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Donnerstag, 30. Juni 2011

Jahrersrückblick: 1. Kinohalbjahr 2011


Ein halbes Jahr ist nun schon wieder rum und so wird es Zeit, mal wieder auf die bisherigen Filme des Jahres zurückzublicken. Es sind bereits einige wirklich tolle Filme in den Kinos angelaufen. Genauso gut gab es aber auch ein paar Enttäuschungen, die hier ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollen. Wie gewohnt wird deshalb dieser Artikel in drei Abschnitte mit den Highlights, den soliden Filmen und den Enttäuschungen unterteilt.

1. Highlights und gute Filme

Bei den Highlights ist es wohl am sinnvollsten, wenn wir mit den Oscarfilmen dieses Jahres anfangen und erwähnen, welche mir davon besonders gut gefallen haben, da diese Oscarsaison wohl zu den stärksten der Academy gehört. Mein persönlicher Liebling ist dabei ohne Zweifel Biutiful, dem neuesten Regiewerk von Alejandro González Iñárritu. Da der Film komplett in spanisch gefilmt wurde, schaffte es der Film zwar nicht in die Kategorie der besten Filme und ging leider auch in der Kategorie für den besten fremdsprachigen Film leer aus, doch was Inarritu hier für einen tolles Drama ablieferte, sollte nicht unerwähnt bleiben. Javier Bardem ist als Hauptdarsteller schlichtweg grandios und mit seiner Laufzeit von stolzen 148 Minuten nicht gerade kurz, doch langweilig ist der Film nie, die Dialoge grandios und es gibt einige wirklich interessante Twists in der Geschichte, so dass einem die Laufzeit nie zu lang vorkommt. Auf DVD empfehle ich jedem, sich diesen Film mal anzusehen.
Der Film, der dieses Jahr bei den Oscars jedoch ganz groß abgeräumt hat, ist zweifellos Tom Hooper's "The King's Speech", ein wunderbar gespieltes Drama über König George VI, der unter anderem die Preise für den besten Film, die beste Regie und den besten Hauptdarsteller mit nach Hause nehmen konnte. Schauspielerisch war der natürlich bärenstark und Colin Firth gewann verdient seinen Oscar. Etwas schade ist allerdings, dass Geofrrey Rush hingegen leer ausging, was aber eher auf bärenstarke Konkurrenz zurückzuführen ist als das die Academy ungerecht wäre (dafür gibt es andere Kategorien). Jedenfalls war das Schauspiel der Beiden ganz großes Kino und auch inszenatorisch ist der Film extrem gut gelungen, da es eine extrem schwierige Aufgabe ist, Komödie mit Drama zu verbinden, was Hooper vorzüglich gelang. Ob er dafür aber den Oscar verdient hatte, darüber lässt sich streiten. Es ist Hooper sicherlich zu gönnen, doch wenn alte Regie-Veteranen wie David Fincher für einen ähnlich starken Film leer ausgehen, dann ist dies auch immer mit einer Träne versehen.
Ebenfalls zur ersten Oscarnominierung reichte es für Darren Aronofsky mit seinem Ballett-Film "Black Swan", der gleichzeitig aber auch wieder ein grandios gespieltes Psychodrama mit einer hervorragenden Natalie Portman darstellte. Portman gewann dann auch verdient den Oscar, was mich sehr gefreut hatte, da sie zu meinen absoluten Lieblingsschauspielerinnen gehört. Der Film selbst ist aber auch sehr stark, selbst wenn er sich am Ende etwas zieht.
Die beiden letzten Oscar-Nominee's, die in der Kategorie zu nennen sind, sind der Western "True Grit", sowie das Box-Drama "The Fighter", welche durch das grandiose Schauspiel von Jeff Bridges und Christian Bale punkten können, aber auch inhaltlich durchaus etwas zu bieten hatten. Inszenatorisch sind sie ebenfalls verdammt gut, so dass man zwar noch immer traurig sein kann, dass Christopher Nolan nicht für die beste Regie nominiert wurde, aber zumindest über die Nominierten nicht allzu sehr lästern kann.
