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Dienstag, 11. Oktober 2011

Filmkritik: Johnny English


Regie: Peter Howitt
Darsteller: Rowan Atkinson, Ben Miller, Natalie Imbruglia, John Malkovich
Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade, William Davies
Musik: Ed Shearmur
Laufzeit: 87 Minuten
freigegeben ab: 06 Jahren
Trailer: hier

Persiflagen auf Agentenfilme haben schon seit längerer Zeit Tradition. Einer der wohl bekanntesten Vertreter dieser Art ist zweifellos die "Nackte Kanone"-Reihe. 2003 versuchte sich allerdings auch Rowan Atkinson, der den meisten Leuten als Mr. Bean bekannt sein dürfte, an einer Persiflage der James Bond - Filme und hatte damit finanziell großen Erfolg.
Im Mittelpunkt der Handlung steht dabei die titelgebende Hauptfigur "Johnny English", der nach dem Tod sämtlicher Geheimagenten Großbritanniens mit einem wichtigen Fall beauftragt wird, der ganz Großbritannien gefährdet.
Wie es mit Persiflagen jedoch so ist, ist English mit diesem Auftrag maßlos überfordert und macht mehr falsch als richtig. Dabei konzentriert sich der Film auf die Stärken Atkinsons und sorgt dafür, dass er möglichst viele Gestiken macht, immerhin war er schon als Mr. Bean dafür berühmt. Im Gegensatz zu Mr. Bean muss er in diesem Film jedoch auch viel reden. Dadurch müssen auch die Dialogszenen viel Witz aufbieten. Dies funktioniert zum Großteil auch wunderbar, zumal Atkinsons auch in solchen Dialogszenen überzeugen kann.
Wie es bei Komödien aber so ist, funktioniert nicht jeder Witz. Es gibt einige wirklich tolle Szenen wie eine Verfolgungsjagd durch London oder auch das Finale, doch genauso gibt es unnötige Slapstickeinlagen und auch eine Rohrszene gegen Ende des Filmes ist eher Humor zum Abgewöhnen.
Dafür hat man figurenmäßig relativ viel richtig gemacht. An erster Stelle ist hier John Malkovich als Bösewicht zu nennen. Dieser ist zwar schon etwas zu sehr auf Bösewichte spezialisiert, doch sein Pascal Sauvage ist einzigartig und der französische Akzent ziemlich genial. Aber auch Ben Miller als English's Sidekick Bough sorgt für viele Lacher und sorgt dafür, dass English's Aktionen nochmal um einiges witziger erscheinen. Natalie Imbruglia, die eigentlich als Sängerin aktiv ist, gibt dann auch eine solide Love-Interest, wenngleich man aus ihrer Rolle noch mehr hätte machen können.
Ansonsten schafft es Regisseur Peter Howitt aber auch ziemlich gut, Agentenfeeling aufzubauen. Der Film kann zwar budgetmäßig nicht mit großen Hollywoodblockbustern mithalten, doch die kleiner gehaltenen Actionsequenzen sind trotzdem stimmig und auch mit viel Humor gefüllt. Dazu passt auch der Score von Ed Shearmur, der zwar nicht sonderlich komplex ist, aber an ältere Bond-Klassiker erinnert und somit zum Film passt.
Insgesamt gesehen ist "Johnny English" sicherlich nicht die innovativste Komödie und teilweise wirklich primitiv. Dank einer gelungenen Hauptfigur und einem wunderbar aufspielenden John Malkovich als Bösewicht, sowie humorvoller Inszenierung der Actionsequenzen und einiger Bond-Anspielungen sorgt der Film aber für 90 Minuten Unterhaltung.

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