auch deshalb, weil sich dadurch auch die erstklassige Besetzung nicht so wirklich entfalten kann. Es wird sicherlich keiner daran zweifeln, dass Edward Norton, Colin Farrell und Jon Voight hervorragende Schauspieler sind, doch der Film gibt ihnen keine Möglichkeiten, dies wirklich zu zeigen. Stattdessen müssen sie immer möglichst streng in die Kamera gucken, damit auch dem letzten klar wird, dass dies hier ein besonders ernstes Drama ist.
Was dem Film dann endgültig das Genick bricht, ist auch die Tatsache, dass der Film nicht gerade das größte Budget besaß. Natürlich können Filme mit geringem Budget durchaus mal eine 100 Millionen - Produkt in den Schatten stellen, doch für diesen Film reichte das Budget nicht wirklich aus. Die Polizei-Action ist alles andere als spannend, was insbesondere im Finale deutlich wird. Da hätte man den Film besser planen müssen.
Enttäuschend ist in dieser Hinsicht auch, dass der Score von Mark Isham nicht wirklich packen will. Eigentlich ist diese Art von Film genau sein Metier um einen atmosphärisch dichten Score zu schreiben, doch hier plätschert dieser nur vor sich hin und hat keinen wirklichen Wiedererkennungswert.
"Das Gesetz der Ehre" macht insgesamt leider viel zu wenig aus seinen Möglichkeiten und bietet ein viel zu lang geratenes und biederes Politdrama, welches zu oft in seichten Gewässern fährt und dadurch zu keiner Zeit wirklich packend ist.

Samstag, 9. Juli 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 09.07.2011

1. Piranhas 22.05 Uhr Tele 5
2. Hard Rain 23.00 Uhr MDR
3. Triff die Robinsons 20.15 Uhr Sat. 1

Sonntag, 10.07.2011

1. Dante's Peal 20.15 Uhr RTL 2
2. Mr. Bean macht Ferien 20.15 Uhr RTL
3. Die Wildgänse kommen 20.15 Uhr Tele 5

Montag, 11.07.2011

1. Deception - Tödliche Versuchung 22.15 Uhr ZDF
2. Final Fantasy VII: Advent Children 22.10 Uhr Kabel Eins
3. Final Fantasy 20.15 Uhr Kabel Eins

Dienstag, 12.07.2011

1. Nikita 20.15 Uhr Arte
2. This is it 20.15 Uhr Sixx

Mittwoch, 13.07.2011

1. Seabiscuit 23.15 Uhr RBB
2. Ritter aus Leidenschaft 20.15 Uhr Sat. 1
3. Copykill 22.15 Uhr Kabel Eins

Donnerstag, 14.07.2011

1. Hulk 20.15 Uhr Vox
2. Mad Max 2 - Der Vollstrecker 23.00 Uhr Vox
3. Verliebt in die Braut 20.15 Uhr Sat. 1

Freitag, 15.07.2011

1. Terminator 3 21.40 Uhr Pro 7
2. Cloverfield 20.15 Uhr Pro 7
3. Spun - Leben im Rausch 22.25 Uhr 3Sat

Freitag, 1. Juli 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 02.07.2011

1. Mein Nachbar Totoro 20.15 Uhr Super RTL
2. My big fat greek summer 20.15 Uhr Sat. 1
3. American Pie 22.00 Uhr Kabel Eins

Sonntag, 03.07.2011

1. Mein Freund Totoro 15.50 Uhr Super RTL
2. Otto - Der Film 15.30 Uhr Kabel Eins
3. Inspektor Clouseau - Der beste Mann bei Interpol 20.15 Uhr Tele 5

