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Freitag, 26. Februar 2010

Filmkritik: Batman & Robin


Regie: Joel Schumacher
Darsteller: George Clooney, Chris O' Donnell, Arnold Schwarzenegger, Uma Thurman
Drehbuch: Akiva Goldsman
Musik: Elliot Goldenthal
Laufzeit: 120 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Über Batman & Robin wurde in den letzten Jahren ja schon eine Menge geschrieben. Immerhin bedeutete dieser Film das vorläufige Ende eines der größten Franchises überhaupt. Wirklich verteidigen kann auch ich diesen Film nicht, aber ich habe gegen diesen Film auch nie die ganz große Abneigung gehegt wie manch anderer. Möglicherweise liegt es auch daran, dass es damals mein erster Batmanfilm überhaupt im Kino war und somit auch ein paar schöne Erinnerungen damit verbunden sind oder das ich als riesengroßer Arniefilm eh nie so ganz unparteiisch sein kann. Die folgende Kritik versucht dies nun etwas genauer zu beleuchten, aber natürlich werden auch wieder einige negative Aspekte angesprochen, die sicherlich nicht zu knapp ausfallen werden.
Die wohl schlimmste Änderung in der Batmanreihe wird wohl immmer sein, dass man Batman mit Robin auch einen Helfer zur Seite gestellt hat, der offensichtlich das etwas jüngere und weibliche Publikum ansprechen sollte, während der geliebte düstere Batman ja meist alleine unterwegs war. In "Batman und Robin" ging man jetzt sogar einen Schritt weiter und setzte auf einen dritten Mitstreiter, so dass Batman endgültig zum Teamplayer verkam. Ansich finde ich die Idee nicht gänzlich verkehrt, doch ist es immer die Frage, wie man das richtig einbaut. In "Batman und Robin" gelang dies nämlich eher weniger gut, denn Robin, als auch später Batgirl sprechen eindeutig das etwas wildere junge Publikum an und lassen die eigentliche Verbrecherjagd zum Spiel verkommen frei nach dem Motto, was die alte Fledermaus kann, kann ich schon lange. Das man damit viele Batmanfans vor den Kopf stößt, ist wohl kaum verwunderlich. Die etwas tragische Geschichte Robins in Teil 3 war da ja noch ein gut gewählter Ansatz, doch in der Fortsetzung funktioniert nur noch recht wenig davon und auch der Konflikt zwischen Batman und Robin verkommt spätestens dann zum Blödsinn, wenn Batman sein Bat-Portemonnai hervorkramt. Da hilft dann auch die Nebengeschichte mit Alfreds Krankheit nicht mehr viel.
Allgemein wird hier abermals deutlich, dass Schumacher mit der Figur Bruce Wayne nichts wirklich anzufangen weiß und ihn lieber einfach nur ins Kostüm stecken möchte. Dazu gibt es abermals die blödsinnigen Nahaufnahmen, wenn sie ihre Kostüme anziehen und dazu auch noch reichlich dumme Sprüche, die nicht wirklich funktionieren möchten. Auch die weibliche Begleitung wird hier ganz schnell abgehandelt und wenn man nicht genau hinguckt würde man meinen, dass Bruce immer noch mit der aus Teil 3 zusammen ist.
Etwas besser funktionieren diesesmal aber die Bösewichter. Uma Thurman als Poison Ivy ist durchaus ein Hingucker und auch Arnie finde ich längst nicht so nervig wie Tommy Lee Jones und zeitweise Jim Carrey in Teil 3. Sein Kostüm ist zwar Käse, aber seine Geschichte ist um einiges sympatischer als die der anderen Bösewichter in den Schumacher-Batmans. Das man auch hier die Vorgeschichte so schnell abhackt, ist zwar nicht wirklich toll, aber es stört diesesmal auch nicht so sehr, da man im Verlauf des Films darauf zurückkommt. Die Wandlungen Mr. Freezes sind aber trotzdem etwas sprunghaft, aber nun gut.
Ebenso beeindruckend ist diesesmal aber auch das Setdesign Gotham Citys. Während dies bei Forever noch recht billig daherkam, bietet Gotham in der Fortsetzung einige wirklich schöne Schauwerte, die sich auch 12 Jahre nach ihrer Entstehung nicht zu verstecken brauchen. Es wäre aber nicht schlecht gewesen, wenn die Autos etwas besser ausgesehen hätten.
Schauspielerisch legte man in diesem Streifen ja auch ordentlich auf. Arnold Schwarzenegger ist zwar kein großer Charakterdarsteller, aber das ist für seine Rolle auch nicht nötig. Ich als großer Arniefan habe jedenfalls Spaß an seiner Rolle, selbst wenn seine Waffen etwas albern wirken. Poison Ivy hingegen mochte ich nie so gern, aber Uma Thurman überzeugt hier von allen Darstellern wohl am meisten. Auch wenn man die Figur hasst, erkennt man doch trotzdem, dass Thurman wirklich viel aus der Rolle herausgeholt hat. Das kann man von George Clooney hingegen nicht behaupten und das, obwohl er eigentlich ein wirklich toller Bruce Wayne sein könnte. Aber wie bereits geschrieben gibt es in "Batman & Robin" keine wirkliche Geschichte bezüglich Bruce und so guckt Clooney meist mit dem immer gleichen Gesichtsausdruck in die Kameras. Bei einem besseren Drehbuch hätte ich Clooney aber gerne noch öfter im Fledermauskostüm gesehen und auch Chris O' Donnell ist meiner Meinung nach wieder ok. Alicia Silverstone bleibt hingegen etwas austauschbar, aber das wäre einigen anderen Darstellern bei dieser Rolle wohl auch passiert.
Insgesamt finde ich "Batman & Robin" aber immer noch guckbar. Batman selbst wird zwar wieder unzureichend charakterisiert und auch so gibt es viele Dinge, die an diesem Film stören, aber ein recht gelungenes Setdesign Gothams, sowie gelungene Bösewichter (den Arniebonus eingerechnet) machen ihn zumindest zu einem angenehmeren Film als "Batman Forever". An die Burtonfilme kommt aber auch er nicht heran.

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