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Donnerstag, 5. November 2009

Filmkritik: Der Polarexpress


Regie: Robert Zemeckis
Darsteller: Tom Hanks
Drehbuch: Robert Zemeckis, William Broyles Jr.
Musik: Alan Silvestri
Laufzeit: 96 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahre
Trailer: hier

Das Robert Zemeckis einer der erfolgreichsten Filmemacher aller Zeiten ist, ist wohl unbestritten und auch das seine Filme zumindest im letzten Jahrtausend stets qualitativ hochwertig waren, ebensowenig. Seitdem Zemeckis aber versucht, mithilfe des Performance-Capture-Technik versucht, die Filmwelt zu revolutionieren, wird ihm ähnlich viel Verachtung entgegengebracht wie einem George Lucas, der es doch fertiggebracht hat, seine beiden erfolgreichsten Filmreihen der 80-er durch neue Sequels der Lächerlichkeit preiszugeben. Ich persönlich stimme bei beiden Meinungen nicht zu, denn ich schätze sowohl die neuen Star Wars - Filme (aber Episode I mit Abstrichen) und den vierten Indy. Auch die letzten beiden Zemeckis-Filme finde ich alles andere als übel. Zemeckis dürfte den meisten durch Filme wie Forrest Gump, "Die Zurück in die Zukunft" - Trilogie sowie "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" ein Begriff sein. Mit "Cast Away" schuf er auch dieses Jahr noch eine sehr beliebte Verfilmung der Robinson Crusoe - Geschichte. Danach entschied er sich jedoch dazu, einen vollkommen neuen Weg einzuschlagen und das Kino zu revolutionieren. Sein Geheimnis hieß "Performance Capturing", wodurch die Bewegungen eines Schauspielers aufgenommen werden und die eigentliche Figur dann im Computer entsteht. So entstanden bereits Gollum in "Herr der Ringe" und King Kong. Bei Zemeckis ist es nun jedoch so, dass alles in der digitalen Welt erschaffen werden soll und somit auch sämtliche Figuren, die meistens einfach nur Menschen darstellen, mithilfe dieser Technik zum Leben erweckt werden sollen. Da ich leider keine Zeit hatte alle Zemeckis - Filme zu reviewen, habe ich mich jetzt einfach mal darauf beschränkt, seine bisherigen Performance-Capture-Filme zu reviewen.
Den Anfang dieser Reihe macht dabei die Verfilmung des in Amerika sehr populären Weihnachtsromanes "Der Polarexpress", in dem es um einen Jungen geht, der nicht mehr wirklich an den Weihnachtsmann glaubt und mitten in der Nacht von einem Zug abgeholt wird, der ihn an den Nordpol bringt. Dabei lernt er andere Kinder kennen und erlebt einige spannende Abenteuer.
Natürlich lässt sich über den gewählten Ansatz von Zemeckis streiten. Ein reiner Animationfilm in der Tradition von Pixar hätte es möglicherweise auch getan und wenn nicht, wäre auch eine Live-Action-Variante sicherlich irgendwie möglich gewesen. Die Frage bleibt aber trotzdem, ob diese dann auch so überzeugend daherkommt, denn auch wenn das Performance-Capturing-Verfahren hier noch keinesfalls ausgereift ist, so ist der Polarexpress trotzdem einer der schönsten Weihnachtsfilme der letzten Jahre und ich bin mir auch nicht sicher, ob alles so gut in Live-Action umsetzbar gewesen wäre.
Dabei profitiert der Film vor allem von der weinheitlichen Atmosphäre, die einen Großteil des Films ausmacht. Dazu gehört auch der grandiose Score von Alan Silvestri. Es gibt zwar eigentlich nur ein wirkliches Theme, welches des öfteren gespielt wird, aber dieses ist dafür ziemlich genial und ansonsten gibt es halt auch noch einige Songs, die sich gut in die Haupthandlung integrieren ließen.
Auch optisch ist das ganze Rundherum sehr ansprechend. Auch wenn sich über die Menschen und auch Tiere streiten lässt, so finde ich die winterliche Umgebung doch sehr ansprechend und auch der Nordpol hinterlässt einen ziemlich guten Eindruck. Ebenso ist der Polarexpress deutlich beeindruckender als er es etwa in Live-Action gewesen wäre.
Dies macht dann den Film dann auch so unvergesslich, denn storymäßig gibt die Geschichte jetzt nicht so viel her. Der Junge glaubt halt nicht mehr an den Weihnachtsmann, fährt zum Nordpol und trifft ihn dann. Auch die Bekannschaften, die er während der Zugfahrt macht, haben für sein späteres Leben keine wirkliche Bedeutung mehr. Interessant ist hierbei höchstens, dass Tom Hanks Bewegungen gleich für mehrere Figuren aufgenommen wurden, denn Hanks spielt neben dem kleinen Jungen auch noch den Schaffner, einen Streuner, sowie den Weihnachtsmann. Während des Films wird zwar nicht so ganz klar, ob das alles nur Einbildung sein soll oder ob es einfach in einer Fantasywelt spielt, aber so wirklich von Bedeutung ist dies eh nicht. Es soll ein Weihnachtsfilm sein und da ist sowas durchaus legitim.
Somit ist "Der Polarexpress" trotzdem einer der schönsten Weihnachtsklassiker unserer Zeit, der jedes Jahr aufs Neue den Weg in den DVD-Player findet. Die Story an sich ist zwar schnell erzählt, doch die winterliche Umgebung und grandiose Musik von Alan Silvestri machen den Film unvergesslich. Einfach nur schön.

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