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Dienstag, 2. Februar 2010

Filmkritik: Sherlock Holmes


Regie: Guy Ritchie
Darsteller: Robert Downey Jr., Jude Law, Rachel McAdams
Drehbuch: Michael Robert Johnson, Anthony Peckham, Simon Kinberg
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 128 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Guy Ritchie hat in den letzten Jahren als Ehemann von Madonna ja ordentlich Karriere gemacht. Dabei wurde gerne aber mal vergessen, dass er auch mal ein relativ begnadeter Regisseur war, was in der Zeit mit Madonna durch Machwerke wie Swept Away leicht in Frage gestellt werden konnte. Die Ehe mit Madonna ist ja mittlerweile Geschichte und so kann sich Ritchie nun doch wieder vermehrt dem Filmemachen zuwenden und schon läuft es wieder deutlich besser. Rock'n'Rolla konnte da zwar noch nicht ganz überzeugen, aber mit Sherlock Holmes feierte er Ende letzten Jahres trotz starker Konkurrenz wie Avatar einen Megaerfolg in Amerika. Sicherlich hat er dies auch seinem mittlerweile sehr beliebten Hauptdarsteller Robert Downey Jr. zu verdanken, der die Titelfigur spielte, aber man muss dies natürlich auch richtig in Szene setzen und das schafft Ritchie ziemlich gut.
Komplett umgehauen wurde ich von dem Film zwar nicht, aber er konnte über die gesamte Laufzeit gut unterhalten. Das hat er vor allem seinen beiden Hauptdarstellern Robert Downey Jr. und Jude Law zu verdanken, die ein wirklich tolles Holmes/Watson - Paar abgeben und man somit jetzt schon gespannt darauf sein kann, dass sie möglichst bald wieder auf der Leinwand erscheinen werden. Ich persönlich habe mit den Figuren bislang ja eher wenig zu tun gehabt und kenne auch nicht die alten Filme, aber ich war immer interessiert an einer Neufassung. Mir hätte zwar sicherlich auch eine klassischere Herangehensweise gefallen, aber Ritchies Stil hat was und so konnte Downey Jr. wenigstens seine Stärken komplett ausspielen, der hier wieder den coolen Typen raushängen lassen konnte.
Aber auch deren weibliche Begleitung Rachel McAdams sollte man nicht außer Acht lassen, denn auch wenn ihre Figur bis zum Ende hin etwas undurchsichtig bleibt, so ist sie doch erfrischend frech und hat ihre eigenes Durchsetzungsvermögen. Der Bösewicht des Films Mark Strong macht dann auch eine recht ordentliche Figur, wenngleich er sich nicht großartig auszeichnen muss und immer nur grimmig in die Kamera gucken muss. Allgemein hätte man aus seiner Hintergrundstory noch mehr machen können, denn so bleibt er als Bösewicht doch recht austauschbar.
Da der Rest aber recht gut funktioniert, kann man dies auch verschmerzen. Die Story mit ihren ganzen Rückblenden wirkt zwar etwas konstruiert, aber das ist bei Krimigeschichten wohl immer der Fall. Bevor es zur Aufklärung des ganzen Falls kommt, könnten sich einige aber auch mit einigen Elementen der Geschichte schwer tun, die dann am Ende aber glücklicherweise ausgeräumt werden. Ansonsten hätten die Wendungen innerhalb der Geschichte zwar noch etwas überzeugender rübergebracht werden, aber an sich muss man da nicht so viel meckern. Es ist eine grundsolide Krimigeschichte, die nicht wirklich neu ist, aber unterhalten kann.
Dafür ist aber die Action wirklich gelungen. Manchmal übertreibt es der Film zwar auch etwas, aber sie ist recht temporeich inszeniert und macht einfach Spaß. Die Effekte hinterlassen dabei zwar nicht immer den besten Eindruck, aber da das Budget im Vergleich zu manch anderem Blockbuster vergangener Tage etwas bescheidener ausgefallen ist, kann man darüber gerne hinwegsehen und es ist ja nicht so leicht, ein zeitgenössisches London zu erschaffen. Dafür muss man hier aber mal die Musik von Hans Zimmer loben. Auch wenn dieser in den vergangenen Jahren nicht umbedingt als vielfältigster Komponist bekannt war, so erschuf er hier einen wirklich starken Score, der zwar etwas zu oft das Hauptthema wiederholt, sich aber deutlich von den anderen Werken Zimmers abgrenzt. In einer Fortsetzung wäre noch etwas mehr Vielfalt innerhalb der Musik wünschenswert, aber ansonsten geht das schon sehr in Ordnung.
Ähnliches gilt auch für den Film. Er erfindet das Genre zwar nicht neu und der Bösewicht ist vergleichsweise langweilig, aber dafür bekommt man einmal mehr einen grandiosen Robert Downey Jr. geboten, der sich mit Jude Law perfekt ergänzt und Sherlock Holmes modern, aber auch cool erscheinen lässt.

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