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Mittwoch, 5. Oktober 2011

Filmkritik: Unheimliche Begegnung der dritten Art


Regie: steven Spielberg
Darsteller: Richard Dreyfuss, Teri Garr, Melinda Dillon
Drehbuch: Steven Spielberg
Musik: John Williams
Laufzeit: 137 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Steven Spielberg mit "Der weiße Hai" endgültig im Kreis der ganz großen Regisseure angekommen war, widmete er sich 1977 erstmals jenem Genre, welches in der Folgezeit sein wohl markantestes Genre überhaupt werden sollte, nämlich dem Science-Fiction-Genre. Spielberg selbst sah dies in der damaligen Zeit jedoch nicht umbedingt als Fiction an, was auch im Film deutlich werden sollte.
Erzählt wird die Geschichte einer Kleinstadt, die erstmalig mit außerirdischem Leben in Kontakt tritt. Im Mittelpunkt steht dabei der Familienvater Roy Neary, der ganz versessen von den außerirdischen Bewohnern ist und somit das Leben seiner eigenen Familie kräftig durcheinander bringt.
Während heutzutage Alien-Filme meist mit Zerstörung in Verbindung gebracht werden, ist "Unheimliche Begegnung der dritten Art" eher eine Dokumentation wie Menschen mit Aliens in Verbindung treten. Der Science-Fiction-Teil hält sich dementsprechend auch eher in Grenzen. Stattdessen stellt Spielberg einmal mehr eine amerikanische Kleinfamilie in den Mittelpunkt. Die Geschichte rund um die Geschichte ist wunderbar geschrieben, wenngleich sie nicht ganz ohne Länge auskommt. Außerdem gibt es hier eine stärkere Einbeziehung der US-Regierung, was die Geschichte nochmals aufwertet.
Einen großen Beitrag zum Gelingen des Films tragen aber auch deren Darsteller. Mit Richard Dreyfuss besetzte Spielberg einen seiner Stars aus "Der weiße Hai" für die Hauptrolle. Dies erwies sich als Glücksfall, da Dreyfuss den Film voll und ganz trägt und seine Rolle in diesem Streifen noch mehr in Erinnerung bleibt als bei der weiße Hai. Seine Co-Stars werden dem heutigen Kinogänger zwar nicht mehr allzu viel sagen, doch auch hier gibt es nichts zu meckern. Alle Darsteller liefern gute bis sehr gute Leistungen ab und bereichern somit den Film.
Regiemäßig schafft es Spielberg dabei ebenfalls, sich nochmals zu übertreffen. Erstmals spielen auch Spezialeffekte eine bedeutende Rolle in einem seiner Filme und diese sehen auch heute noch sehr ansprechend aus. Technisch ist heute natürlich deutlich mehr möglich als in der damaligen Zeit, doch wirklich austauschen würde man keinen Effekt. Sie geben dem Film einen völlig eigenen Look, der auch heutige Zuschauer noch ansprechen sollte.
Allgemein ist es Spielberg einzigartigem Regiegespür zu verdanken, dass man den Film auch heute noch so grandios findet. Allein die Szene eines Kindes, welches die Tür öffnet und auf die Straße rennt, ist totale Kinomagie und über das Finale des Filmes braucht man gar nicht erst zu reden. Genialer kann man so etwas nicht inszenieren. Einen großen Verdienst leistet dabei auch John Williams, der einmal mehr einen unvergesslichen Soundtrack aus dem Hut zaubert, der einem sofort ins Ohr geht und auch Jahrzehnte später für Gänsehaut sorgt.
"Unheimliche Begegnung der dritten Art" ist ein durch und durch einzigartiger Film, der auch Jahrzehnte nach seiner Entstehung nichts von seiner Faszination verloren hat. Die späteren Science-Fiction-Werke Spielbergs werden einem zwar eher in Erinnerung sein, doch so einzigartig wie dieser Film ist wohl keiner von ihnen.

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