Ein Film, der schon letztes Jahr eine Oscarnominierung verdient hätte, jedoch leider komplett übersehen wurde, ist das Kriegsdrama "Brothers", in der ein Ehemann verstört aus dem Krieg zurückkehrt. Der Film kann dank Tobey Maguire, Jack Gyllenhaal und Natalie Portman mit einer verdammt guten Besetzung aufwarten und geht dabei ungemein unter die Haut. Ich empfehle jedem, dem Film auf DVD oder Blu-Ray mal eine Chance zu geben, denn schauspielerisch ist der Film verdammt stark und gefällt mir auch deutlich besser als der letztjährige Gewinner "Tödliches Kommando", der ja auch ein Kriegsdrama darstellte.
Wenn wir schon bei Jack Gyllenhaal sind, so können wir auch gleich über das neueste Regiewerk "Source Code" von Duncan Jones reden, der viele Kritiker vor zwei Jahren mit dem Science-Fiction-Drama "Moon" überraschte. Während "Moon" meiner Meinung nach aber doch ein paar Schwächen hatte (die zweite Hälfte ist längst nicht mehr so stark) und vermutlich auch nicht zu den Highlights zählen würde, so macht sein neuestes Regiewerk noch mehr richtig. Da ich großer Fan von Zeitreise-Filmen bin (die hier in abgeschwächter Form verwendet werden) und ich es immer wieder interessant finde, wenn man dadurch die Zukunft verändern kann, war ich hier natürlich gleich Feuer und Flamme. Der Film hat zwar auch ein wenig Leerlauf und das Finale hätte ich mir eventuell etwas anders gewünscht, doch schauspielerisch ist der Film super besetzt und der Film selbst ist auch nicht länger als nötig, so dass man nach 90 Minuten zufrieden das Kino verlassen kann.
Natürlich gab es dieses Jahr aber auch schon einiges an wirklich gutem Popcornkino. Meine Top 3 bestehen hierbei aus Transformers 3, "Fast and Furious Five" und "X-Men: Erste Entscheidung", die alle auf ihre ganz eigene Weise zu überzeugen wussten. "Transformers 3" war einmal mehr ein Vorzeigewerk für die technischen Möglichkeiten unserer Zeit und konnte gleichzeitig auch das zuletzt schwächelnde 3-D wieder auf Vordermann bringen bzw. dieses sogar noch perfektionieren. Da verzeiht man es dem Film auch gerne, dass er in der ersten Hälfte etwas zu lang geraten ist. "Fast and Furious Five" konnte hingegen dadurch punkten, dass er mittlerweile einen extrem illustren Cast an Action-Stars besitzt, dem sich jetzt auch Dwayne "The Rock" Johnson angeschlossen hat und auf ein Zusammentreffen zwischen ihm und Diesel dürften sicherlich einige sehnlichst gewartet haben. Der Film enttäuscht in dieser Hinsicht auch nicht und kann auch mit einer halbwegs interessanten Diebstahlgeschichte, sowie einiges an cooler Action aufwarten, so dass man bestens unterhalten wird. Der letzte wirklich interessante Blockbuster bislang war dann "X-Men: Erste Entscheidung", der sich der Vorgeschichte von Professor X und Magneto widmete. Der Film ist deutlich besser als "X-Men 3" und "Wolverine", erreichte aber nicht ganz die Epik der Bryan Singer - Filme, da der Film zuviel wollte und dadurch einige Charakter etwas kurz kamen. In möglichen Fortsetzungen wird man dies aber sicher noch verfeinern können und deshalb gehört er für mich auch zu den Highlights des bisherigen Jahres.

