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Freitag, 21. Oktober 2011

Filmkritik: Der Soldat James Ryan


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Tom Hanks, Matt Damon
Drehbuch: Robert Rodat
Musik: John Williams
Laufzeit: 169 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Spielberg mit "Schindler's Liste" endlich seinen längst überfälligen Oscar gewonnen hatte, bedeutete dies auch eine gewisse Wandlung in seinem Filme schaffen. Statt nur noch Popcorn-Kino zu drehen, konzentrierte er sich nun immer mehr auf ernste Stoffe. So inszenierte er mit Amistad ein Drama über Sklavenhandlung und kehrte mit "Der Soldat James Ryan" abermals in die Zeit des Nationalsozialismus zurück. Dieses mal stellte er jedoch nicht den Holocaust in den Mittelpunkt, sondern konzentrierte sich auf den 2. Weltkrieg, der in "Schindler's Liste" eher außen vor gelassen wurde.
Erzählt wird die Geschichte von Captain Millar, der die Landung der Allierten live miterlebt und sich dazu entschließt, mit einem kleinen Trupp den Soldaten James Ryan zu retten, da dessen drei Brüder bei Kämpfen umgekommen sind.
Was Spielberg's Film in erster Linie auszeichnet, ist wohl die ungeschohnte Nachstellung des Krieges. Insbesondere in der Anfangssequenz inszeniert Spielberg eine der beeindruckensten Kriegssequenzen, die es je auf die Leinwand geschafft hat.
Inhaltlich ist der Film hingegen überschaubar. Die Geschichte des Rettungstrupps, die eine einzelne Person retten, ist zwar ganz nett, aber auch ziemlich amerikanisch. Auch ist der Film mit fast 3 Stunden ziemlich lang und hätte an der ein oder anderen Stelle sicherlich einer Kürzung bedurft. So zieht sich der Film insbesondere in der zweiten Hälfte ungemein und irgendwann sind auch die ganzen Schusswechsel etwas ermüdend.
Positiv ist hingegen, dass der Film größtenteils aus der Sicht der Soldaten erzählt ist und der Film somit ein Mittendrin-Gefühl erzeugt, wie es nur wenige Filme vorher geschafft haben. Auch wurde der Film oftmals mit Handkameras gedreht, was dem Film einen gewissen Doku-Stil gibt.
Aber auch darstellerisch kann der Film aus dem Vollen schöpfen. Die Besetzung von Tom Hanks, der damals gerade in seiner Blütezeit war, als Hauptdarsteller entpuppte sich als absoluter Glücksfall. Aber auch Matt Damon und Vin Diesel, die damals noch am Anfang ihrer Karriere standen, können überzeugen. Ergänzt werden diese noch von Leuten wie Tom Sizemore, Giovanni Ribisi und Paul Giamatti, die immer wieder gern gesehen sind.
John Williams Score ist diesesmal hingegen eher zurückhaltend und bleibt somit eher wenig in Erinnerung. Dies ist aber wohl auch der Tatsache geschuldet, dass Spielberg den Film nicht allzu musikalisch haben wollte und lieber auf brachiale Soundeffekte setzte.
Alles in allem ist "Der Soldat James Ryan" ein Film geworden, der insbesondere durch seine schonungslose Darstellung des Krieges punkten kann. Inhaltlich ist der Film hingegen überschaubar und hätte sicherlich der ein oder anderen Kürzung bedurft.

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