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Donnerstag, 27. Oktober 2011

Filmkritik: Krieg der Welten


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Tom Cruise, Dakota Fanning, Justin Chatwin, Tim Robbins, Miranda Otto
Drehbuch: Josh Friedman, David Koepp
Musik: John Williams
Laufzeit: 116 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Über 20 Jahre nachdem Steven Spielberg mit "E.T. - Der Außerirdische" den wohl liebenswürdigsten Alien aller Zeiten auf die Leinwand brachte, widmete sich Spielberg 2005 mit "Krieg der Welten" erneut der Alien-Thematik, die er neben "E.T." auch schon in "Unheimliche Begegnung der dritten Art" ausführlich behandelt hatte. Diesesmal sollten die Aliens allerdings nicht in friedlicher Absicht die Erde besuchen, sondern versuchen diese zu zerstören.
Wer jetzt allerdings einen typischen Invasions-Film erwartet, der hat sich getäuscht. Statt den Kampf zwischen Millitär und Außerirdischen in den Mittelpunkt zurücken, erzählt Spielberg lieber die Geschichte eine Familienvaters, der sich von seiner Frau getrennt hatte und nun seine zwei Kinder in Sicherheit bringen muss. Deren Reise durch die Zerstörung steht dabei im Mittelpunkt. So ist der Fokus stets auf die Familie gerichtet und so hat Spielberg auch keine Angst davor, die Familie für längere Zeit in einen Keller zu sperren, wo diese sich vor den Aliens versteckt.
Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Film nichts fürs Auge ist. Es gibt trotzdem reichlich Action und man sieht, wie die Aliens die Menschen langsam, aber sicher auslöschen. Visuell schöpft Spielberg dabei aus dem Vollen und erzeugt einen der visuell einzigartigsten Filme seiner Karriere.
Neben all den Schauwerten versteht es Spielberg aber auch, immer wieder Spannung zu erzeugen. Die Bedrohung durch die Aliens ist fast immer vorhanden und so ist der Film mehr Horrorfilm als es für Filme dieses Genres eigentlich üblich ist.
So genial die visuelle Kraft des Films auch ist und so spannend er in einigen Passagen auch ist, so ist der Film trotzdem nicht perfekt. Denn inhaltlich besitzt der Film auch ein paar Schwächen. So gibt es ein paar Logiklöcher, die einfach nicht nötig gewesen wären. Aber auch am Ende des Films gibt es die ein oder andere Auflösung, die einfach nicht wirklich viel Sinn macht Außerdem werden sich einige Leute wohl daran stören, dass es keinen großen Endkampf zwischen Mensch und Alien gibt. Dies hätte aber wohl nicht zum Film gepasst und vermutlich ist die gebotene Auflösung, die sich nunmal an den Roman hält, das beste, was man hätte machen können. Sie entspricht zwar nicht dem normalen Hollywoodstandard, aber genau dies macht diese erst interessant.
Aber auch bei den Schauspielern fand Spielberg mit Tom Cruise abermals einen passenden Hauptdarsteller. Die Leistung Cruise bleibt zwar nicht so sehr hängen wie noch in "Minority Report", aber er füllt seine Rolle trotzdem gewohnt gut aus. Justin Chatwin und Dakota Fanning als seine Kinder kann man auch nicht viel vorwerfen. Ihre Rolle bieten aber nicht so viel wie man es von früheren Kinderrollen in Spielberg-Filmen kannte. Insbesondere die Rolle von Chatwin ist ziemlich langweilig, während man Dakota entweder süß oder nervend findet. Dafür gibt es in der zweiten Hälfte aber noch einen recht gelungenen Auftritt von Tim Robbins, der ein gutes Gegengewicht zu Cruise gibt.
Der Score von John Williams ist in diesem Film nur auf das nötigste beschränkt und meist hört man nur etwas schnell trommeln, doch passt dies wunderbar zum Film.
Stellt man "Krieg der Welten" in Relation zu "E.T. - Der Außerirdische" und "Unheimliche Begegnung der dritten Art", so wird der Film wohl immer den Kürzeren ziehen. Dafür sind die Charaktere des Films nicht einzigartig genug und auch inhaltlich hat der Film so seine Probleme. Visuell hingegen ist es einer der beeindruckensten Werke Spielbergs und allein deshalb sollte man diesen umbedingt mal gesehen haben.

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