Montag, 04.07.2011

1. Geboren am 4. Juli 01.20 Uhr ARD
2. Vicky Cristina Barcelona 22.15 Uhr ZDF

Dienstag, 05.07.2011

1. Full Metal Jacket 22.00 Uhr Tele 5
2. 8 Frauen 20.15 Uhr Arte
3. Bube, Dame, König, Gras 01.50 Uhr RTL 2

Mittwoch, 06.07.2011

1. Pans Labyrinth 22.10 Uhr Kabel Eins
2. Cast Away - Verschollen 20.15 Uhr Sat. 1
3. 8 Frauen 14.45 Uhr Arte

Donnerstag, 07.07.2011

1. Blade Runner - Final Cut 00.35 Uhr ARD
2. Das Haus aus Sand und Nebel 00.35 Uhr ZDF
3. Bruce Allmächtig 20.15 Uhr Sat. 1

Freitag, 08.07.2011

1. München 20.15 Uhr Pro 7
2. Timecop 22.25 Uhr RTL 2
3. Die Hexe und der Zauberer 20.15 Uhr Super RTL

Kinovorschau: Juli 2011


Der Juli steht an und das bedeutet, dass einige große Sommerblockbuster starten. Dieses Jahr ist hier natürlich das große Finale zu "Harry Potter" zu nennen, welches zweifelsohne den Monat dominieren wird. Aber auch das ein oder andere interessante Drama wird diesen Monat den Weg auf die große Leinwand finden. Deshalb soll nun die Kinovorschau für den Monat Juli zeigen, was man in den kommenden Wochen alles im Kino erwarten darf.

Anfangen wollen wir mit dem Drama "The Company Men", ein Film mit Ben Affleck, Kevin Costner und Tommy Lee Jones, welcher einmal mehr davon handelt, wie sich das Leben einer Person ändert, wenn diese ständig Erfolg im Beruf haben und plötzlich ohne Job darstehen. Dank der großartigen Besetzung werde ich mir den Film irgendwann sicher mal angucken, aber nach Kinobesuch schreit es im Moment noch nicht. Kinostart ist der 07.07.2011.



Ebenfalls an diesem Tag startet die Tragikkomödie "Kleine wahre Lügen", in der Oscarpreisträgerin Marion Cotillard zur Abwechslung mal wieder in einem französischen Film mitwirkt. Scheint ein durchaus netter Film zu werden, der vor traumhafter Kullisse spielt, aber für einen Kinobesuch wird es auch hier nicht reichen, zumal der Film mit 154 Minuten auch noch ungewöhnlich lang ist.



Ebenfalls nicht außer Acht zu lassen ist auch die Komödie "Willkommen in Cedar Rapids", in der ein Versicherungsvertreter aus einer Kleinstadt erstmals seine Firma bei einer großen Konferenz vertreten darf. Mit Ed Helms, John C. Reilly, Sigourney Weaver und Anne Heche ist der Film ziemlich gut besetzt und auch die Kritiken zu dem Film sind überraschend gut. Hier lohnt sich sicherlich ein Blick. Vielleicht schaffe ich es ja tatsächlich, mir den Film mal im Kino anzusehen.



Eine Komödie zum Abgewöhnen scheint hingegen "Der Zoowärter" zu sein, eine Film mit Mr. "King of Queens" Kevin James höchstpersönlich, der auf der großen Leinwand leider noch keine allzu tollen Angebote zu erhalten scheint. Die Trailer zu dem Film sind furchtbar und die Witze zum davonlaufen. Es wäre für James eine gute Sache, wenn er auch endlich mal in etwas ernsteren Filmen mitspielen würde.



Eine Woche später wird natürlich alles von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" dominiert, dem großen Finale der "Harry Potter"-Reihe. Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht daran interessiert, wie die ganze Sache ausgehen wird. Nach dem sehr gelungenen ersten Teil des großen Finales ist die Hoffnung nach einem gelungenen Abschluss natürlich ziemlich groß. Das es der beste Film der Reihe wird, erwarte ich hingegen eher weniger. Mir gefiel schon im Buch die erste Hälfte etwas mehr und da der Film sich wohl verdammt nah am Buch halten wird, muss man damit rechnen, dass auch die Fehler des Romans übernommen wurden. Ich freue mich aber trotzdem tierisch auf den 13.06.2011, wenn ich den Film endlich im Kino bewundern darf.