2. Solide Unterhaltung

Der Großteil der diesjährigen Oscarfilme konnte ich ja schon bei den Highlights abhandeln, doch es gibt auch zwei Filme in der "Bester Film"-Kategorie, die mich dahingehend nicht ganz so begeisterteten. Zuerst ist hier Danny Boyles Nachfolgewerk zu "Slumdog Millionaire" "127 Hours" zu nennen, der mit einem guten James Franco in der Hauptrolle aufwarten konnte, mich letztendlich aber nicht ganz so packen konnte. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass Boyle den Film ohne große Vorgeschichte erzählte und sich nur auf die Ereignisse in den Bergen konzentrierte. Dadurch fühlten sich einige Charaktere etwas distanziert an und dies hätte bei einer anderen Herangehensweise noch packender sein können. Gut ist der Film trotz allem immer noch. Eher wenig packen wollte mich hingegen die Geschichte rund um Winter's Bone. Der Film ist gut gespielt und storymäßig gut genug um nicht zu den Enttäuschungen zu zählen, doch so wirklich Interesse wollte sich bei dem Film nicht bilden und so war ich ganz froh als ich endlich das Kino verlassen konnte. Nochmal würde ich mir den Film wohl nicht angucken.
Auf Drama-Seite ist ansonsten auch noch "Die Kinder von Paris" zu nennen, welches die Judenverfolg in Paris etwas genauer beleuchtet und mit Jean Reno und Melanie Laurent durchaus ansprechend besetzt war. Der Film an sich war auch durchaus informativ, aber im Vergleich zu vielen anderen Filmen über die Judenverfolgung wird der Film wohl nicht allzu lange in Erinnerung bleiben, da der Film zu kurz war und viele Charaktere eher unzureichend beleuchtet wurden.
Ansonsten gab es dieses Jahr mit "72 Stunden - The next three days", "Unknown Identity" und "Der Plan" aber auch schon drei durchaus interessante Actionthriller in den Kinos zu beobachten. Wer davon die Nase vorne hat, ist dabei nicht so einfach zu beantworten, aber ich würde wohl "72 Stunden - The next three days" auf die 1 setzen, da Russell Crowe in dem Film einfach fantastisch ist und trotz seiner langen Laufzeit von über 2 Stunden nie wirklich langweilig ist. Auf die 2 würde ich dann wohl "Der Plan" setzen, da ich einfach ein Fan von Philip K. Dick bin und dies die erste anständige Verfilmung eines seiner Kurzgeschichten seit langer Zeit ist. "Unknown Identity" war dann hingegen etwas unausgegoren, aber Liam Neeson war trotzdem klasse und bei January Jones schmilzt wohl jeder Mann dahin.
Damit sind wir nun auch schon wieder bei den Popcorn-Filmen angelangt. Der bislang erfolgreichste Film des Jahres ist da "Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten", der diese Woche die Milliardengrenze am Boxoffice knacken wird. Während die ersten drei Filme wohl jeweils in der Highlights-Kategorie gelandet wären, reicht es für den mittlerweile vierten Film leider nur für solide Unterhaltung. Es wurden zwar einige gute Elemente der alten Filme übernommen und das Zusammenspiel zwischen Johnny Depp und Geoffrey Rush funktioniert immer noch sehr gut, doch dafür haben die neuen Elemente eher wenig funktioniert und benötigen in möglichen Fortsetzungen noch einer genaueren Beleuchtung, damit die neue Trilogie qualitativ an die alte heranknüpfen kann. Insbesondere die neuen Figuren wurden eher unzureichend eingeführt und der Plot ist wie zuletzt häufiger bei Bruckheimer der Fall viel zu simpel gestrickt, so dass einiges an Arbeit wartet. Bei den Kritikern kam der Film ja nicht sonderlich gut an, was Hoffnung gibt, dass man wirklich Dinge überdenkt. Von der Inszenierung her war trotz Regiewechsel hingegen wenig zu bemängeln und so kann es in den Fortsetzungen auch gerne weitergehen.
An der Komödienfront habe ich dieses Jahr noch relativ wenig gesehen. Einzig zu "Love & Other Drugs" und "Freundschaft Plus" wagte ich den Gang ins Kino, da diese mit Anne Hathaway und Natalie Portman zwei meiner absoluten Lieblingsdarstellerinnen in der Hauptrolle hatten. Storymäßig haben sie hingegen keine Dinge ausgerissen, aber das ist bei Komödien auch nicht zu erwarten. Ich wurde bei beiden Filmen gut unterhalten und geschmunzelt habe ich auch ein paar Mal. Darum geht es bei einer Komödie ja auch.
Ein bei mir immer wieder sehr hoch angesehenes Medium ist zweifelsohne die Animation. Im Gegensatz zum letzten Jahr sieht es dieses Jahr jedoch etwas magerer aus. Einen Film der Marke "Drachenzähmen leicht gemacht" gab es noch nicht und auch in der zweiten Hälfte sehe ich keinen Film, der an die Brillianz von "Toy Story 3" oder "Rapunzel - Neu verföhnt" heranreichen könnte. Am ehesten empfehlen würde ich dieses Jahr bislang "Rio", da dieser schön animiert wurde, eine wunderbare Anne Hathaway als Sprecherin besitzt und auch die Story ok ist. Wer hingegen immer noch etwas mit Winnie Puuh und seinen Freunden anfangen kann, sollte auch bei diesem Film einen Blick riskieren. Er erreicht zwar nicht ganz die Stärke von "Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh", denn dafür ist der Film etwas zu kurz und einige Figuren bekommen somit nicht genug Screentime, doch gegenüber den letzten Abenteuern ist der Film ein großer Schritt in die richtige Richtung und animationsmäßig ist der Film ebenfalls ganz große Klasse. Der größte Oscarfavorit fürs kommende Jahr ist bislang jedoch "Rango", der erste Animationsfilm von Gore Verbinski. Auch wenn mir der Film durchaus gefiel, so kann ich den großen Hype über den Film nicht ganz nachvollziehen. Der Film ist bezüglich Charakterdesign sicherlich anders als viele andere Animationsfilme der großen Studios, doch von der Handlung her meiner Meinung nach nur Durchschnitt und insbesondere in der zweiten Hälfte zieht sich der Film wie Kaugummi. Das macht ihn nicht schlecht, aber auch längst nicht so gut wie er hätte sein können, zumal er nach Sichtung der Trailer ruhig noch verrückter sein könnte.

