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Dienstag, 23. Februar 2010

Filmkritik: Lottergeist Beetlejuice


Regie: Tim Burton
Darsteller: Alec Baldwin, Geena Davis, Michael Keaton, Winona Ryder, Jeffrey Jones, Catherine O' Hara
Drehbuch: Michael McDowell
Musik: Danny Elfman
Laufzeit: 92 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Eigentlich wollte Tim Burton ja so schnell wie möglich eine Realverfilmung von Batman drehen. Da die Finanzgeber aber noch nicht ganz vom Können des damals noch jungen Filmemachers überzeugt schienen, musste er nach seinem Debutwerk "Pee-Wee's irre Abenteuer" noch eine Zwischenstation einlegen und so entstand die kleine, aber feine Horrorkomödie Beetlejuice. In dieser geht es um ein Ehepaar, welches bei einem Autounfall stirbt und danach mit ansehen muss, wie eine fremde Familie ihr eigenes Haus bezieht. Da diese alles am Haus umgestalten, möchte das Ehepaar natürlich, dass die Familie schnellstens aus dem Haus verschwindet. Jedoch ist dies schwieriger als gedacht, da die Familie das Ehepaar nicht sehen können und sie der Grusel der Beiden nicht erschreckt. Eine letzte Option ist da das Herbeirufen des Geistes Beetlejuice, der aber nichts gutes im Sinn hat.
Zugegebenermaßen wird der Film nicht jedermanns Geschmack treffen und auch ich musste den Film mehrmals sehen um wirklich auf den Geschmack zu kommen. Wenn man aber erstmal von dem Film fasziniert ist, dann kann man ihn sich auch täglich angucken, vor allem wenn man den Regiestil Tim Burtons so sehr mag.
Natürlich kommt hier noch alles eine Nummer kleiner daher und die ein oder andere Szene mag für heute etwas billig wirken, doch darum geht es hier ja nicht zwangsläufig. Es sind die einzelnen recht skurilen Charaktere, die Beetlejuice zu so einem angenehmen Werk werden lassen. Den Hauptanteil daran trägt sicherlich die Titelfigur Beetlejuice selbst, deren Part im Film aber vergleichsweise gering ist. Er tritt erst in der Mitte des Films auf und insgesamt beträgt seine Screentime gerademal eine 1/4-Stunde. Diese hat es aber in sich, denn in dieser treibt er ordentlich Unsinn, was von Michael Keaton auch grandios gespielt wurde. Ebenso toll ist aber auch die Tochter der Familie Lydia (Winona Ryder), die sich mit dem Ehepaar sogar anfreundet und so gar nicht dem gängigen Filmkind entsprechen möchte. Aber auch die restlichen Figuren sind durchweg gelungen, zumal sie durchweg mit heute sehr bekannten Schauspielern besetzt wurden. Als Ehepaar haben wir da Alec Baldwin und Oscarpreisträgerin Geena Davis und als Mutter von Lydia tritt außerdem Catherine O' Hara in Erscheinung, die später als Mutter von Kevin in den "Kevin allein zu Haus (New York)"-Filmen berühmt wurde.
Aber auch die ganze Ausstattung muss man hier hervorheben. Natürlich sind aus heutiger Sicht viele Dinge veraltet und auch damals war man schon nicht ganz auf der Höhe der Zeit, aber Burton macht da wirklich das Beste draus, so dass man sich den Film gar nicht in anderer Form wünscht. Der Stil Burtons ist dabei unverkennbar und auch das ganze Make-Up und die Kostüme für Beetlejuice und auch die anderen Charaktere sind sehr eigenwillig ausgefallen, wissen aber in Kombination zu gefallen.
Bei einem Burtonfilm darf dann natürlich auch ein Danny Elfman als Komponist nicht fehlen, dessen Musik auch diesen Film hier aufwertet. Sie ist vielleicht noch nicht ganz so stark wie in einigen späteren Werken Burtons, zumal ein wirklich tolles Theme fehlt, aber insgesamt ist sie immer noch gut.
Ebenso positiv fällt dann auch der Gesamteindruck des Films aus. Der Film wird wohl nicht jedem gefallen, doch sollte man ihn umbedingt mal gesehen haben, denn allein der Auftritt Michael Keaton's als Beetlejuice ist grandios. Außerdem kommt hier Burtons Stil noch etwas mehr zum Vorschein als in manch anderem Film von ihm. Von mir ist der Film jedenfalls eine Empfehlung, auch wenn er es wohl nicht ganz aufs Podest bei den Burtonfilmen schaffen wird.

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