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Dienstag, 4. Oktober 2011

Filmkritik: Der weiße Hai


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Roy Scheider, Robert Shaw, Richard Dreyfuss
Drehbuch: Peter Benchley, Carl Gottlieb
Musik: John Williams
Laufzeit: 124 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Denkt man heute an die ganz großen Horrorklassiker, so wird man dabei wohl kaum an "Der weiße Hai" vorbeikommen. Der Film also, der für den damals erst 26 Jahre alten Steven Spielberg den internationalen Durchbruch bedeutete. Der Film wurde für mehrere Oscars nominiert und konnte drei davon auch gewinnen, unter anderem den für die beste Musik.
Im Mittelpunkt des Filmes steht ein Badestrandort, der von einem Hai bedroht wird und das ausgerechnet zur Hochsaison. Eine Strandsperre würde da natürlich große finanzielle Einbußen bedeuten, was sich der Ort eigentlich nicht leisten kann. Nachdem mehrere Tötungsversuche misslungen, unternimmt der Schwimmmeister Martin Brody einen letzten Versuch indem er mit dem Hainfänger Quint und Meeresbiologen Matt Hooper auf offener See auf Haifischfang geht. Doch ihr Gegner ist längst nicht so einfach zu fangen wie man vielleicht denkt.
Auch wenn der Film damals ein stolzes Produktionsbudget von 7 Millionen Dollar besaß, so ist er technisch heutzutage sicherlich nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Die Sets sind relativ einfach gehalten und auch die Animation des Haies sieht aus heutiger Sicht durchaus trashig aus. Dies sind jedoch nicht die wichtigsten Dinge, die den Film auch heute noch so unterhaltsam machen, sondern viel mehr die Themen des Filmes. Der Film ist nicht nur ein guter Thriller, sondern schließt auch politische Themen mit ein und auch Familiendrama kommt in dem Film nicht zu kurz. Die Hauptfigur ist nicht der absolute Saubermann, sondern macht auch Fehler, die teilweise tragisch enden und mit diesen er dann umgehen muss. In der zweiten Hälfte wird der Film dann auch noch ein Film über Männerfreundschaft, die einfach unglaublich packend ist.
Ein weiterer Pluspunkt des Films ist zweifellos der Spannungsaufbau. Während es Horrorfilme der heutigen Zeit eher darauf anlegen, besonders coole Kills auf der Leinwand zu zeigen, überzeugt "Der weiße Hai" noch damit, dass er die eigentliche Gefahr nie wirklich zeigt und auch bei den Tötungsszenen diese nicht besonders spektakulär aussehen lässt, sondern den Hai meist gesichtslos erscheinen lässt. Einerseits ist dies sicherlich der Tatsache geschuldet, dass man es auf diese Art und Weise kostengünstiger produzieren konnte, doch ähnelt es auch Spielberg's "Duell", wo die Gefahr auch eher unsichtbar ist und man die Person hinter dem Truck nie sah.
Großen Einfluss auf das Gelingen des Filmes hat dabei auch die Musik von John Williams, der hierfür erstmalig einen Oscar für seinen eigenen Score gewann. Seine Musik zu dem Film gehört auch heute noch zu den stärksten Scores der Filmgeschichte und unterstützt den Film perfekt. Insbesondere das Hauptthema des Haies bleibt dabei unvergessen, da es nicht einfach nur den Film mit Musik unterlegt, sondern gleichzeitig auch Spannung erzeugt und somit den Film auch inhaltlich unterstützt.
Schauspielerisch bleibt der Film hingegen eher auswechselbar. Mit Roy Scheider, Robert Shaw und Richard Dreyfuss ist der Film zwar ziemlich gut besetzt und ihre Figuren gehen einem auch ans Herz, doch wirklich auszeichnen muss sich keiner, was in diesem Fall aber auch nicht gefordert war.
"Der weiße Hai" ist auch heute noch ein Paradebeispiel für einen guten Horrorstreifen. Die Geschichte ist nicht nur reines Füllmaterial, der Spannungsaufbau ist konsistent und die Charaktere bleiben dabei nicht auf der Strecke, so dass man auch heute noch von dem Film perfekt unterhalten wird.

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