3. Enttäuschungen und schlechte Filme

Damit sind wir nun auch schon bei den Enttäuschungen des bisherigen Jahres angelangt. Zum Glück bin ich davon bislang weitesgehend verschont geblieben und deshalb passen zwei der drei Filme hier nur halbwegs hin. Mit diesen möchte ich auch direkt anfangen. Als erstes sei hier "Hereafter" erwähnt, ein Film in dem sich Regisseur Clint Eastwood erstmals an einem Mysterydrama versuchte. Der Film ist aufwendiger produziert als andere Eastwood-Filme, vermisst es dafür aber, den Figuren wirkliche Tiefe zu geben. So wird einfach vieles unnötig in die Länge gezogen und manche Figuren nerven einfach nur. Die beste Rolle mit Bryce Dallas Howard wird hingegen in wenigen Szenen abgehandelt und hat bereits zur Hälfte des Films ihren letzten Auftritt und spielt danach keine Rolle mehr. Spätestens hier hätte man merken können, dass man sich auf dem Holzweg befindet. Richtig schlecht ist der Film natürlich trotzdem nicht, doch für Eastwood eine große Enttäuschung.
Ähnliches gilt im Übrigen auch für "Tron - Legacy". Der Film ist technisch mit einer Ausnahme perfekt umgesetzt und hat mit Daft Punk einen wunderbaren Score, doch wenn man einen Topschauspieler wie Jeff Bridges an der Leine hat und ihn zu keinem Zeitpunkt wirklich nutzt, dann kann etwas nicht richtig sein. Insbesondere die Vater/Sohn - Geschichte in diesem Streifen wirkt um Welten schlechter als beispielsweise in "Drachenzähmen leicht gemacht" und hält den Film eher auf als ihn zu bereichern. Einen ebenso großen Klops leistete man sich auch, als man sich dazu entschied, visuell eine jüngere Version von Jeff Bridges zu erschaffen und diese für die Rolle des Bösewichts zu besetzen. Nötig war dies nicht und wenn dann eindrucksvoll gezeigt wird, dass die Technik noch nicht ausgereift ist, dann ist man natürlich mächtig am Arsch. Es war sicherlich ungerechtfertigt, dass der Film dieses Jahr keine Oscarnominierung für die besten Effekte erhielt, aber zumindest für den Sieg hat man sich damit selbst disqualifiziert. Da hätte man Bridges lieber einen ordentlichen Gegenpart geben sollen.
Die einzige wirklich große Gurke stellt für mich bislang jedoch "The Green Hornet" da, eine Comicverfilmung von "Vergiss mein nicht"-Regisseur Michel Gondry. Mit Seth Rogen in der Hauptrolle hat der Film den bislang nervigsten Filmcharakter des Jahres in der Hauptrolle und auch sonst enttäuscht der Film auf nahezu allen Ebenen. Christoph Waltz ist als Bösewicht komplett unterfordert und die Action rockt einfach nicht. Der Film setzt zwar auf ein paar ganz nette Gimmicks, doch eigentlich wünscht man sich da lieber, einen alten James Bond Film anzusehen, denn da wurden solche Dinge cleverer eingesetzt. Ich war jedenfalls froh als der Streifen endlich vorbei war und zum Glück musste ich mir das Ganze nicht auch noch in nachkonvertierten 3D antun.

Damit sind wir mit meinem kleinem Rückblick auch schon am Ende angelangt. Ich hoffe, ihr hattet Spaß dabei, da ich hier auch einige Filme erwähnen konnte, zu denen ich keine Review geschrieben habe. Insgesamt bin ich mit dem Jahr bislang aber durchaus zufrieden und mit "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" steht ja bald auch schon ein weiteres ganz großes Highlight an.

