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Sonntag, 9. Oktober 2011

Filmkritik: E.T. - Der Außerirdische


Regisseur: Steven Spielberg
Darsteller: Dee Wallace, Henry Thomas, Drew Barrymore
Drehbuch: Melissa Mathison
Musik: John Williams
Laufzeit: 120 Minuten
freigegeben ab: 06 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Steven Spielberg mit "Jäger des verlorenen Schatzes" den Weg zurück in die Erfolgsspur gefunden hatte, widmete er sich im Jahr darauf zum zweiten Mal einem Science-Fiction-Film. Im Gegensatz zu "Unheimliche Begegnung der dritten Art" sollte dieser diesesmal aber weniger eine genaue Studie darüber sein, wie das erste Aufeinandertreffen zwischen Menschheit und einer außerirdischen Rasse ablaufen würde, sondern viel eher eine Geschichte von Kindern, die uns an die Magie der Kindheit zurückerinnern lässt.
Der Film erzählt die Geschichte einer Kleinstadtfamilie, die von ihrem Vater sitzen gelassen wurde und die Geschwister keine besonders enge Verbindung zueinander haben. Dann trifft der 11-jährige Elliot jedoch auf ein außerirdisches Lebewesen namens E.T. und schließt mit diesem Freundschaft. Bald schon werden auch seine Geschwister eingeweiht, die daraufhin ein engeres Verhältnis zueinander entwickeln. Doch auch Regierungsbeamte sind hinter dem Außerirdischen her.
Die Geschichte von Außenseitern mit schwierigen Familienverhältnissen, die eines Tages auf etwas stoßen, was ihr ganzes Leben verändert, ist in Hollywood nicht umbedingt neu, funktioniert aber selbst in heutigen Zeiten noch perfekt, wie letztes Jahr der Dreamworks Animationsfilm "Drachenzähmen leicht gemacht" zeigen durfte. Es kommt auf die Art und Weise an, wie man eine solche Geschichte angeht und da ist insbesondere die erste Hälfte von E.T. meisterlich.
E.T. ist als außerirdisches Wesen natürlich unglaublich süß und wenn sich dieses dann etwas tolpatschig anstellt, dann ist dies auch unglaublich witzig. Aber auch die Familienkonstellation mit einem älteren und einem jüngeren Bruder, sowie einer kleinen Schwester funktioniert hier wunderbar. Filmkinder haben ja oftmals eine Tendenz dazu zu nerven und sicherlich ist dies auch in E.T. immer mal wieder anzutreffen, doch Spielberg versteht es mit einer großartigen Regieleistung dies komplett zu entschärfen. Man findet alle drei sehr sympatisch, zumal ihre Beziehung immer mehr zusammenwächst und einer für den anderen da ist.
Wirklich magisch wird es aber erst dann, wenn E.T. einige seiner übernatürlichen Kräfte das erste Mal präsentiert. Da stockt auch erwachsenen Zuschauern immer wieder aufs neue der Atem und komplette Gänsehautmomente sind angesagt. Da ist es letztendlich auch egal, ob ein Film schon 20 Jahre auf dem Buckel hat oder nicht.
Ganz perfekt ist der Film dann allerdings nicht. Während das Zusammentreffen in der ersten Hälfte kaum Grund für Kritik offenlässt und auch das Finale zu den magischsten Momenten Hollywood's gehört, so kann es durchaus passieren, dass in der Mitte des Films doch die ein oder andere Länge anzutreffen ist. Die Geschichte zwischen E.T. und den Kindern hat sich da etwas abgenutzt und manche Aktionen mit ihm wirken eher banal. Aber auch die Geschichte rund um die Regierungsbeamten ist einfach nur dazu da, den Film irgendwie zu Ende zu bringen. Das sind aber nur kleinere Mängel, wenn man bedenkt, dass dies immer noch ein Kinderfilm ist und auch diese in erster Linie ansprechen soll. Es ist halt ein Unterschied, ob man E.T. das erste Mal mit 6 oder 20 gesehen hat.
Regiemäßig gehört der Film aber sicherlich zum besten was Spielberg je gemacht hat. Fast jede Szene wirkt in sich einfach extrem stimmig und insbesondere die Fahrradszenen gehören zum besten, was Spielberg je hervorgebracht hat. Passend begleitet wird das von einem extrem ergreifenden Soundtrack von John Williams, der hier eines seiner besten, wenn nicht gar das beste Werk seiner Karriere abliefert und die Magie des Films nochmals wunderbar unterstreicht.
E.T. ist insgesamt ein wunderbarer Kinderfilm, der die Magie des Kinos wie kaum ein anderer Film zum erleuchten bringt. Als Erwachsener hat man vielleicht die ein oder andere Stelle an der es etwas langweiliger ist, aber insgesamt wird man auch hier dank der großartigen Regie Spielbergs, der ganzen Machart und nicht zuletzt der einzigartigen Musik bestens unterhalten.

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