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Donnerstag, 6. Oktober 2011

Filmkritik:1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Dan Aykroyd, Ned Beatty, John Belushi
Drehbuch: Robert Zemeckis, Bob Gale
Musik: John Williams
Laufzeit: 118 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Steven Spielberg mehrere Filme mit eher ernsten Themen drehte, versuchte er sich mit "1941 - Wo bitte geht's nach Hollywood" erstmalig an einer Komödie. Zum Anlass nahm er dabei den zweiten Weltkrieg und konzentrierte sich dabei auf das Leben in Amerika, welches nach dem Angriff auf Pearl Harbor Angst vor weiteren Angriffen in ihrem Land hatten.
Bei solch einem Thema stellt sich natürlich die Frage, wie man dies komödiantisch angehen kann. Spielberg versuchte es damit, dass er sowohl Japaner, als auch das amerikanische Millitär auf lustige Art und Weise darstellte. Während die Japaner umbedingt Hollywood angreifen wollen, gab es auf amerikanischer Seite Offiziere, die umbedingt Dumbo ansehen wollen obwohl man millitärische Entscheidungen treffen sollte und auch die Army-Air-Force-Piloten werden als komplett durchgeknallt dargestellt.
Entstanden ist dadurch ein Film, den man irgendwie nur sehr schwer einschätzen kann. Der Film ist aufwendig produziert, sieht schick aus und unterhaltsam ist er sicherlich auch, doch was Spielberg mit dem Film wirklich aussagen wollte, bleibt einem auch ein Rätsel. "Sugarland Express" befasste sich mit der Frage, wie weit eine Mutter gehen würde um ihr Kind zu behalten und auch der "weiße Hai" hatte einige eher ernste Themen. "Unheimliche Begegnung der dritten Art" war hingegen eine genaue Schilderung, wie eine Begegnung zwischen Menschen und Aliens aussehen könnte. "1941" hat hingegen keine wirkliche Aussage und scheint einzig und allein der Unterhaltung zu dienen. Spielberg macht sich dabei über alles und jeden lustig. Er parodiert selbst Szenen seiner eigenen Filme "Duell" und "Der weiße Hai" und ernstzunehmen ist keine einzige Figur des Films. Verantwortliche Offiziere haben keinen wirklichen Plan und gucken sich lieber Dumbo an, eine Liebesgeschichte wird ebenfalls ziemlich albern erzählt und das Japaner ausgerechnet nach Hollywood suchen, ist natürlich auch total albern.
Aber auch wenn der Film inhaltlich sehr komisch daherkommt, so ist es trotzdem ein Film, den man ruhig mal gucken sollte. Inszenatorisch ist der Film trotz allem erstklassig und wirkt auch um einiges aufwendiger als Spielbergs vorherige Produktionen. Auch musikalisch gehört insbesondere das Hauptthema zu einem von John Williams besten Werken überhaupt. Aber auch die Darsteller nehmen ihre Rollen erfrischend locker und so gibt es sicherlich die ein oder andere Figur, die einem in Erinnerung bleiben wird. An erster Stelle ist dabei sicherlich John Belushi, der leider viel zu früh verstorben ist, zu nennen. Dieser zeigt hier sein ganzes komödiantisches Potential.
Trotzdem wird es wohl kaum jemanden geben, der "1941" als den besten Spielberg-Film aller Zeiten bezeichnen würde. Viele würden vermutlich sogar in die andere Richtung einschlagen und behaupten, dass er zu dessen schwächeren Filmen gehört. Verständlich wäre dies durchaus, da der Film keine wirkliche Aussage besitzt und auch die Handlung ziemlich durcheinander gewürfelt ist. Doch allein schon wegen der Inszenierung des Ganzen und der fantastischen Musik von John Williams sollte man diesen zumindest mal gesehen haben.

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