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Sonntag, 16. Oktober 2011

Filmkritik: Hook


Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Dustin Hoffman, Robin Williams, Julia Roberts, Maggie Smith
Drehbuch: James V. Hart, Malia Scotch Marmo
Musik: John Williams
Laufzeit: 136 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Spielberg mit "Die Farbe Lila", "Das Reich der Sonne" und "Always - Der Feuerengel von Montana" eher schwere Kost in die Kinos brachte, versuchte er mit "Hook" wieder zu seinen Popcorn-Wurzeln zurückzukehren. Dafür nahm er sich dann auch gleich einer der bekanntesten Geschichten der Welt an, nämlich der von Peter Pan, einem Jungen, der nie erwachsen werden wollte.
Da Spielberg dies als Film aber wohl zu wenig war, entschied er sich dazu, Peter Pan altern zu lassen und ihn nun nach Nimmerland zurückzuschicken, wo er seine beiden Kinder vor dem gefährlichen Kapitän James Hook befreien muss. Doch mittlerweile glaubt Peter nicht mehr an seine eigenen Fähigkeiten, was ihn verwundbar macht.
Es ist natürlich legitim eine bekannte Romanvorlage auf seine ganz eigene Art und Weise zu intepretieren, doch muss man sich dann auch immer den Kritikern stellen. So ist dies auch bei "Hook" der Fall. Der Film überzeugt auch noch 20 Jahre später durch seine hervorragende Tricktechnik und die Musik von John Williams ist einmal mehr atemberaubend, doch muss man sich die Frage stellen, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn Spielberg eine vorlagentreuere Version angestrebt hätte. Die Geschichte eines erwachsenen Peter Pans ist eher unbedeutend und mit ein paar leichten Änderungen innerhalb der Story hätte man diese auch ganz normal erzählen können. Insbesondere das Element des Familiendramas ist hier eher schwach ausgebaut und hat man in ähnlicher Form schon mehrfach gesehen. Auch wirkt der Film deshalb deutlich mehr amerikanisiert als nötig. Was hat beispielsweise Baseball in einer klassischen Romanverfilmung aus Großbritannien verloren?
Aber auch die Tatsache, dass Spielberg den Film größtenteils mit amerikanischen Schauspielern besetzte bringt den Film nicht wirklich weiter. Robin Williams ist zugegebenermaßen gut in seiner Rolle und über Dustin Hoffman als Bösewicht braucht man auch nicht wirklich zu diskutieren, doch irgendwie nimmt dies dem Film den britischen Charme, den man sich bei einem solchen Film einfach wünscht. Ebenso komisch wirkt dann auch die Besetzung von Julia Roberts als Glöckchen, die in dieser Rolle so gar nicht aufgehen will.
Aber natürlich ist der Film deshalb nicht komplett schlecht. Ausstattungsmäßig ist der Film hervorragend und auch die Regie von Steven Spielberg ist einmal mehr hervorragend. Es wird halt einfach nicht so wirklich klar, wieso man all die Änderungen vornehmen musste, wenn es am Ende doch eh wieder auf das altbekannte Duell zwischen Gut und Böse hinauslaufen sollte. Spielberg hätte mit dem Film die ultimative Fassung von "Peter Pan" herausbringen können, zumal er mit "E.T." und "Das Reich der Sonne" bereits bewiesen hatte, wie toll er mit Kinderschauspielern umgehen können. So ist es aber nur eine nette Variation der Geschichte, die teilweise mit hervorragenden Schauspielern aufwartet, aber nicht wirklich lange im Gedächtnis bleibt.

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