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Samstag, 8. Oktober 2011

Filmkritik: Jäger des verlorenen Schatzes


Regisseur: Steven Spielberg
Darsteller: Harrison Ford, Karen Allen, Paul Freeman, Ronald Lacey, John Rhys-Davies
Drehbuch: Lawrence Kasdan
Musik: John Williams
Laufzeit: 115 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Steven Spielberg mit "Der weiße Hai" und "Unheimliche Begegnung der dritten Art" zwei beim Publikum sehr beliebte Filme gedreht hatte, wollte sein Freund George Lucas ihn für die Regie bei den "Star Wars"-Sequels gewinnen. Da dies aus rechtlichen Gründen jedoch nicht möglich war, suchten die Beiden nach einem anderen Projekt, welches sie gemeinsam verwirklichen konnten und fanden dieses schließlich in einem Abenteuerfilm über einen Archäologen, da Spielberg schon seit längerer Zeit den Wunsch hatte, einmal bei einem James Bond - Film Regie zu führen, jedoch nie die Gelegenheit dazu hatte.
So ist es dann auch kein Wunder, dass die beiden Filmreihen einige Gemeinsamkeiten haben, nur dass "Jäger des verlorenen Schatzes" mehr Abenteuerfilm statt Agentenfilm ist und die Bösewichter nicht aus Russland, sondern aus Deutschland kommen, da der Film zur Zeit des Nationalsozialismuses spielt.
Im Mittelpunkt steht jedoch weiterhin der Spaß an der Sache. Indiana Jones soll keine besonders tiefgründige Figur sein, sondern einfach einen gewissen Coolness-Faktor besitzen und auch als Frauenheld durchgehen. Auch die Geschichte dient letztendlich nur dazu, viele Actionszenen miteinander zu verbinden und dies funktioniert fast perfekt.
Ähnlich wie in den Bond-Filmen beginnt der Film mit einer actionreichen Eröffnungssequenz, die mit dem restlichen Film nur noch wenig gemein hat, aber gleich perfekt den Ton des Filmes angibt. Danach geht es erstmal zurück nach Amerika, wo man ihm letztendlich den Auftrag gibt, eine sagenumworbene Bundeslade zu finden, da diese den Nazis in die Hände fallen könnte. Also macht man sich auf den Weg nach Ägypten, wo man Bekanntschaft mit einer jungen Schönheit macht und auch alte Bekannte wie Sallah trifft, die ihm in der folgenden Zeit als Sidekick dienen. Auch gibt es markante Bösewichter, die sofort hervorstechen und nicht nur böse, sondern auch eine witzige Seite besitzen. Mehrdimensional sind diese Charaktere damit zwar immer noch nicht, aber dafür verdammt cool.
Dies sorgt letztendlich dafür, dass man nicht nur die Action genießt, sondern sich auch über den Humor und die Dialoge köstlich amüsieren kann und man die gesamte Laufzeit ein Lächeln auf den Lippen hat. Es funktioniert nahezu alles in dem Film. Die Setauswahl ist klasse, es gibt einige Gruselelemente und die Action in dem Film ist einfach unglaublich unterhaltsam. Hierbei sticht besonders ein Straßenkampf in Kairo, sowie eine Verfolgungsjagd am Ende des Films hervor. Außerdem profitiert man davon, dass man damals den Einsatz von Waffen und auch den ein oder anderen eher blutigen Effekt noch nicht ganz so streng sah wie in der heutigen Zeit.
Gegenüber Spielbergs Regie kann man somit einmal mehr nicht meckern. Diese ist grandios. Aber auch John Williams liefert hier abermals einen fulminanten Soundtrack ab, der nicht umsonst in die Geschichte einging. Mit Harrison Ford hat man außerdem einen perfekten Hauptdarsteller gefunden, der hier seine Coolness von Han Solo auf ein neues Franchise übertragen konnte ohne diesen dabei auch nur annähernd zu kopieren. Aber auch die Co-Stars des Films sind perfekt gewählt, wenngleich diese nicht ganz die Weltkarriere erlangen konnten wie Ford.
"Jäger der verlorenen Schatzes" ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man einen witzigen und gleichzeitig actionreichen Film dreht, der verdammt viel Charme besitzt und auch Jahrzehnte später genauso unterhaltsam ist wie am ersten Tag.

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