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Montag, 8. Februar 2010

Filmkritik: New York, I love you


Regie: Fatih Akin, Yvan Attal, Allen Hughes, Shunji Iwai, Wen Jiang, Joshua Marston, Mira Nair, Brett Ratner, Randall Balsmeyer, Shekhar Kapur, Natalie Portman
Darsteller: Bradley Cooper, Shia LaBeouf, Natalie Portman, Orlando Bloom, Christina Ricci, Rachel Bilson
Drehbuch: Diverse
Musik: Diverse
Laufzeit: 103 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Wer kennt aus dem Deutschunterricht nicht noch das leidige Thema der Kurzgeschichten. Man wählt sich eine nette Situation aus und erzählt dann ohne große Einleitung eine kleine, aber feine Geschichte, die noch nichtmal zuende erzählt werden muss, denn ein offenes Ende ist hier sehr erwünschenswert. Aber auch im Filmbereich gibt es die sogenannten Kurzfilme, die leider oftmals viel zu sehr in Vergessenheit geraten. Das diese Filme durchaus qualitativ hochwertig sind, zeigt jedes Jahr auch die Oscarverleihung, in der diese Filme in einer Extrakategorie ausgezeichnet werden und das sowohl im Animations- als auch Live-Action-Bereich. Umso trauriger ist es eigentlich, dass man von diesen Filmen sonst so gut wie nichts mitbekommt, denn Kurzfilme im Kino sind ja praktisch ausgestorben. Stattdessen gibt es pausenlos Werbung und zahlreiche Trailer, die einem irgendwann zum Halse rausstecken. Das einzige Studio, welches sich wirklich noch um die Produktion von Kurzfilmen kümmert, ist Pixar, doch auch da muss man mittlerweile darauf achten, dass die Kinos den nicht mal wohlwollend rausschneiden. Wie es der Name aber schon verrät, geht es in diesem Fall gar nicht um das Thema Kurzfilm an sich, sondern um den Film "New York, I love you", in denen sich einige berühmte Regisseure tatsächlich dem Thema Kurzfilm zuwenden, und damit einer bestimmten Stadt Tribut zahlen wollen.
Nachdem dies vor zwei Jahren bereits mit Paris geschehen ist, steht diesesmal die Lieblingsmetropole der Amerikaner New York im Mittelpunkt. Das besondere an diesem Film ist jedoch nicht nur die Zusammenkunft einiger Regisseure, sondern auch die Stars, die in diesen Kurzfilmen mitspielen. War damals schon Paris, je t'aime gut besetzt, so gibt es hier unter anderem die Shooting-Stars Shia LaBeouf, Rachel Bilson und Bradley Cooper, sowie alte Haudegen wie Andie Garcia, Julie Christie und John Hurt zu bewundern, die jeweils in einer Episode des Films auftauchen.
Aber naürlich ist der Film nicht nur von seinen Darstellern abhängig, denn bei Kurzfilmen kommt es nun wirklich eher auf die Geschichte an sich an und diese sind in "New York, I love you" durchaus vielfältig geraten. Während ein Brett Ratner eine eher komödiantische Geschichte erzählt und Natalie Portman in ihrem Regiedebut eine Vater/Tochter-Geschichte zu erzählen versucht, steht bei einem Shekhar Kapur wiederrum eine eher prachtvolle Inszenierung im Mittelpunkt, die sich wie eine Traumsequenz anfühlt. Natürlich könnte man bei den einzelnen Episoden hinterfragen, wie sehr sich diese nun mit der Stadt New York an sich auseinandersetzen, denn gefühlsmäßig könnten die meisten Kurzfilme auch in einer anderen Stadt spielen, aber eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig.
Die Geschichten sind nett geschrieben und man bekommt einiges an Abwechslung geboten, so dass er sogar noch etwas besser als sein Vorgänger "Paris, je t'aime" unterhält. Positiv ist dabei auch zu erwähnen, dass es der Film durch geschickte Überblendungen schafft, den Film nicht allzu abgehackt wirken zu lassen, so dass die Kurzfilme trotz der verschiedenen Regisseure ineinander übergehen. Letztendlich bleibt dadurch zwar immer der Wunsch übrig, von einer Geschichte noch etwas mehr sehen zu wollen, aber das bringt das Medium Kurzfilm ja so mit sich.
"New York, I love you" unterhält jedenfalls über die gesamte Spielzeit und auch wenn die Qualität der einzelnen Kurzfilme nicht konstant hoch bleibt, so wird es doch nie wirklich langweilig. Wer New York mag oder gerne mal wieder öfter Kurzfilme im Kino sehen möchte, der kann sich problemlos ein Kinoticket lösen.

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