Mittwoch, 29. Juni 2011

Filmkritik: Transformers 3


Regie: Michael Bay
Darsteller: Shia LaBeouf, Rosie Huntington-Whiteley, Josh Duhamel, Tyrese Gibson, Frances McDormand, John Malkovich, John Turturro
Drehbuch: Ehren Kruger
Musik: Steve Jablonsky
Laufzeit: 154 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Michael Bay gehört zweifelsohne zu den erfolgreichsten Regisseuren der letzten Jahre. Bis auf den Flop von "Die Insel" waren alle seine Filme Erfolge und werden vom Publikum immer wieder begeistert im Kino geguckt. Auch im Fernsehen laufen seine Filme rauf und runter. Umso unverständlicher ist es da, was für einen schlechten Stand Bay bei vielen Kritikern genießt. Natürlich sind die Geschichten seiner Filme kein Oscarmaterial und die Charaktere oftmals ziemlich flach, doch was man ihm keinesfalls absprechen kann, ist die Tatsache, dass er es wie kein anderer versteht, Action imposant in Szene zu setzen. Der einzige Regisseur, der dabei in der gleichen Liga spielt, dürfte James Cameron sein. Dieser war es dann letztlich auch, der Bay dazu überredete, im mittlerweile dritten Film der Transformers-Reihe erstmals auf 3-D zu setzen.
Inhaltlich nahm man sich diesesmal die Mondlandung aus den 60-ern zum Vorbild und versucht darum eine Verschwörung zu stricken, die direkt in die Neuzeit führt und einmal mehr einen Krieg zwischen Autobots und Decepticons heraufbeschwört. Gleichzeitig befindet sich Sam Whitwicky, der Star der ersten beiden Transformers-Filme, auf Arbeitssuche und muss sich auch noch mit dem Chef seiner neuen Freundin Carly auseinandersetzen, da dieser ein Auge auf sie geworfen hat.
Auch wenn Michael Bay mit "Die Insel" eindrucksvoll bewies, dass er auch eine etwas anspruchsvollere Geschichte in einen Sommerblockbuster einbauen kann, so sollte man dies nicht in einem Transformers-Streifen suchen. Allein schon um sich die ganzen Geschichten rund um die Transformers auszudenken, muss man zwangsläufig sämtliche Gesetze der Physik brechen. Wer sich darüber ärgen will, kann das gerne tun, aber man kann es auch einfach als die Logik dieser Welt akzeptieren und sich an anderen Dingen erfreuen.
Was man aber in jedem Fall kritisieren muss, ist die Tatsache, dass die erste Hälfte des Films schlichtweg zu lang ist. Man merkt zwar, dass Bay diesesmal versucht eine Story aufzubauen, doch leider treibt er es nicht so konsequent voran wie man es sich vielleicht gewünscht hätte. Während Bay im großen Finale den Humoranteil wie versprochen zurückgeschraubt hat, so konnte er in der ersten Hälfte nicht darauf verzichten. So versucht er zu oft Humor in eine Szene zu bringen, die ohne Humor deutlich besser funktioniert hätte. Dies fällt beispielsweise bei Sam's Suche nach Arbeit aus, die fast immer mit Humor unterlegt ist und somit den Szenen den Ernst nimmt. So ist es auch schade, dass man einen großartigen Schauspieler wie John Malkovich oftmals ziemlich albern aussehen lässt. Er hätte eigentlich eine Art Mentor für Sam sein können, doch so bleibt er ziemlich albern. Unterboten wird dies nur noch von Ken Jeong, der seit Hangover wohl immer ziemlich albern agieren muss. Zum Glück tauchen sowohl Malkovich, als auch Jeong nur in relativ wenigen Szenen auf und vermissen wird man sie deshalb auch nicht.
Deutlich besser fügen sich da Rosie Huntington-Whiteley, Patrick Dempsey und Frances McDormand in die Handlung ein. Besondere Beachtung fand im Vorfeld natürlich die Umbesetzung von Megan Fox, die sich nach den Dreharbeiten des zweiten Films mit Regisseur Michael Bay ordentlich verkracht hatte und deshalb nicht für einen dritten Teil zurückkehren durfte. Ihre Ersetzung Huntington-Whiteley muss im dritten Film natürlich keine Wunderdinge erledigen, doch die Chemie zwischen ihr und LaBeouf funktioniert besser als in den ersten beiden Filmen und Whiteley kommt auch charmanter rüber als Fox, die immer etwas distanziert wirkte. Nicht ganz so viel Raum erhalten dann Dempsey und McDormand, die ihre Rolle mehr oder weniger auf Auto-Pilot runterspielen und keine Entwicklung durchmachen. Dies ist man bei Bay-Filmen aber durchaus gewohnt und stört nicht weiter. Man hätte die Rollen auch schlechter besetzen können.
Wie man also sieht, ist in der ersten Hälfte von Transformers 3 längst nicht alles Gold, was glänzt. Hier hätte Bay definitiv nochmal die Schere ansetzen können um sich schneller den wichtigen Dingen zu widmen, denn das große Finale kommt auch gut ohne die ganze Vorgeschichte zurecht. Hier übertrifft sich Bay nämlich mal wieder selbst und bringt eine der beeindruckensten Materialschlachten der letzten Jahre auf die große Leinwand und sorgt für das vielleicht beste 3-D-Live-Action-Erlebnis überhaupt. Selbst auf seine sonst so sehr geliebte Wackelkamera verzichtet Bay und auch das Schnitttempo der Szenen wurde deutlich verringert, was sicherlich all jene befriedigen dürfte, die Teil 1 und 2 zu unübersichtlich fanden. Die Effekte sind dabei gewohnt grandios und es macht sich halt bezahlbar, dass Bay im Gegensatz zu vielen anderen Regisseuren immer noch an realen Sets dreht und auch viele Stunts wirklich ausgeführt werden. Dadurch fühlt sich das Zusammenspiel mit den Spezialeffekten deutlich normaler an, wobei es bei den Transformern eh fast zu glauben ist, dass diese aus dem Computer stammen. Passend unterlegt wird der Film abermals durch einen guten Score von Steve Jablonsky, ohne dabei an seinen grandiosen Score zum Erstling anknüpfen zu können. Stattdessen erinnert vieles aus dem Score an Inception, was im Moment wohl stark in Mode zu sein scheint. Störend war es allerdings nicht.
Bay hält mit Teil 3 sein Versprechen, dass er im Vergleich zum zweiten Film viele Dinge verbessern wollte. Leider verfällt er dabei auch ab und zu in seine alten Muster und streckt die erste Hälfte des Films mehr als nötig. In der zweiten Hälfte zeigt er jedoch, dass er neben James Cameron der beste Action-Regisseur überhaupt ist, der ein Spektakel schafft wie man es dieses Jahr bestimmt nicht mehr sehen wird und dabei auch das zuletzt krieselnde 3-D wieder auf Vordermann bringt und neben "Drachenzähmen leicht gemacht" das vielleicht beste 3-D-Spektakel überhaupt schuf. Wer Bay liebt, wird mit ein bisschen Geduld also voll auf seine Kosten kommen.

