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Sonntag, 23. Oktober 2011

Filmkritik: A.I. - Künstliche Intelligenz


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Haley Joel Osment, Frances O'Connor, Jude Law, William Hurt
Drehbuch: Steven Spielberg
Musik: John Williams
Laufzeit: 146 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Spielberg mit "Der Soldat James Ryan" seinen bereits zweiten Regie-Oscar innerhalb weniger Jahre gewann, widmete er sich endlich wieder jenem Genre, welches ihn erst richtig berühmt gemacht hatte, nämlich den Science-Fiction-Genre. Das Besondere ist jedoch, dass "A.I. - Künstliche Intelligenz" ursprünglich nicht für ihn geplant war, sondern für einen seiner besten Freunde. Die Rede ist dabei von Stanley Kubrick, der Klassiker wie "2001", "The Shining" oder "Full Metal Jacket" auf die Leinwand brachte. Da dieser jedoch nie die Zeit dazu fand, den Film zu vollenden, übertrug er die Regie letztendlich auf Steven Spielberg und wollte sich mit der Rolle als Produzent zufriedengeben. Letztendlich kam der Film aber nicht mehr zu Lebzeiten Kubricks zustande und so musste Spielberg nach dessen Tod den Film ganz allein aufziehen.
Der Film erzählt dabei die Geschichte des Jungen David, ein Roboter mit Bewusstsein, genannt Mecha, welcher Teil einer Familie wird, von der er aufgrund unglücklicher Umstände jedoch ausgesetzt wird. Trotzdem träumt er immer wieder davon, seine "Mama" wiederzufinden und ein richtiger Junge zu werden.
Auch wenn der Film als Science-Fiction-Film aufgezogen wird, so ist er in erster Linie die Nacherzählung einer der klassischsten Geschichten, die es gibt. Die Rede ist nämlich von Pinocchio, einer Holzpuppe, die umbedingt ein richtiger Junge werden wollte. Ähnlich wie Pinocchio ist dann auch "A.I." in mehrere Abschnitte untergliedert. Der Film beginnt damit, dass David auf seine Familie trifft, ehe er dann auf andere Mechas trifft, die in blutigen Kämpfen sich gegenseitig selbst zerstören. Zum Abschluss begibt er sich dann auf die Suche nach einer blauen Fee, die ihm den Wunsch, ein richtiger Mensch zu werden, erfüllen kann.
A.I. ist zugegebenermaßen kein leichter Film zu folgen. Vielen wird die Geschichte zu kitschig rüberkommen und es ist klar, dass Spielberg mit dem Film zwar einen durchaus interessanten Film geschaffen hat, aber keinesfalls einen zeitlosen Klassiker. Dafür ist die Qualität einzelner Passagen zu wechselhaft und der Film letztendlich auch nicht intelligent genug. Die Nacherzählung von Pinocchio ist zwar eine nette Idee, aber viel mehr macht er daraus nicht. Auch effektmäßig hat der Film zwar viele nette Ideen, aber auch hier sieht nicht alles absolut klasse aus.
Schauspielerisch hingegen kann man dem Film nicht viel vorwerfen. Haley Joel Osment zeigt hier eindrucksvoll, wieso er als eines des vielversprechensten Schauspieltalente galt und auch der Rest der Cast ist mit Jude Law, Brendan Gleeson, Frances O' Connor und William Hurt erstklassig besetzt. Auch John Williams liefert einen für ihn eher ungewohnten, aber trotzdem sehr interessanten Score ab, der den Film sehr gut stützt.
Alles in allem hätte man von "A.I. - Künstliche Intelligenz" trotzdem erhofft, das er an die großen Klassiker Kubrick's heranreicht, da der Film von seinem Potential her einzigartig erschien. Ob diese Vergleiche jedoch gerecht sind, muss jeder selbst entscheiden. Spielberg lieferte immerhin einen Film ab, der sich von seinem sonstigen Schaffen unterscheidet und einige wirklich großartige Sequenzen besitzt. In seiner Gesamtheit geht es aber sicherlich nicht komplett auf.

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