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Mittwoch, 2. Dezember 2009

Filmkritik: Dinosaurier


Regie: Eric Leighton, Ralph Zondag
Drehbuch: John Harrison; Thom Enriquez, Robert Nelson Jacobs
Musik: James Newton Howard
Laufzeit: 82 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahre
Trailer: hier

Mit Dinousaurier wagte sich Disney im Jahr 2000 erstmals in den Bereich der Computeranimation und hat mit Produktionskosten von 130 Millionen keinerlei Mühen noch Kosten gescheut und das merkt man dem Film auch deutlich an.
Allerdings sind meiner Meinung nach nicht alle Effekte vollkommen gelungen. Der Ansatz, nur die Dinosaurier sowie einige Effekte zu animieren und für den Rest Naturaufnahmen zu benutzen ist nicht schlecht und sorgt auch für einige atemberaubende Bilder im Film, allerdings beißt sich das auch manchmal. Denn die Herkunft der Dinosaurier aus dem Computer ist allzu deutlich. Jetzt muss man natürlich beachten, dass ich den Film erst neun Jahre nach seiner Fertigstellung gesehen habe und somit automatisch von den Animationsszenen nicht mehr ganz so begeistert sein kann, da ich mittlerweile deutlich besseres gesehen habe. Trotzdem bleibt die Frage, wieso das bei einem Jurassic Park deutlich besser geklappt hat und dieser ist ganze 7 Jahre älter als Dinosaurier.
Das Problem war hier wohl einfach der, dass in diesem Film die Dinosaurier die Hauptfiguren sind und diese somit auch sprechen mussten. Das hätte mit der Technik von Jurassic Park wohl kaum funktioniert und hier kommen wir auch gleich zum Hauptkritikpunkt des Films. Die Animationsszenen sind zuweilen gewöhnungsbedürftig, aber sie funktionieren schon recht ordentlich. Leider wird den Animationsszenen eine allzu bekannte 08/15 - Geschichte gegenübergestellt. Die ganz großen Storywunder kann man von einem Disneyfilm sicherlich nicht erwarten, aber das ist allzu dürftig und über die Länge von 80 Minuten einfach nicht ausreichend. Wie oft hat man schon gesehen, dass der Anführer das falsche tut und der Held des Films das richtige. Wenn ich ehrlich bin, zu oft. Hinzu kommt dann noch die altbekannte Liebesgeschichte und da es Disney ist ein paar kleine niedliche Lemuren. Zum Ende hin bewegt sich der Film dann sogar ziemlich in Richtung des Disneyvorzeigetitels der 90-er "König der Löwen", was dann noch deutlich unkreativer wirkt. Auch die Nebenfiguren bleiben relativ farblos, ebenso wie der Hauptdarsteller, der mal wieder den Alten und Armen hilft, sich gleichzeitig aber in die Schwester des unsympatischen Anführers verliebt. Da hat man schon so oft gesehen und darauf ruhte man sich dann auch aus, obwohl man bei sehr gut ausgearbeiteten Charakteren über die etwas angestaubte Story hätte hinwegsehen können. So ist dies der große Knackpunkt des sonst sehr ambitionierten Filmprojekts.
Aber es ist ja auch nicht alles schlecht. Über die meist gelungene Animation habe ich schon gesprochen. Ein wirklich dicken Pluspunkt bekommt der Film aber durch die musikalische Untermalung, denn James Newton Howard hat wie so oft einen grandiosen Score abgeliefert, der das epische Potential der Story hervorhebt.
Insgesamt ist Dinausier keinesfalls ein grottenschlechter Film, aber ein ziemlich potentialverschwendender Film. Was groß und episch hätte werden können, verläuft sich in einer 08/15 - Geschichte, wo man im Endeffekt nicht sagen kann, ob das nun wegen der Animation toll war oder komplett versemmelt. Am besten, man trifft sich irgendwo in der Mitte.

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