Montag, 27. Juni 2011

Filmkritik: Gran Torino


Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Clint Eastwood, Bee Vang, Christopher Carley, Ahney Her
Drehbuch: Nick Schenk
Musik: Kyle Eastwood, Michael Stevens
Laufzeit: 116 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Auch wenn sich Clint Eastwood in den letzten Jahren einen großen Namen als Regisseur gemacht hat, so gibt es nicht wenige, die ihn immer noch verdammt gerne vor der Kamera sehen würden. Leider sind diese Auftritte in letzter Zeit immer seltener geworden, doch ab und zu verschlägt es ihn dann doch noch vor die Kamera. Zuletzt geschehen ist dies 2008, als er sich im selbst gedrehten Film "Gran Torino" die Hauptrolle des Walt Kowalski gab.
Dieser muss im Film den Tod seiner Frau verkraften und lebt nun allein bei sich zuhause. Dabei muss er miterleben, wie immer wieder neue Nachbarn in seine Umgebung ziehen, unter anderem auch viele Chinesen, was dem alten Kriegsveteran so gar nicht schmeckt. Als dann auch noch einer von ihnen sein Auto stehlen will, möchte er endgültig nichts mehr mit ihnen zu tun haben, doch dann bemerkt er, dass dieser dies aus einem bestimmten Grund tat und versucht von nun an ihm zu helfen.
Die Geschichte von "Gran Torino" wurde in ähnlichen Varianten sicherlich schon mal verfilmt. Deshalb wäre es wohl falsch, inhaltlich Wunderdinge von dem Film zu erwarten. Der Schluss ist zugegebenermaßen nicht ganz so offensichtlich wie man es vielleicht erwartet, aber ansonsten ist es halt die typische Geschichte eines alten Mannes, der langsam eine Verbindung zu einem Jugendlichen aufnimmt, der sein Leben erfüllt.
Was den Film aber wirklich besonders macht, sind vielmehr seine Charaktere. Hier ist in erster Linie natürlich Clint Eastwood und seine Figur des Walt Kowalski zu nennen, denn diese belebt den ganzen Film. Er sorgt sowohl für einige heitere Momente, aber auch für viele eher traurige Momente und insbesondere sein Zusammenspiel mit dem jungen Thao ist hervorragend und belebt den Film ungemein. Das gleiche gilt im Übrigen auch für die Dialoge zwischen ihm und Thao's Schwester Sue, die ebenfalls sehr gelungen ausfallen. Allgemein sind die Figuren wunderbar herausgearbeitet, so dass man diese sofort in sein Herz schließt. Einzig die Geschichte rund um einen Priester könnte man in diesem Zusammenhang als etwas langweilig bezeichnen, aber wirklich stören tut es dann auch nicht.
Ebenfalls gelungen ist auch die Regie des Films. Eastwood versteht es einfach perfekt, Filme ohne großes Spektakel zu inszenieren und trotzdem emotional zu packen. Oftmals sieht man Eastwood nur rauchend auf der Veranda stehen und denkt sich trotzdem, dass dies ganz großes Kino ist. Den Actionpart hält Eastwood hingegen sehr gering und konzentriert sich dabei nur aufs nötigste. Die Musik von Kyle Eastwood und Michael Stevens hält sich dabei gekonnt im Hintergrund, unterstützt den Film aber trotzdem ziemlich gut.
"Gran Torino" ist inhaltlich sicherlich keine Neuerfindung des Kinos, überzeugt aber durch sehr viel Herz und wunderbare Charaktere, mit denen man jederzeit mitfühlen kann. Außerdem ist es die große Show des Clint Eastwood, der hier einmal mehr zeigt, dass er auch vor der Kamera immer noch eine verdammt gute Figur abgeben kann und regiemäßig zu den Topleuten Hollywoods gehört.

