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Donnerstag, 10. Dezember 2009

Filmkritik: Himmel und Huhn


Regie: Mark Dindal
Drehbuch: Steve Bencich, Ron J. Friedman, Ron Anderson
Musik: John Debney
Laufzeit: 77 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Groß waren die Erwartungen an Disneys ersten Computeranimationfilm nachdem man dem Zeichentrick ade gesagt hatte und "Himmel und Huhn" kam tatsächlich. Bei einem Budget von 60 Millionen spielte der Film respektable 314 Millionen weltweit ein. Über alles andere hüllt man sich hingegen in Schweigen, denn während Mark Dindal mit "Ein Königreich für ein Lama" bewieß, dass auch eine reine Komödie als Disneyfilm überzeugen kann, funktionierte das Konzept bei "Himmel und Huhn" überhaupt nicht.
Ich persönlich habe den Film nun das erste Mal wegen den Rezensionen hier angeguckt, doch der Ruf eilte dem Film ja schon weit heraus. Der einzige Vorteil war nun, dass ich recht geringe Erwartungen an den Film hatte, doch auch diese konnte der Film nicht so wirklich erfüllen.
Die Grundidee des Films ist gar nicht so verkehrt, denn ein kleines Huhn, welches von niemanden ernst genommen wird und sich Respekt von anderen erarbeiten muss, ist eine solide Grundidee. Doch leider ist die Hauptfigur doch recht unsympatisch und auch seine Mitstreiter hätten nicht klischeehafter ausfallen können. Das hässliche kleine Entlein und das dicke Schwein sind nun wirklich jenseits von gut und böse und so ist einzig der Fisch mit Taucherhelm halbwegs gelungen, selbst wenn er nicht wirklich viel zur Geschichte beiträgt. Natürlich gibt es dann auch wieder die unsympatischen Figuren, die man in ähnlicher Form auch schon des Öfteren gesehen ist.
Das Problem ist nun, dass man dieser bekannten Geschichte nicht wirklich neues hinzuzufügen hat und lieber auf reines Spektakel mit jeder Menge Blödelhumor und Effekthascherei aus ist. Doch genau hier liegt das Problem. Der Humor funktioniert nur in den wenigsten Szenen und was Disney in Sachen Computeranimation hier abliefert, ist absolut beschämend. Natürlich kann man dem Film durchaus zugestehen, dass er etwas cartoonartiger als andere Animationsfilme aussehen soll, aber das hier ist oftmals derart billig, dass der Film auch im Nachmittagsprogramm laufen könnte. Disney war mal die führende Kraft in Sachen Animation, aber hier hinkt man den anderen Studios meilenweit hinterher, vor allem denen ihres Verleihpartners Pixar. Da hilft dann auch die deutlich actionreichere zweite Hälfte nicht darüber hinweg, die thematisch aber vielleicht auch etwas verfehlt rüberkommen mag.
Auch bei der Musik muss man hier schon einiges in Kauf nehmen. Der Score von John Debney ist definitiv anhörbar, doch die Songauswahl muss hier komplett überdenkt werden. Während Disney' s Songauswahl früher einmal zeitlos erscheinen sollte, wird hier ganz klar auf Popsongs der Neuzeit gesetzt, die in einigen Jahren vergessen sind und was "I will survive" da zu suchen hat, wird wohl auch auf ewig ein Geheimnis bleiben.
Damit ist auch "Himmel und Huhn" nur ein weiterer Film, der so langsam dem Verfall Disneys offenbart und auch den Abgang Michael Eisners einleitet, denn den kommenden Animationfilm "Triff die Robinsons" erlebte er schon nicht mehr als Chef von Disney, was man nach den jüngeren Filmen und auch diesem Film hier wohl kaum betrauern kann, denn der Film hat nichts mehr mit der Klasse früherer Disneyfilme gemein.

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