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Freitag, 14. Oktober 2011

Filmkritik: Always - Der Feuerengel von Montana


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Richard Dreyfuss, Holly Hunter, Brad Johnson, John Goodman, Audrey Hepburn
Drehbuch: Jerry Belson, Dalton Trumbo
Musik: John Williams
Laufzeit: 122 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

In den 70-ern waren Steven Spielberg und Richard Dreyfuss eine Art Traumpaar, immerhin gelang beiden mit "Der weiße Hai" und "Unheimliche Begegnung der dritten Art" der große Durchbruch. Danach gingen sie jedoch getrennte Wege und erst 1989 entschloss man sich dazu, mal wieder einen Film gemeinsam zu drehen.
"Always" stellt dabei den ersten Liebesfilm von Spielberg dar, immerhin handelt der Film von einem Flugzeugpiloten, der bei einem Löschauftrag stirbt und nun als Geist seine Freundin beschützt. Dabei muss er miterleben, wie sie ohne ihn klarkommt und sich langsam, aber sicher einer neuen Liebe zuwendet.
Denkt man an das Filmschaffen von Spielberg, so wird man wohl eher wenig an "Always" denken. Mit seinen Fantasy-Elementen wäre dies zwar durchaus ein Film gewesen, der perfekt zu Spielbergs Filmschaffen passen würde, doch so wirklich will sich in diesem Film die Magie nicht übertragen. Der Film sieht zwar ganz hübsch aus und ist nicht wirklich schlecht, doch verläuft die Handlung eher schleppend.
Am Anfang steht die Einführung der Charaktere, dann folgt das Unglück, man sieht wie alle daran leiden und dann langsam wieder zu leben anfangen. Dann kommt noch ein großes Finale, wo es nochmal spannend werden soll und dann ist der Film zuende. Es gibt nicht viele Überraschungen und auch die Charaktere sind nicht so wirklich interessant. Zu Richard Dreyfuss Charakter findet man nicht so wirklich Zugang und vielleicht wäre es hilfreich gewesen, wenn Spielberg hier auf frisches Blut gesetzt hätte und einem No-Name die Hauptrolle übertragen hätte. Der Film braucht keine Starpower in der Hauptrolle und bei einem etwas jüngeren Darsteller wäre die Tragik eventuell auch größer gewesen.
Es gibt aber auch positive Dinge an dem Film. Das Finale des Films ist wirklich gelungen und auch der Anfang macht noch viel richtig. Den Schauspielern kann man auch nicht wirklich viel vorwerfen. Man hätte eher den Charaktern mehr Tiefe geben können. Genaugenommen macht auch ein Richard Dreyfuss noch relativ viel aus seiner Rolle, obwohl sie nicht so ganz passen will. Außerdem gibt es in einer kleinen Nebenrolle auch nochmal ein Wiedersehen mit Audrey Hepburn, die hier in ihrer letzten Filmrolle zu sehen war. Ihre Szene gehört sogar zu den gelungensten Szenen des Films. Auch der Score von John Williams ist gewohnt hochwertig, obwohl die Musik vielleicht nicht ganz so im Ohr bleibt wie in anderen Spielberg Produktionen.
"Always" ist insgesamt gesehen ein solides Liebesdrama, welches für Spielberg-Verhältnisse etwas zu konventionell daherkommt und zu wenig Risiken eingeht. Dadurch zieht sich der Film deutlich und man ist am Ende zwar nicht unzufrieden mit dem Film, aber man hätte aus der Vorlage mehr herausholen können.

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