Freitag, 24. Juni 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 25.06.2011

1. Erbarmungslos 23.55 Uhr RBB
2. Open Range 20.15 Uhr Kabel Eins
3. Dirty Harry 22.50 Uhr Kabel Eins

Sonntag, 26.06.2011

1. Kill Bill Vol. 2 22.25 Uhr Pro 7
2. Das Porträt einer Lady 20.15 Uhr Das Vierte
3. Von Löwen und Lämmern 23.30 Uhr SWR

Montag, 27.06.2011

1. Gran Torino 22.15 Uhr ZDF
2. Einer flog über das Kuckucksnest 20.15 Uhr Arte
3. Godzilla 20.15 Uhr Kabel Eins

Dienstag, 28.06.2011

1. Einer flog über das Kuckucksnest 01.50 Uhr Arte
2. Nordwand 22.30 Uhr SWR
3. Eve und der letzte Gentleman 21.00 Uhr ZDF Neo

Mittwoch, 29.06.2011

1. Die Tiefseetaucher 20.15 Uhr Kabel Eins
2. Robin Hood 20.15 Uhr Sat. 1
3. Öffne die Augen 00.35 Uhr ARD

Donnerstag, 30.06.2011

1. Payback - Zahltag 22.10 Uhr Vox
2. Das Beste kommt zum Schluss 20.15 Uhr Sat. 1
3. Ein ungleiches Paar 22.05 Uhr Sat. 1

Freitag, 01.07.2011

1. Taran und der Zauberkessel 20.15 Uhr Super RTL
2. Welcome to the jungle 21.50 Uhr Pro 7
3. Intimacy 22.25 Uhr 3Sat

Freitag, 17. Juni 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 18.06.2011

1. Chihiros Reise ins Zauberland 20.15 Uhr Super RTL
2. Sleepers 20.15 Uhr Vox
3. Wetten dass...? 20.15 Uhr ZDF

Sonntag, 19.06.2011

1. Persepolis 23.15 Uhr 3Sat
2. Kill Bill Vol. 1 22.05 Uhr Pro 7
3. Kikis kleiner Lieferservice 15.35 Uhr Super RTL

Montag, 20.06.2011

1. Clockwork Orange 00.55 Uhr Arte
2. Tango und Cash 22.25 Uhr Kabel Eins
3. Layer Cake 20.15 Uhr Kabel Eins

Dienstag, 21.06.2011

1. Tootsie 21.00 Uhr ZDF Neo
2. Armee der Finseternis 23.50 Uhr Tele 5
3. My Name ist Bruce 22.10 Uhr Tele 5

Mittwoch, 22.06.2011

1. The Sixth Sense 20.15 Uhr Kabel Eins
2. The Others 22.10 Uhr Kabel Eins

Donnerstag, 23.06.2011

1. Brügge sehen... und sterben? 22.45 ARD
2. Lock Up 22.35 Uhr Vox
3. Heartbreakers 14.00 Uhr Vox

Freitag, 24.06.2011

1. The Wrestler 23.15 Uhr WDR
2. Last Boy Scout 22.10 Uhr RTL 2
3. Shadow of the Vampire 20.15 Uhr Das Vierte

Freitag, 10. Juni 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 11.06.2011