Etwas unter gehen dürfte da, dass dann am Donnerstag regulär auch noch "Barney's Version", ein kleines Drama mit Paul Giamatti, Rosamund Pike und Dustin Hoffman, startet. Der Film wurde bei den Oscar's fürs beste Make-Up nominiert und Paul Giamatti gewann sogar einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller in der Kategorie Komödie/Musical. Trotz all des Potter-Hypes sollte der Film also nicht unbeachtet bleiben.



Weiter geht es dann am 21. Juli und auch hier ist als erstes ein Film mit Paul Giamatti zu erwähnen. "Win Win" erhielt dieses Jahr einige wirklich großartige Kritiken und zählt jetzt schon zu den Oscarkandidaten des kommenden Jahres. Der Trailer hat mir auch gefallen, so dass ich sicher mal einen Blick riskieren werde.



Ebenfalls viel Buzz erhielt dieses Jahr auch die Komödie Brautalarm, die in Amerika für volle Kinokassen sorgte und zur Abwechslung auch von den Kritikern gefeiert wurde. Mich persönlich sprach der Trailer aber noch nicht so ganz an und deshalb ist es auch unwahrscheinlich, dass ich mir das im Kino ansehen werde.



Für Horrorfans gibt es aber auch das neueste Werk von "Saw"-Regisseur James Wan "Insidious" zu sehen, welches in Amerika mehr einspielte als der letzte "Scream"-Film. Da ich aber mit dem Horrorgenre wenig am Hut habe, interessiert mich das eher wenig. Das gleiche gilt auch für "Das Rotkäppchen-Ultimatum", ein Animationsfilm, der mit eher bescheidenen Mitteln verwirklicht wurde und dementsprechend aussieht.





Interessanter ist dann der 28. Juli, denn dann startet mit "Cars 2" der neueste Pixar-Film in den Kinos. Während sonst die Vorfreude auf einen neuen Pixar-Film immer besonders groß ist, so sind diesesmal die Stimmen im Vorfeld eher genau das Gegenteil. Obwohl das Original mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurde und immerhin für den Oscar nominiert wurde, gilt der Streifen für viele Pixar-Fans als schwächster Film des Studios. Dies mag vielleicht auch der Grund sein, dass deren Fortsetzung von Anfang an bei den Kritikern keinen allzu hohen Stand hatte und als erster Pixar-Film größtenteils negativ aufgenommen wurde, obwohl Star-Kritiker wie Roger Ebert oder Peter Travers den Film in den höchsten Tönen lobten. Deshalb werde auch ich mir lieber ein eigenes Urteil machen ehe ich den Film verdamme. Ich mochte ja auch den Erstling ganz gerne.



Eher zum Abgewöhnen wird hingegen "Green Lantern" sein, eine Comicverfilmung von "Casino Royale"-Regisseur Martin Campbell, die schon in den Trailern grauenhaft aussah und mich überhaupt nicht reizt. Ryan Reynolds wirkt schon in den Trailern als wenn er die größte Fehlbesetzung der letzten Jahre ist, denn selten guckte ein Schauspieler so ausdruckslos in die Kamera wie hier Reynolds. Der Film wird an mir vorbeigehen, zumal er überflüssigerweise auch noch in 3-D nachkonvertiert wurde.



Als letzter ganz interessanter Film sei auch noch "Nichts zu verzollen" zu erwähnen, das Nachfolgewerk zu "Willkommen bei den Sch'tis" von Regisseur Dany Boon, der auch wieder die Hauptrolle übernommen hat und damit in Frankreich mehr Zuschauer erreichte als der letzte "Harry Potter"-Film. Für mich ist das Ganze aber eher ein Fall für die DVD oder das TV.



Damit bin ich mit der Übersicht für den Monat auch schon fertig. Ich hoffe, dass für jeden etwas dabei sein wird und wünsche allen viel Spaß im Kino. Die meisten werden sich ja wohl eh den letzten Potter ansehen.