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Mittwoch, 19. Oktober 2011

Filmkritik: Vergessene Welt: Jurassic Park


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Jeff Goldblum, Julianne Moore, Pete Postlethwaite, Richard Attenborough
Drehbuch: David Koepp
Musik: John Williams
Laufzeit: 129 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

1993 wurde Steven Spielberg abermals seinem Ruf als erfolgreichster Regisseur der Welt gerecht, da ihm mit "Jurassic Park" zum dritten Mal das Kunststück gelang, den erfolgreichsten Film aller Zeiten auf die Leinwand zu bringen. Da war es natürlich nahelegend, dass Spielberg erstmals seit "Jäger des verlorenen Schatzes" ein Sequel zu einem seiner Filme ankündigte, zumal mit "Vergessene Welt" auch eine entsprechende Fortsetzung in Buchform existierte.
Statt sich jedoch an die Vorlage zu halten, entschied sich Spielberg diesesmal dazu, eine King Kong ähnliche Story zu erzählen. Eine kleine Gruppe von Forschern reist abermals in den Jurassic Park, diesesmal jedoch in eine andere Anlage, um dort das Leben der Dinosaurier zu untersuchen. Einige versuchen jedoch, daraus Profit zu schlagen und versuchen einen T-Rex zu fangen.
Nach dem Ende von Jurassic Park konnte man sich eigentlich nur schwer vorstellen, dass es mal einen weiteren Film dazu geben sollte. Immerhin sollte niemand so verrückt sein um ein zweites Mal in den Park zu reisen. Das ist möglicherweise auch einer der Hauptgründe, wieso Teil 2 nicht ganz das große Ansehen genießt wie noch der 1. Film. Die Story ist zwar solide erzählt, doch irgendwie hat man hier eher das Gefühl, dass alles etwas konstruiert wirkt. Spielberg versucht zwar diesem etwas entgegenzuwirken indem einige Hauptdarsteller des Vorgängers gar nicht oder nur in kleinen Rollen zurückkehren und somit neuen Charakteren Platz machen können. Oftmals sind die Geschichten der neuen Charaktere jedoch zu trivial gehalten um wirklich fesseln zu können. Das führt dann auch zu einem recht uninspirierten Finale, welches zwar technisch perfekt ist, aber eher anderen Filmreihen zuzuordnen ist als nun umbedingt "Jurassic Park".
Action- und effektmäßig ist der Film hingegen gewohnt stark. Einmal mehr kann man über Dinosaurier staunen, die man noch nie zuvor so lebensecht auf der großen Leinwand miterleben konnte. Das ganz große Wow-Gefühl wie noch beim ersten Teil kommt dabei jedoch nicht auf, was aber irgendwo auch verständlich ist.
Bei den Schauspielern kann Spielberg dann wieder aus dem Vollen schöpfen. Aus dem Cast des ersten Teils hat zwar nur Jeff Goldblum erneut eine tragende Rolle, doch diese erfüllt er gewohnt souverän. Unterstützung erhält er diesesmal von Julianne Moore, Vince Vaughn und Peter Stormare. Allerdings sieht man Moore dann doch lieber in ernsten Stoffen und Vaughn ist bei reinen Komödien auch besser aufgehoben.
Der Score von John Williams ist dann gewohnt souverän, wenngleich auch hier gilt, dass die Hauptarbeit im ersten Teil geleistet wurde und dieser hier nur eine nette Ergänzung ist.
"Vergessene Welt" hat das Problem, dass der Film als Fortsetzung zu einem Film herhalten muss, der eigentlich nicht wirklich dafür geeignet war. Dadurch wirken viele Dinge in der Fortsetzung trivialer und es fehlt auch der Wow-Faktor des ersten Films. Trotzdem ist der Film hochwertig produziert und man langweilt sich auch eher selten. Für Spielberg ist der Film allerdings nur Mittelmaß.

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