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Sonntag, 13. Dezember 2009

Blu-Ray Kritik: Star Trek


Regie: J.J. Abrams
Darsteller: Zachary Quinto, Chris Pine, Simon Pegg
Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman
Musik: Michael Giacchino
Laufzeit: 127 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Extras:

  • Kommentar von J.J. Abrams, Bryan Burk, Alex Kurtzman, Damon Lindelof und Roberto Orci
  • Wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist
  • Casting
  • Eine neue Vision
  • Raumschiffe
  • Aliens
  • Planeten
  • Ausstattung und Kostüme
  • Ben Burtt und die Sounds von Star Trek
  • Musik
  • Gene Roddenberrys Vision
  • Entfernte Szenen
  • Gag-Reel
  • Trailer

Kinokritik:

Dieses Jahr feierte eine der ältesten Kinoreihen unserer Zeit ein großes Kinocomeback auf der Leinwand. Die Rede ist natürlich von Star Trek, welcher in Amerika von der Kritik gefeiert wurde und dort auch für volle Kinokassen sorgte. Im Rest der Welt wurde der Film jedoch recht stiefmütterlich behandelt, was wohl auch an der recht starken Konkurrenz im Mai lag. Für mich persönlich war es die erste Begegnung mit Spock und Co. überhaupt. Deshalb hatte ich auch keine große Erwartungen wie ein Star Trek aussehen muss, aber das, was J.J. Abrams auf die große Leinwand gezaubert hat, fand ich sehr beeindruckend.
Besonders visuell gehört der Film mit zu den beeindruckensten Filmen des Jahres. Allein schon die Anfangsszene ist ganz großes Kino und auch in der Folgezeit macht Abrams die Reihe auch für das normale Kinopublikum interessant. Für wahre "Star Trek"-Fans könnte es aber auch etwas zu sehr auf Action getrimmt sein. Abrams sagt ja selbst auch, dass er ein viel größerer Star Wars - Fan ist und somit einige Elemente der Reihe auch hier einbauen wollte. Das wird besonders dann deutlich, wenn man sich in der zweiten Hälfte des Films plötzlich auf einem Eisplaneten befindet.
Allerdings fand ich durchaus, dass auch auf die einzelnen Charaktere genug eingegangen wird. Natürlich ist es etwas klischeehaft, wenn man hier einmal mehr die typische "Ich-hasse-ihn-und-mag-ihn-doch" - Geschichte erzählt, aber eigentlich ist die ganze Charakterauswahl sehr gelungen. Einzig Simon Pegg lässt wohl ein paar Zweifel offen, da er für die Rolle des Scotty viel zu bekannt ist und halt den typischen Pegg mimt. Auch Anton Yelchin kann mit seinem russischen Akzent einigen auf die Nerven gehen. Trotzdem ist die Schauspielerauswahl im Allgemeinen gelungen. Für die beiden bekanntesten Rollen Kirck und Spock verpflichtete man dabei zwei noch völlig unbekannte Schauspieler, die aber Ähnlichkeiten mit ihren Vorgängern aufweisen und die man sofort in dieser Rolle akzeptiert, was ja nicht immer der Fall war. Aber auch bei der Besetzung des Bösewichts konnte man einen meiner absoluten Lieblingsschauspieler verpflichten. Allerdings muss Eric Bana darunter leben, dass sein Bösewicht recht eindimensional bleibt und keine wirklich starken Szenen hat. Allerdings kann man dies durchaus vernachlässigen, da es nun mal einen Neuanfang darstellen soll und somit alle Charaktere erst noch vorgestellt werden sollen.
Deshalb lässt sich auch darüber streiten, ob das erneute Auftreten von Leonard Nimoy in diesem Film wirklich gelungen ist. Natürlich dürfte es auch für Fans schön sein, wenn man ihr altes Idol nochmal in einem "Star Trek"-Film zu sehen bekommt. Jedoch lässt sich über seine Funktion im Film durchaus streiten. Zum einen wird dadurch auch die Brücke zu den alten Filmen geschlagen, doch entwertet sie diese auch in einem gewissen Maße. Da ist es durchaus nachvollziehbar, wenn sich einige Fans darüber aufregen. Ich habe aber schon oft erwähnt, dass ich zu diesen nicht gehöre und deshalb diese Geschichte akzeptiere und sogar interessant finde. Ein komplettes Remake wäre aber wohl die konfliktfreiere Wahl gewesen.
Für mich fällt das zum Glück aber nicht ganz so stark ins Gewicht. Dafür gibt es viel Abwechslung zwischen actionreicheren Szenen, Humor, Dialogen und auch die ein oder andere traurige Szene, so dass es genug Dramatik in dem Film gibt. Ein großes Lob verdient da auch Michael Giacchino, der einmal mehr einen herausragenden Score komponiert hat. Dabei sei aber gesagt, dass das klassische "Star Trek"-Theme noch recht wenig zum Einsatz kam, was aber ok ist, wo dies doch den Prolog zu einer neuen Reihe darstellen soll. So erklärte es Giacchino dann ja auch selbst.
Für mich persönlich gehört Star Trek jedenfalls zu den Highlights des Kinojahres. Dies verdankt der Film seiner visuellen Extravaganz, dem gelungenen Cast und auch der recht gelungenen Geschichte, wohlwissend, dass ich mich kaum als Fan der alten Filme bezeichnen kann und somit recht unbefangen an den Film herangehen kann. Das bedeutet also, dass auch jeder Nicht-Trekkie den Film durchaus eine Chance mal geben sollte, denn das der Film außerhalb Amerikas eher bescheiden lief, hat dieser keinesfalls verdient.

