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Dienstag, 8. Dezember 2009

Filmkritik: Bärenbrüder


Regie: Aaron Blaise, Robert Walker
Drehbuch: Tab Murphy, Lorne Cameron, David Hoselton, Steve Bencich, Ron J. Friedman
Musik: Phil Collins, Mark Mancina
Laufzeit: 85 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Nachdem "Der Schatzplanet" an den Kinokassen wie auch schon einige andere Zeichentrickfilme enttäuschend lief und Pixar mit der Computeranimation einen Erfolg nach dem Anderen einfuhr, war das Ende des Zeichentricks besiegelt. Die letzten beiden Filme dieser Art sollten "Bärenbrüder" und "Die Kühe sind los" werden. Den Anfang machte nun Bärenbrüder, der sogar recht erfolgreich lief. Auch musikalisch legte man nochmal ordentlich auf. Nach Tarzan wurde nun ein zweites Mal Phil Collins mit der Musik des Films beauftragt. Herausgekommen ist ein ziemlich standardmäßiger Film mit vereinzelt magischen Momenten.
Erzählt wird die Geschichte eines Indianerjungen, der aus Rache in einen Bären verwandelt wird und nun selbst miterleben muss, was es heißt, ein Bär zu sein. Dabei folgt Disney storymäßig leider einem altbekannten Schema, welches sich der altbekannten Erfolgsformel Disneys widmet und dadurch langweilig erscheint. Natürlich sind Disneyfilme keine Storywunder, doch seit dem Erfolg von "König der Löwen" und der Trennung vom kreativen Leiter Jeffrey Katzenberg versuchte man allzu oft, einfach das bestehende Erfolgskonzept zu kopieren und neu zu verpacken. Das funktionierte anfangs auch noch recht gut, doch mit der Zeit hat sich dieses Erfolgsrezept auch abgenutzt. Wenn bei Bärenbrüder jemand stirbt, dann schafft man es einfach nicht mehr so wirklich um diese Person zu trauern und auch die Hauptfiguren sind nach Schema F gezeichnet, so dass sie einem nicht mehr so sehr zu Herz gehen wie es noch Anfang der 90-er der Fall war. Die Beziehung zwischen Kenai und Koda ist zwar ganz nett, doch irgendwie hat man das Gefühl, dass man das alles irgendwie irgendwo schon mal gesehen hat. Dadurch kommt leider keine wirkliche Spannung auf und man langweilt sich durch den Film. Da passt es dann auch ganz gut, dass selbst die lustigen Sidekicks nicht wirklich funktionieren wollen. Die Elche sind so sehr auf Coolness getrimmt, dass sie einfach nur nerven und zu keinem Zeitpunkt sympatisch erscheinen, was bei vergangenen Filmen immer Voraussetzung war. Aber auch die anderen Bären und Menschen bleiben profillos, so dass man sie nach dem Kinogang sofort wieder vergisst.
Da kann dann auch die recht gelungene Musik von Mark Mancina nicht viel dran ändern, obwohl diese für einige tolle Momente im Film sorgt. Natürlich erinnert es dann auch stark an "König der Löwen", doch sei dies in diesem Fall verziehen. Anders sieht es bei den Songs aus, die noch nie so beliebig wirkten, wie in diesem Film. Phil Collins hält sich hier zwar deutlich mehr zurück als noch bei Tarzan, was sehr angenehm erscheint, doch leider sind die Songs recht beliebig ausgewählt und werden zudem noch an den unpassensten Stellen gespielt. Als Kenai Koda etwas wichtiges zu erzählen hat, passt es einfach nicht, dass man das Ganze mit einem Phil Collins - Song so verkitscht. Aber auch der Anfang und das Ende ist so schlecht vom König der Löwen abgeguckt, dass man sich in einen anderen Film hineinversetzt fühlt.
Auch animationsmäßig vermag der Film kaum zu überzeugen. Bis auf die Szenen mit den Geistern, wo man das Ganze etwas farbenfroher gestalten konnte, gibt es leider wenig Außergewöhnliches an diesem Film. Vieles ist man von Disney schon aus anderen Filmen gewohnt und auch die Farbmischung ist nur halbwegs gelungen.
So gesehen ist Bärenbrüder leider ein rein durchschnittlicher Film, der durch seine durchgenudelte Geschichte mehr langweilt als begeistert. Das er dann weder animationsmäßig noch musikalisch zu überzeugen weiß, bricht es ihm endgültig das Genick. Von Disney war man da besseres gewohnt.

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