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Mittwoch, 24. Februar 2010

Filmkritik: Batman


Regie: Tim Burton
Darsteller: Michael Keaton, Jack Nicholson, Kim Basinger
Drehbuch: Sam Hamm, Warren Skaaren
Musik: Danny Elfman
Laufzeit: 121 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Superman hatte anno 1978 die Filmwelt verzaubert und zeigte, dass Comicverfilmungen mehr sein können als spaßige Unterhaltung. Da konnte es auch kaum verwundern, dass Warner und DC daran interessiert waren, ihren zweiten großen Superheld Batman auf die Leinwand zu bringen, selbst wenn die Fortsetzungen von Superman nicht mehr an den Erfolg des Erstlings anknüpfen konnten.
Wie auch schon bei Superman ging man den Weg, einen damals recht unerfahrenen Regisseur für das Projekt zu verpflichten und die Rechnung ging abermals auf. Tim Burton hat zwar einen recht eigenwilligen Stil, aber wenn es überhaupt einen Superheld gibt, der zu seinem Stil passt, dann ist dies zweifellos Batman, denn der Gothic-Stil passt einfach zu Burton.
Etwas überraschend dürfte bei diesem Film aber sein, dass man auf eine große Einleitung verzichtet und direkt Batman im Kampf gegen das Verbrechen zeigt. Die Vorgeschichte mit seinen Eltern wird später zwar nochmal kurz aufgegriffen, so dass eine etwas engere Verbindung Batmans zum Joker entsteht, aber im Großen und Ganzen spielen Batmans Eltern keine große Rolle. Stattdessen dominiert in diesem Film ganz klar das Duell zwischen Batman und dem Joker, was auch dem geschuldet sein dürfte, dass man für die Rolle des Jokers einen der größten Schauspieler überhaupt verpflichten konnte. Aber auch den Privatleben Bruce Waynes wird einige Zeit gewidmet, wobei dies größtenteils aus einer Liebesgeschichte besteht.
In die ganz große Tiefe geht Burton mit dem Film also nicht, aber dafür verlässt er sich wieder auf seinen visuellen Stil und natürlich das Schauspiel seiner Darsteller. Für Batman hat man da Michael Keaton verpflichten können, der ja auch schon in Burtons Vorgänger "Beetlejuice" mitgespielt hat. Dieser ist jedenfalls ein recht angenehmer Bruce Wayne, selbst wenn er jetzt nicht die ganz großen schauspielerischen Akzente setzt. Manchmal kann dies aber auch ganz nett sein. Diese Akzente setzt dann eher sein Gegenpart, welcher mit Jack Nicholson natürlich exellent besetzt wurde. Nicholson hat natürlich schon einige Bösewichter in seiner Karriere gespielt, aber der Joker nimmt da durchaus eine Sonderstellung ein. Anfangs spielt Nicholson zwar noch den üblichen Auftragskiller, aber spätestens nach seiner Wandlung zum Joker ändert sich das schlagartig. Nicholson ist nun nichtmehr einfach nur böse, sondern ist darüber hinaus noch unglaublich lustig ohne das der Joker dabei zum absoluten Clown verkommt. Als Love Interest konnte man darüber hinaus noch Kim Basinger verpflichten, die in dem Film zwar nicht allzu sehr gefordert wird, aber trotzdem einen guten Eindruck hinterlässt.
Das Besondere eines jeden Burton-Films ist aber auch die visuelle Umsetzung und diese hat auch 20 Jahre später nichts an seiner Faszination verloren. Sicherlich wirkt Batmans Kostüm dank des gelben Batmanlogos nicht mehr zeitgemäß, aber an Gotham City, Bathöhle und Wayne Manor gibt es nichts zu rütteln und auch das Batmobil sieht immer noch ziemlich stylisch aus. Natürlich sieht der ein oder andere Spezialeffekt mittlerweile recht billig aus, aber das betrifft nun wirklich jeden Blockbuster der damaligen Zeit.
Viel wichtiger ist die allgemeine Atmosphäre, die der Film aufbauen kann und hier überzeugt der Film voll und ganz. Dies verdankt man natürlich auch der extrem starken Musik von Danny Elfman, der ein grandioses Haupttheme geschrieben hat, was heutigen Blockbustern leider häufig abgeht. Die Musik gibt hier wunderbar das Tempos des Films vor und gehört zu Elfmans stärksten Arbeiten überhaupt, wobei diese eh meist bei Burton-Filmen entstehen.
Insgesamt ist Batman also auch heute noch ein toller Film, der kaum etwas von seiner Faszination verloren hat. Dies verdankt der Film vor allem Burtons atmosphärischer Regie, Danny Elfmans perfekt passender Musik und natürlich dem grandiosen Schauspiel Jack Nicholsons und seinem ebenso gelungenen Gegenpart Michael Keaton, der hier zeigt, dass er nicht nur die Rolle des Comedians beherrscht. Ein wahrhaft toller Film, den man umbedingt mal gesehen haben sollte.

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