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Dienstag, 17. November 2009

Filmkritik: Bernard und Bianca - Die Mäusepolizei


Regie: John Lounsbery, Wolfgang Reitherman, Art Stevens
Drehbuch: Larry Clemmons, Ken Anderson, Frank Thomas
Musik: Artie Butler
Laufzeit: 74 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren

Nachdem gestern schon Winnie Puuh besprochen wurde, gibt es heute zwei weitere Maskottchen Disneys, die zwar nicht umbedingt in den besten Filmen aufgetreten sind, aber doch sehr bekannt sind. Die Rede ist natürlich von Bernard und Bianca, die im Jahre 1977 das Licht der Welt erblickt haben und später auch für die erste echte Disneyfortsetzung gesorgt haben. Drei Caballeros ist zwar auch so etwas wie eine Fortsetzung von Saludos Amigos, aber das Kapitel ist für mich ja bereits abgeschlossen und ich hatte ja bereits erwähnt, dass diese Film nur bedingt als Filme durchgehen. Aber das Thema Fortsetzung soll hier jetzt auch gar nicht betrachtet werden, denn hier geht es ja um den Originalfilm der beiden Mäuse, der mir eh deutlich besser gefällt als die missratene Fortsetzung auf die ich aber auch noch zu sprechen komme.
Das Original würde ich jetzt zwar nicht umbedingt zu meinen Favoriten zählen, doch hat dies durchaus seine eigene Atmosphäre und ist auch so eine recht nette Geschichte. Dies fängt schon beim Anfang an, der überraschend traurig ausgefallen ist und auch danach hat man des öfteren Mitleid mit der kleinen Penny. Bernard und Bianca geht es da nicht anders und so machen sie sich auf die weite Reise um das kleine Mädchen zu retten. Dies ist sehr unterhaltsam und auch musikalisch sehr schön gemacht. Es kommt endlich mal wieder so etwas wie Romantik in einem Disneyfilm auf. Auch die einzelnen Charaktere sind unterhaltsam, sei es der etwas tolpatschige Fliegvogel oder eine kleine Libelle. Auch die einzelnen Sets sind sehr schön, was besonders auf die Todessümpfe zutrifft. Dies ist endlich mal wieder ein etwas anderes Setting für einen Disneyfilm und sorgt für echtes Adventurefeeling. Auch die kleine Penny trägt dazu ihren Beitrag bei. Sie ist sehr liebenswert und man hofft die ganze Zeit, dass sie endlich befreit wird. Da fällt es auch gar nicht auf, dass die beiden Hauptfiguren in diesem Fall nur solide agieren. Ich will nicht sagen, dass die beiden Mäuse mir missfallen, aber Bianca ist mir doch etwas zu sorglos und Bernard ist dann das genaue Gegenteil davon. Das wirkt dann mit der Zeit doch etwas eintönig. Etwas enttäuschend fällt dann auch der Hauptbösewicht Madame Medusa aus, die halt einfach wie eine Kopie von Cruella de Vil wirkt, die anfangs selbst im Film auftauchen sollte, was später aber verworfen wurde. Jedenfalls gibt es doch sehr viele Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrem Assistenten mit denen aus 101 Dalmatiner, was kaum Zufall sein kann. Es stört sicherlich nicht so sehr, da sie als Figur ziemlich gut zur Geschichte passt, aber möglicherweise hätte man auch einen anderen Typ von Bösewicht in den Film einbauen können.
Animationsmäßig würde ich den Film allerdings höchstens als solide bezeichnen wollen, denn das kennt man von Disney halt deutlich besser, doch hatten alle Filme in dieser Periode mit dem Problem zu kämpfen. Außerdem passt zumindest das Setting der Todessümpfe ganz gut zu diesem Stil, so dass es nicht ganz so negativ auffällt wie beispielsweise "Die Hexe und der Zauberer". Schön ist es aber trotzdem nicht. Dafür ist der Film musikalisch ganz nett. Sicherlich wird hier nicht ganz so viel gesungen wie in anderen Disneyfilmen, aber die Lieder, die gesungen werden, sind nett und die Hintergrundmusik sorgt auch dafür, dass der Film doch ziemlich gut funktioniert.
Deshalb bin ich auch der Meinung, dass dies ein durchaus starker Film von Wolfgang Reitherman ist, der auch mal was neues bietet. Deshalb ist es auch ein wenig schade, dass man dies durch einen etwas uninspiriert wirkenden Bösewicht wieder etwas zunichte macht. Insgesamt ist der Film aber doch sehr schön anzusehen.

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