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Donnerstag, 3. Dezember 2009

Filmkritik: Ein Königreich für ein Lama


Regie: Mark Dindal
Drehbuch: David Reynolds
Musik: John Debney, David Hartley
Laufzeit: 75 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Tarzan und Dinosaurier zwar technisch zu überzeugen wussten, inhaltlich aber eher nach Disney-Standardformel abgespult wurden, gibt es nun mit "Ein Königreich für ein Lama" einen Film, der sich von den alten Filmen angenehm abhebt. Dieser Film ist noch deutlich mehr als Komödie konzipiert als es beispielsweise Hercules war und eigentlich eher zu Dreamworks als Disney passen würde. Die Witze sind deutlich frecher als man es sonst von Disney gewohnt ist und auch eine Liebesgeschichte sucht man hier vergebens.
Dafür gibt es einen recht frechen König, der sein Königreich so gestaltet, wie es ihm gerade in den Sinn kommt und dabei auch keine Probleme damit hat, seinen Untertanen das Haus wegzunehmen um dort einen Vergnügungspark zu erbauen. Doch eines Tages wird er von seiner heimtückischen Beraterin in ein Lama verwandelt und es ändert sich alles. Allerdings wird man hier nicht so sentimental wie man es sonst von Disney gewohnt war. Der König geht mit seiner Verwandlung durchaus locker um und will halt nur zurück in die Stadt um in sein Königreich zurückzukehren.
Dabei trifft er auf Pacha, dem er kurz vorher noch das Haus wegnehmen wollte und ihn auch jetzt meist nur für seine Zwecke benutzen möchte. Wirklich kümmern tut er sich nicht um ihn. Natürlich gibt es im Verlauf des Films doch noch eine Wandlung Kuzcos, doch auch hier gilt, dass man diese immer mit ordentlich Witz würzt. Allgemein gibt es in der Beziehung zwischen Pacha und Kuzco einiges zu lachen und Kuzco als Lama ist einfach nur göttlich.
Aber auch die Bösewichtin Yzma sorgt für einige große Lacher. Ihr Design ist zwar etwas misslungen, da sie wie eine Kopie anderer Disneybösewichter wirkt, aber dafür ist sie noch eine Spur lustiger als es Hades in Hercules war. Misslungener ist da schon ihr Handlanger Kronk, der wie eine Kopie Pachas auf der bösen Seite wirkt. Deshalb halten sich die Lacher bei ihm auch deutlich mehr in Grenzen. Ich denke mal, ein Handlanger für Yzma war notwendig, doch hätte man da etwas lustigeres entwerfen können. Es hätte nichtmal ein Mensch sein müssen, sondern vielleicht eine lustige Fantasyfigur.
Animationsmäßig sollte man bei diesem Film dann nicht so viel erwarten. Er ist nicht schlecht animiert und für die Story sogar recht passend, doch hat Disney in diesem Bereich immer Maßstäbe gesetzt. Das ist diesesmal nicht der Fall, aber solange es dem Erzählfluss nicht stört, ist dies durchaus legitim. Auch der Score ist passend, selbst wenn nicht viel davon wirklich hängen bleibt. Aber die Musik spielt halt hier eine untergeordnete Rolle und das ist durchaus ok.
Denn "Ein Königreich für ein Lama" möchte einfach Spaß machen und das gelingt ihm ohne Probleme. Der Film kommt deutlich frecher rüber als andere Disneyfilme und auf große Sentimalität wird dabei verzichtet. Es funktioniert zwar auch nicht jeder Witz, aber die Beziehung zwischen Lama und Pacha als auch die Bösewichtin Yzma haben einiges an Wortwitz zu bieten, so dass man 75 Minuten lang ziemlich gut unterhalten wird.

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