1. Die Unglaublichen 20.15 Uhr RTL
2. The Missing 20.15 Uhr Kabel Eins
3. Till Eulenspiegel 08.20 Uhr Sixx

Sonntag, 12.06.2011

1. Harry Potter und der Orden des Phönix 20.15 Uhr Pro 7
2. Italian Job 21.15 Uhr RTL
3. Doktor Schiwago 13.30 Uhr NDR

Montag, 13.06.2011

1. Die Farbe Lila 20.15 Uhr Kabel Eins
2. Die fabelhafte Welt der Amelie 20.15 Uhr Vox
3. Death Race 22.00 Uhr RTL

Dienstag, 14.06.2011

1. Match Point 21.00 Uhr ZDF Neo
2. 1 Mord für 2 00.20 Uhr ZDF
3. Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt 23.25 Uhr BR

Mittwoch, 15.06.2011

1. Sag kein Wort 20.15 Uhr Kabel Eins
2. Public Enemy No. 1 - Todestrieb 23.25 Uhr BR
3. Crocodile Dundee 20.15 Uhr Sat. 1

Donnerstag, 16.06.2011

1. Rush Hour 20.15 Uhr Vox
2. Rush Hour 2 22.00 Uhr Vox
3. Rocky Balboa 22.45 Uhr ARD

Freitag, 17.06.2011

1. Im Zwielicht 20.15 Uhr Das Vierte
2. The Contract 22.10 Uhr Pro 7
3. Abgedreht 23.15 Uhr WDR

Freitag, 3. Juni 2011

TV-Tipps der Woche

Arnold Schwarzenegger in Running Man

Samstag, 04.06.2011

1. Erbarmungslos 23.15 Uhr ARD
2. Schlag den Raab 20.15 Uhr Pro 7
3. Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford 20.15 Uhr Kabel Eins

Sonntag, 05.06.2011

1. Tim Burton's Corpse Bride 20.15 Uhr Tele 5
2. Abgedreht 23.30 Uhr ARD
3. Im Rausch der Tiefe 20.15 Uhr Arte

Montag, 06.06.2011

1. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins 20.15 Uhr Arte
2. Into the wild 00.00 Uhr HR
3. Der Mythos 20.15 Uhr Kabel Eins

Dienstag, 07.06.2011

1. Before Sunrise 21.00 Uhr ZDF Neo
2. Rocky 2 20.15 Uhr Tele 5
3. Spiel auf Zeit 00.20 Uhr ZDF

Mittwoch, 08.06.2011

1. Fatale Begierde 23.00 Uhr SWR
2. Es begann im September 20.15 Uhr Tele 5

Donnerstag, 09.06.2011

1. The Wrestler 22.45 Uhr ARD
2. Alarmstufe: Rot 22.30 Uhr Vox
3. Das Vermächtnis der Tempelritter 20.15 Uhr Sat. 1

Freitag, 10.06.2011

1. Dumbo 20.15 Uhr Super RTL
2. Angst und Schrecken in Las Vegas 23.15 Uhr WDR
3. The Royal Tenenbaums 22.25 Uhr 3Sat

Mittwoch, 1. Juni 2011

Kinovorschau: Juni 2011


Auch diesen Monat möchte ich euch die Kinohighlights des kommenden Monats präsentieren, was wie immer chronologisch erfolgt.

02.06.2011

Hangover 2 - Fortsetzung der Erfolgskomödie



Milo und Mars - Science-Fiction produziert von Robert Zemeckis



Source Code - Thriller von "Moon"-Regisseur Duncan Jones mit Jake Gyllenhaal



Gregs Tagebuch 2 - Gibt's Probleme ? - Kinderkomödie



Das Blaue vom Himmel - Komödie mit Hannelore Elsner und Karoline Herfurth



Arrietty - Die wundersame Welt der Borger - Animation nach einem Drehbuch von Hayao Miyazaki



09.06.2011

X-Men: Erste Entscheidung - Comicverfilmung mit James McAvoy und Michael Fassbender



Der Mann, der über Autos sprang - Abenteuerfilm mit Robert Stadlober



Beginners - Drama mit Ewan McGregor und Melanie Laurent



Country Strong - Musical mit Gwyneth Paltrow



16.06.2011

Kung Fu Panda 2 - Animationsfilm



The tree of life - Drama von Terrence Malick mit Brad Pitt



Fremd Fischen - Komödie mit Kate Hudson



23.05.2011

Mr. Poppers Pinguine - Komödie mit Jim Carrey



Bad Teacher - Komödie mit Cameron Diaz und Justin Timberlake



Honey 2 - Tanzfilm



Werner - Eiskalt! - Zeichentrick



Der Mandant - Thriller mit Matthew McConaughey



30.06.2011

Transformers 3 - Action von Michael Bay



Larry Crowne - Komödie mit Tom Hanks und Julia Roberts



The Way Back - Der lange Weg - Drama mit Colin Farrell



Ich wünsche viel Spaß im Kino.:)