Blu-Ray Kritik:

Bei der Blu-Ray gibt es hier kaum etwas zu meckern. Wer Star Trek in der bestmöglichen Bildqualität erleben möchte, der kommt an der Blu-Ray eh nicht vorbei, denn diese setzt wirklich Maßstäbe und nutzt das neue Format wirklich aus. Aber auch bei den Extras wurde keinesfalls gekleckert. Sicherlich wirkt auf einer Blu-Ray ein Bild-in-Bild-Featurette moderner als ein herkömmlicher Audiokommentar, doch ist dieser mit Regisseur, Produzent und den Drehbuchautoren wirklich informativ geraten und man erfährt auch einige Dinge, die man sonst nicht so wirklich mitbekommt. Zum Beispiel war auch ein gewisser Herr Spielberg ab und zu mal am Set.
Wirklich gelungen ist dann aber auch die zweite Disc, wo man eigentlich all das erfährt, was man über den Film so wissen muss. Die einzelnen Stationen der Produktion werden hier nacheinander abgearbeitet und sind alle sehr informativ ausgefallen. Es wird kaum etwas ausgelassen und jede Phase der Produktion wird genau vorgestellt. Sei es die Frage, wie man die Reihe modernisieren könne, was der Regisseur ändern wollte oder wie die Beteiligten zu den alten Filmen stehenanden. Es wird geklärt, wie die Drehbuchautoren mit dem Prequelproblem umgehen und wie man die einzelnen Schauspieler verpflichten konnte. Dann gibt es natürlich auch einige Videos von den Dreharbeiten, wo man sehr schön erkennen kann, dass noch relativ altmodisch gearbeitet wurde und somit auch sehr viele reale Sets verwendet wurden.
Mir persönlich war dann auch das Featurette über die Musik im Film wichtig, wo doch Michael Giacchino zu meinen absoluten Lieblingskomponisten gehört und dies ja auch bei Star Trek bestätigen konnte. Es ist jedenfalls interessant wie er sich an diese Reihe heranwagte und wie er auch das alte Star Trek - Thema aufgreifen wollte. Hier wird auch sehr schön klar wie seine Beziehung zu Regisseur Abrams ist.
Mit dem Making-Of erfährt man also wirklich alles Wichtige über das Projekt. Ansonsten befinden sich unter dem Bonusmaterial aber auch noch ein paar zusätzliche Szenen, die man wahlweise sogar mit Audiokommentar abspielen kann. Diese sind jedenfalls recht nett und liegen sogar in HD-Qualität vor, was ja nicht immer der Fall ist. Im Film selbst hätte ich diese aber nicht umbedingt benötigt und sie wurden glücklicherweise auch weggelassen. Das Featurette mit dem Gag-Reel ist dann eher lustig ausgefallen, zeigt aber auch, dass die beteiligten Personen viel Spaß am Set hatten. Abschließend gibt es auf der Disc dann auch noch die ganzen Trailer bezüglich des Films, was man eigentlich nur loben kann, denn diese gehören zu einer Veröffentlichung einfach dazu und in High-Definition machen diese dann auch gleich doppelt Spaß.
Man sieht also, dass man die Blu-Ray zu Star Trek allen nur empfehlen kann, die den Film mögen und auf informatives Bonusmaterial Wert legen, denn davon ist hier reichlich vorhanden. Es gibt einen sehr guten Einblick in die Produktion des Films und auch als Nicht-Fan der alten Filme wird man hier bestens informiert. Umso bedauerlicher ist es, dass es für DVD-Käufer hier in Deutschland nur eine Einzeldisc gibt, da man sich bei Paramount dazu entschlossen hatte, die in Amerika erhältliche Special-Edition zu streichen. Aber das ist ja ein auf Deutschland bezogenes Problem und deshalb kann man Paramount für diese Veröffentlichung eigentlich nur gratulieren. Einer der besten Filme des Jahres verdiente auch eine solche Blu-Ray-Veröffentlichung.

1 Kommentar:

  1. Für mich war Star Trek der Film des Jahres. Er ist dieses Jahr der einzige Film gewesen, den ich immer und immer wieder gucken könnte. Auch wenn der Film gerade erst zu Ende ist, ein Phänomen, das bei mir nur höchst selten auftritt. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf eine Fortsetzung, die es hoffentlich geben wird.

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