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Montag, 3. Oktober 2011

Filmkritik: Sugarland Express


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Hal barwood, Matthew Robbins
Drehbuch: Goldie Hawn, Ben Johnson, William Atherton
Musik: John Williams
Laufzeit: 110 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Steven Spielberg mit "Duell" einen großen Fernseherfolg in Amerika feiern konnte und der Film in einigen europäischen Ländern sogar in den Kinos lief, konnte Spielberg mit "Sugarland Express" endlich seinen ersten Kinofilm verwirklichen.
Dabei orientierte sich Spielberg an einer wahren Geschichte, in der eine Mutter ihren Mann aus dem Gefängnis befreit um nicht das Sorgerecht für ihren Sohn zu verlieren. Auf der Flucht nehmen sie dann auch noch einen Polizisten gefangen.
Auch wenn sich "Sugarland Express" wie ein Thriller liest, so ist es eher ein einfaches Familiendrama, in der Action eine eher untergeordnete Rolle spielt. Es stehen viel mehr Dialog und Charakterentwicklung im Vordergrund. Das kann für den ein oder anderen etwas langweilig wirken, funktioniert insgesamt aber doch ziemlich gut. Ganz ohne Längen kommt der Film dabei zwar nicht aus, aber für einen ersten Kinofilm kann man dies verschmerzen. Der größte Kritikpunkt ist wohl der, dass im Mittelteil etwas der Spannungsbogen fehlt und dieser erst am Ende wieder deutlich steigt. Das Finale stellt dabei eindeutig den Höhepunkt des Filmes dar, da es actionmäßig erstklassig gefilmt wurde und auch als Ende eines Spielberg-Filmes eher ungewöhnlich daherkommt.
Da sich der Film sehr auf seine Figuren konzentriert, ist natürlich auch die Besetzung der Schauspieler von großer Bedeutung. An erster Stelle ist hier natürlich Goldie Hawn zu nennen, die bereits 1969 einen Oscar als beste Nebendarstellerin in "Cactus Flower" gewann und der auch in "Sugarland Express" einiges abverlangt wird. Dies meistert Hawn wunderbar und kann dabei sowohl warmherzig, verzweifelt, als auch gefährlich wirken. Unterstützt wird sie dabei von ihren männlichen Co-Stars Ben Johnson und William Atherton, die ebenfalls einen guten Job abliefern, aber nicht ganz so stark in Erinnerung bleiben.
Regiemäßig ist der Film nicht ganz so stark wie noch "Duell", da der Spannungsbogen nicht ganz so groß ist und auch wirklich außergewöhnliche Szenen eher Mangelware bleiben. Erst am Ende kann Spielberg seine ganze Stärke zeigen und ein Finale inszenieren, welches für ihn eher ungewöhnlich ist, aber auch mal eine andere Seite von ihm zeigt. Die Musik von John Williams, der hier erstmals mit Spielberg zusammenarbeitet, kommt hingegen eher wenig zu tragen und wird einem im Gegensatz zu den späteren Arbeiten eher wenig in Erinnerung bleiben.
Insgesamt ist "Sugarland Express" ein gelungenes Familiendrama, welches insbesondere durch eine tolle Goldie Hawn punkten kann. Der Spannungsbogen ist eher gemächlich und regiemäßig ist Spielberg längst nicht so verspielt wie noch in Duell. Einzig das Finale bleibt einem da wirklich in Erinnerung, doch dieses ist dafür inszenatorisch richtig stark. Für ein Erstlingswerk im Kino ist der Film trotzdem ziemlich gut gelungen.

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