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Samstag, 27. Februar 2010

Filmkritik: Ed Wood


Regie: Tim Burton
Darsteller: Johnny Depp, Martin Landau, Sarah Jessica Parker
Drehbuch: Scott Alexander, Larry Karaszewski
Musik: Howard Shore
Laufzeit: 121 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Auch wenn Ed Wood gerne mal als schlechtester Regisseur aller Zeiten bezeichnet wird, so hat sich mit den Jahren durchaus eine Fangruppe um ihn gebildet. Grund genug also, auch sein Leben mal zu verfilmen und wer wäre dafür besser geeignet gewesen als der ebenfalls etwas schrille Tim Burton, wenngleich dieser als Filmemacher deutlich talentierter ist.
Nachdem Burton in seinen letzten Filmen immer wieder starke Fantasyelemente einbaute, so musste er hier natürlich darauf verzichten. Abgesehen von den Opening Credits, die wie ein alter Science-Fiction-Film anmutet, wird nämlich Ed Woods Karriere als Regisseur erzählt und wie er immer wieder für die Realisierung seiner Projekte kämpft, ehe der Film dann mit Woods wohl bekanntestem Werk "Plan 9 from Outer Space" abschließt. Zwischendurch wird aber auch auf die recht eigenen Vorlieben Woods eingegangen wie beispielsweise seine Vorliebe für Frauenkleider, die ihn in den Augen vieler wie einen Freak aussehen lassen. Neben dem Leben Woods wird hier aber auch noch eine andere Figur sehr stark beleuchtet, nämlich der von Martin Landau verkörperte Bela Lugosi, der auf seine alten Tage in einigen Wood-Filmen auftrat. Möglicherweise wird in dem Film etwas zu oft auf die Frauenkleiderthematik und auch die ständigen Geldprobleme Woods eingegangen, so dass sich das ziemlich oft wiederholt, aber ansonsten ist Burton ein wirklich tolles Portrait Ed Wood' s gelungen, in dem die Begeisterung Woods für den Film in jeder Sekunde deutlich zum Ausdruck kommt und man merkt, wie sehr Burton diesen bewundert.
Natürlich lebt der Film aber auch von den grandiosen Darstellern. An erster Stelle steht da sicherlich Johnny Depp, der einen Ed Wood in Perfektion abgibt und der sich für nichts zu schade ist. Kein Wunder, dass Burton und Depp auch in der Folgezeit immer mal wieder zusammenarbeiteten. Ebenso grandios ist aber auch Martin Landau als Bela Lugosi, der dafür sogar den Oscar als besten Nebendarsteller mit nach Hause nehmen konnte. Aber auch sonst gibt es noch einige tolle Schauspieler zu bestaunen. Von Sarah Jessica Parker bin ich zwar nicht der größte Fan, aber sie macht ihre Rolle wirklich gut. Dafür gibt es dann aber auch noch Bill Murray und Jeffrey Jones in Nebenrollen zu bestaunen und diese sind ungleich beliebter bei mir.
Der Film selbst wurde übrigens in Schwarz/Weiß gedreht, was wunderbar zur Thematik des Films passt und perfekt in die 50-er passt, wo ja einige Science-Fiction-Klassiker noch in Schwarz/Weiß entstanden sind. Für die Musik des Films zeichnete sich diesesmal jedoch nicht Danny Elfman verantwortlich, da es während der Dreharbeiten von "The Nightmare before christmas" zu kreativen Differenzen kam. Stattdessen übernahm Howard Shore, der zu dieser Zeit bereits die beiden Jonathan Demme - Filme "Das Schweigen der Lämmer" und Philadelphia vertonte und später mit der "Herr der Ringe"-Trilogie weltberühmt werden sollte. Seine Musik fängt jedenfalls perfekt den Ton der 50-er ein, so dass es auch nicht weiter stört, dass Elfman hier das erste Mal bei einem Burton-Film aussetzte.
Insgesamt ist Ed Wood ein wahrhaft toller Film, der perfekt das Leben von Ed Wood einfängt und zeigt, dass Burton mehr kann als nur optisch brilliante Filme herbeizuzaubern. Ein Film, den man umbedingt mal gesehen haben sollte.

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