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Sonntag, 6. Dezember 2009

Filmkritik: Lilo & Stitch


Regie: Dean deBlois, Chris Sanders
Drehbuch: Dean deBlois, Chris Sanders
Musik: Alan Silvestri
Laufzeit: 85 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahre
Trailer: hier

Lilo & Stitch ist einer der vielleicht untypischsten Disneyzeichentrickfilme, die es gibt, obwohl auch dieser natürlich für die ganze Familie geeignet ist und wertvolle Prinzipien mit auf den Weg gibt.
Der Film fängt erstmal im Weltall an mit reichlich komisch aussehenden Aliens und inmitten dessen befindet sich eine neu geschaffene Kreatur, die alles zerschlägt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Man wird Zeuge, wie Stitch entfliehen kann und dabei reichlich Chaos hinterlässt. Dabei muss man sich fragen, ob soetwas tatsächlich Hauptfigur eines Disneyzeichentricksfilms sein darf.
Natürlich darf er das, denn wieso oft, machen einige der Charaktere während des Films eine Wandlung durch und so kommt schließlich, was bei Disney immer kommen muss. Trotzdem behält der Film eine gewisse Frechheit über den ganzen Film hinweg am Leben. Es ist zwar sentimental und alles, aber trotzdem gibt es immer wieder scharfe Pointen. Dies bezieht sich auch nicht nur auf Stitch. Auch die Streitereien zwischen Lilo und ihrer älteren Schwester Nani kann man durchaus als bissig bezeichnen, so dass es während des gesamten Films nie langweilig wird.
Die Figuren des Films funktionieren eh alle ziemlich gut. Einen wirklichen Totalausfall gibt es nicht. Die restlichen Aliens neben Stitch bleiben zwar etwas eindimensional, aber das ist wegen ihren begrenzten Laufzeit auch schwer zu ändern.
Die menschlichen Charaktere hingegen funktionieren super, egal ob der Sozialarbeiter oder die heimliche Liebe von Nani. Lilo ist während des Films auch ziemlich süß, auch wenn sie in vielen Szenen recht frech rüberkommt.
Die Familiengeschichte rund um Nani und Lilo ist eh sehr schön ausgearbeitet und geht einem zu Herzen.
Animationstechnisch ist der Film im Gegensatz zu einigen anderen neueren Disneyfilmen wirklich top. Ob es nun an dem Karibikort Hawaii oder den gelungenen Einsatz von Wasserfarben liegt, kann ich nicht eindeutig sagen, aber fantastisch sieht das allemal aus.
Wie so viele Disneyfilme neueren Datums wird auch hier auf den Gesang verzichtet. Nani singt zwar in der Hängematte ein Lied für Lilo, aber das kann man wohl kaum mit den opulanten Gesangseinlagen der Disneyfilme der 90-er vergleichen. Aber dafür bekommt man in mehreren Szenen noch Musik von Elvis Presley spendiert, was der Coolheit des Films nur zu gute kommt.
Insgesamt ist Lilo & Stitch bestes Disneykino. Es enthält allerlei traditionelle Werte, welche in einem Disneyfilm vorkommen müssen, aber trotzdem ist er nicht total plattgetreten, sondern ist frech, neuartig und unterhaltsam zugleich. Der vielleicht beste Disneystreifen des neuen Jahrtausends.

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