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Mittwoch, 12. Oktober 2011

Filmkritik: Johnny English - Jetzt erst recht


Regie: Oliver Parker
Darsteller: Rowan Atkinson, Dominic West, Gillian Anderson, Rosamund Pike
Drehbuch: Hamish McColl
Musik: Ilan Eshkeri
Laufzeit: 101 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Als Rowan Atkinson 2003 erstmals als "Johnny English" die Leinwände unsicher machte, war der Film ein großer Erfolg für den Komiker, den die meisten nur als Mr. Bean kennen. Umso unverständlicher war es da, dass es ganze 8 Jahre dauern sollte bis er mit "Johnny English - Jetzt erst recht" auf die Leinwand zurückkehren würde.
Abermals wird Johnny English mit einem wichtigen Fall beauftragt, in dem er diesesmal ein Attentat vereiteln soll. Gleichzeitig muss er aber auch mit seiner Vergangenheit ins Reine kommen, wo er für den Tod eines Politikers verantwortlich war.
Teil 1 von "Johnny English" war damals sicherlich nicht die cleverste Komödie aller Zeiten, konnte allerdings mit witzigen Figuren und gelungenen Actionsequenzen durchaus für Unterhaltung sorgen. Dies gilt für Teil 2 auch, diesesmal jedoch nur in abgeschwächter Form. Der Film fängt mit einer halbwegs soliden Sequenz in Tibet an und auch English's Rückkehr in den Geheimdienst bietet einige wirklich gelungene Sequenzen. Es fühlt sich so an, als würde der Film nahtlos den ersten Teil fortsetzen. Seinen absoluten Höhepunkt erreicht der Film dann mit einer Verfolgungsjagd durch Hongkong, die wunderbar die berühmte Eröffnungssequenz aus "Casino Royale" aufs Korn nimmt.
Doch dann stoppt der Film und versucht seine Geschichte zu entwickeln. Diese ist nicht umbedingt kompliziert, doch versucht der Film diese allzu seriös zu inszenieren. Hier passiert einfach nicht sonderlich viel und Atkinson muss sich durch reichlich Slapstick kämpfen, der nur in wenigen Momenten wirklich witzig ist.
Hinzu kommt, dass es dem Film diesesmal an einem wirklich interessanten Bösewicht mangelt. Während Teil 1 mit John Malkovich einen klar definierten Bösewicht mit dämlicher Frisur und Akzent hatte, macht der zweite Film lange ein Geheimnis daraus und so wirkt dieser auch recht unspektakulär, wenn er sich denn endlich zu erkennen gibt.
Allgemein ist es auch sehr schade, dass der Film auf einen komplett neuen Cast gesetzt hatte und mit Ausnahme von Atkinson niemand aus dem ersten Film zurückkehrte. Das man in diesem Film auf einen neuen Pegasus trifft, ist dabei nicht weiter schlimm, da man diese Rolle locker runterspielen kann. Schade ist es hingegen, dass man English's Sidekick aus dem ersten Film Bough gegen einen neuen Agenten ausgetauscht hat. Dieser ist zwar ganz ok, das Zusammenspiel mit English ist allerdings längst nicht so witzig wie noch im Vorgänger. Aber auch bei der weiblichen Hauptrolle gibt es diesesmal noch weniger zu tun als im Vorgänger. War Natalie Imbruglia im Vorgänger wenigstens noch an einigen Actionsequenzen beteiligt, so steht die neue einfach nur da und hat noch weniger Screentime.
Letztendlich lässt sich feststellen, dass "Johnny English - Jetzt erst recht" recht stark anfängt, dann aber auch stark nachlässt. Dafür entwickelt sich der Plot nicht geschmeidig genug und man parodiert Agentenfilme nicht genug. Stattdessen gibt es eine Menge Slapstick, der nur selten lustig ist. So bleibt dann nicht mehr als ein mittelmäßiger Film übrig.

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