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Freitag, 18. Dezember 2009

Filmkritik: Wo die wilden Kerle wohnen


Regie: Spike Jonze
Darsteller: Max Records, Catherine Keener, Mark Ruffalo
Drehbuch: Spike Jonze, Dave Eggers
Musik: Carter Burwell, Karen Orzolek
Laufzeit: 101 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Mit "Wo die wilden Kerle wohnen" kam dieses Jahr einer der beliebtesten Kinderklassiker überhaupt in die Kinos. Da dieser von Spike Jonze inszeniert wurde, stieg die Vorfreude der Fans ins Unermässliche. Zumindest in Amerika konnte der Film dann aber nicht ganz das halten, was er versprach. Die Kritiken waren keinesfalls schlecht, aber nicht ganz so positiv, wie man sich das gewünscht hätte und auch finanziell wird man damit nicht sonderlich viel Gewinn machen. Ich persönlich kenne die Vorlage jedoch nicht und habe auch noch nie einen Spike-Jonze-Film gesehen. Die Trailer fand ich dann auch eher so mittelprächtig, da ich mir aus diesen keinen wirklichen Reim machen konnte. Die Inszenierung war zwar nett, aber irgendwie fehlte mir das große Etwas. Da so ein Film aber besser in die Weihnachtszeit passt, als in den Hochsommer, habe ich mich dann doch auf den Weg ins Kino gemacht und habe es im Endeffekt auch nicht bereut.
Storymäßig hat der Film tatsächlich ein paar Probleme, welche sich insbesondere im Mittelteil verfestigen. Während man am Anfang recht faziniert von den wilden Kerlen ist und immer wieder staunt über die Schönheit des Films, kommt es wie bei vielen Filmen zu dem Problem, dass man die Geschichte dann irgendwann zuende bringen muss. In der zweiten Hälfte wird dann alles dramatischer und auch dürsterer, aber überzeugend ist das nicht immer und teilweise wirken manche Szenen auch komisch. Zum Ende hin bessert sich dies aber zum Glück wieder deutlich und man bekommt doch noch einen sehr versöhnlichen Abschluss.
Storymäßig sollte man nun aber echt keine Wunderdinge erwarten, denn die wilden Kerle sind ein Film, der halt deutlich von seiner Bildsprache lebt und diese ist in diesem Film wirklich gut. Ein großer Vorteil dabei ist, dass man bei den Kerlen auf CGI lieber verzichtet hat, denn dadurch fühlen sich diese erst lebensecht an. Auch sonst sind die Sets mit dem Wald und der Wüste wirklich sehr schön. Hinzu kommt noch, dass Carter Burwell und Karen Orzolek endlich mal wieder einen Score erschaffen, der unmittelbar mit diesem Film verbunden ist und nicht dem Einheitsbrei der anderen Produktionen entspricht.
Aber auch den Hauptdarsteller des Films Max Records kann man ruhig mal loben. Es ist zwar nicht so, dass er sich sonderlich auszeichnet, aber im Vergleich zu manch anderem Kinderschauspieler macht er doch einen sehr angenehmen Eindruck, da er nicht so übertrieben schauspielert, sondern ruhig und besonnen. Er ist dann auch der einzige menschliche Schauspieler, der wirklich heraussticht, denn der Part seiner Eltern fällt ja doch eher gering aus. Diesen Part hätte man aber durchaus noch etwas verlängern können, denn das wirkliche Leben von Max ist halt sehr begrenzt und vielleicht hätte man dann noch etwas mehr mit ihm mitgefühlt. Denn Kinder, die von anderen gehänselt werden, hat man nun auch schon oft genug gesehen.
Insgesamt ist "Wo die wilden Kerle wohnen" aber auch für Nichtkenner der Vorlage einen Kinobesuch wert und wer sie kennt bzw. Filme von Spike Jonze liebt, der wird an diesem Film eh nicht vorbeikommen. Für mich ist es jetzt kein perfekter Film, da er zumindest im Mittelteil etwas langweilig erscheint, aber zur Weihnachtszeit ist sowas recht angenehm, zumal er noch recht altmodisch daherkommt. Deshalb also eine Empfehlung von mir.

1 Kommentar:

  1. cool! wußte gar nicht dass es das gibt. ich kann mich nichta an viel aus meiner kindergartenzeit erinneren aber an das buch auf jeden fall....

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