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Mittwoch, 12. Oktober 2011

Filmkritik: Das Reich der Sonne


Regisseur: Steven Spielberg
Darsteller: Christian Bale, John Malkovich, Miranda Richardson, Joe Pantoliano
Drehbuch: Tom Stoppard
Musik: John Williams
Laufzeit: 152 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Spielberg mit "Die Farbe Lila" die Kritiker überraschte indem er auch einen Film mit ernstem Thema souverän auf die Leinwand bringen konnte, widmete sich Spielberg mit seinem nächsten Film "Das Reich der Sonne" erneut einer eher ernsten Thematik. Diesesmal widmete sich Spielberg dem Leben eines 13-jährigen Jungen, der den 2. Weltkrieg in China miterlebt. Gespielt wird dieser von Christian Bale, der damals sein Schauspieldebut in dem Film gab.
Der Film selbst ist mehr oder weniger in zwei Hälften unterteilt. Die erste Hälfte behandelt dabei des Lebens des Jungen Jamie mit seiner Familie in China, welche im britischen Viertel von Shanghai leben und somit isoliert von der chinesischen Bevölkerung ist. Eines Tages wird Jimie im Getümmel jedoch von seinen Eltern getrennt und muss von nun an alleine leben. Dabei macht er bald Bekanntschaft mit dem Schiffssteward Basie und seinem Kumpel Frank. Diese geraten jedoch bald in Gefangenschaft und hier beginnt dann der zweite Abschnitt des Films, in dem Spielberg das Leben von Jimmie im Internierungslager schildert.
Mit einer Laufzeit von 150 Minuten ist der Film ähnlich wie auch schon "Die Farbe Lila" ein nicht gerade kurzer Film geworden und genauso besteht auch hier das Problem, dass der Film in der zweiten Hälfte ein paar Längen aufweist. Während die erste Hälfte des Films einmal mehr meisterhaft inszeniert wurde und insbesondere die Szenen zwischen Jimmie und seinen Eltern unter die Haut gehen, ist die Geschichte von Jimmie im Internierungslager eher langweilig und zu den anderen Figuren hat man nicht so wirklich Zugang, obwohl sie sich durchaus für Jimmie sorgen. Für einen Kriegsfilm ist der Film auch größtenteils gewaltfrei. Dies ist zwar nachvollziehbar, da der Film aus der Sicht von Jimmie geschildert werden sollte und dieser nicht alles mitbekommt, doch ein noch etwas größerer Bezug zum Krieg wäre in der ein oder anderen Szene nicht schlecht gewesen. Das hätte insbesondere in der zweiten Hälfte die Dramatik etwas erhöhen können.
Bei den Darstellern gibt es hingegen nicht viel zu meckern. Christian Bale ist seiner Rolle durchaus gewachsen und liefert ein hervorragendes Schauspieldebut ab. Bei den erwachsenen Schauspielern verzichtet Spielberg zwar auf einen Starschauspieler, aber mit John Malkovich, Joe Pantoliano und Miranda Richardson gibt es trotzdem gute Darsteller, die ihre Rolle alle souverän runterspielen. In einer kleinen Rolle gibt es auch noch Ben Stiller zu sehen, der damals noch am Anfang seiner Karriere stand.
Technisch gibt es dem Film auch nichts vorzuwerfen. Die Kameraarbeit ist hervorragend, Spielberg spielt einmal mehr sein ganzes Können aus und John Williams liefert erneut einen Score, der ungemein unter die Haut und diesesmal auch von einem Filmsong begleitet wird, der dem Ganzen etwas besonderes gibt.
"Das Reich der Sonne" ist ähnlich wie "Die Farbe Lila" ein Spielberg-Film, den man umbedingt mal gesehen haben sollte. Der Film ist zwar nicht durch und durch perfekt, da man insbesondere in der zweiten Hälfte einiges hätte besser machen können, aber Christian Bale liefert in seinem Schauspieldebut eine hervorragende Leistung ab, die dem Film ein Herz gibt.

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