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Samstag, 5. November 2011

Filmkritik: X-Men - Der letzte Widerstand


Regie: Brett Ratner
Darsteller: Hugh Jackman, Halle Berry, Ian McKellen, Patrick Stewart, Famke Janssen
Drehbuch: Simon Kinberg, Zak Penn
Musik: John Powell
Laufzeit: 104 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Wenn einem das Kunststück gelingt, ein totgeglaubtes Genre wiederzubeleben und den ersten Film dann mit dem folgenden Sequel noch zu toppen, dann macht man sich natürlich auch für andere Studios interessant. So geschehen ist dies auch bei Bryan Singer, der nach dem Erfolg von "X-Men 2" den Job von "Superman Returns" angeboten bekam und diese dankend annahm. Die Folge war jedoch, dass sich 20th Century Fox einen neuen Regisseur für den mittlerweile dritten "X-Men"-Film suchen musste. Zunächst schien man mit Matthew Vaughn auch wieder einem Regisseur zu vertrauen, der vorher ähnlich wie Singer nur einen Kritikererfolg mit "Layer Cake" feiern konnte und nun erstmals an einer großen Produktion Regie führen sollte. Jedoch sorgte der straffe Zeitplan dazu, dass Vaughn absagte und man in der Not Brett Ratner mit dem Job beauftragte, ein Regisseur, der eher für lockere Komödien bekannt ist als durch ernste Dramen.
Es ist natürlich nicht fair, einen Regisseur permanent mit einem vorherigen Regisseur zu vergleichen. Im Fall von "X-Men" ist dies jedoch kaum zu vermeiden, da Singer dem Franchise mit seinen zwei Filmen zu sehr seinen Stempel aufgedrückt hat und im dritten Teil letztendlich jene Handlungselemente vervollständigt wurden, die schon im zweiten Teil angedeutet wurden. So kehrt Jean Grey in diesem Film von den Toten zurück und zeigt ihre dunkle Seite "Dark Phoenix", die die Kraft hat, die ganze Welt zu zerstören. Aber auch die Geschichte von Rogue, die durch ein Heilmittel die Möglichkeit bekommt, ihren Freund zu berühren, wird wieder aufgenommen und es kommt auch zum großen Endkampf mit Magneto.
Wenn man mit dem Positiven an dem Film beginnen will, so kann man Regisseur Brett Ratner keinesfalls vorwerfen, dass er die Vorgänger mit Füßen treten wollte. Man merkt dem Film durchaus an, dass er die Storyelemente des Vorgängers würdig fortsetzen wollte. Deshalb ist insbesondere die erste Hälfte des Films durchaus gelungen. Doch leider ist vieles auch beim Versuch geblieben. Denn auch wenn viele der Handlungselemente vielversprechend klingen, so funktionieren nur die wenigsten. Bestes Beispiel ist dafür die Geschichte von Dark Phoenix. Die Figur wird halbwegs solide eingeführt, doch verkommt sie in der zweiten Hälfte zur Randerscheinung um dann im Finale nochmal schnell eine effektmäßig starke Szene abzuliefern, die aber halt nur schick aussieht und emotional wenig berührt. Auch neue Charaktere werden zwar kurz eingeführt, spielen für die Handlung aber kaum eine Rolle wie dies beispielsweise mit Angel geschah. Aber auch die Dialoge wirken in dem Film längst nicht mehr so intelligent wie noch in den Vorgängern. Alles ist deutlich mehr zum Hollywood-Standard verkommen und manchmal ist es sogar richtig ärgerlich, wenn plötzlich mal jemand als ersten Satz raushaut, dass er auf Toilette muss. Ansonsten ist es aber auch schade, dass der Film zwar einige Tode aufzuweisen hat, diese emotional aber kaum packen, obwohl man mit den Charakteren eine so lange Zeit verbrachte.
Hinzu kommt, dass der Film zwar als großes Finale angepriesen wird, man aber nie wirklich das Gefühl hat, dieses auch zu sehen. Dafür ist die Sache um die es letztendlich geht, nicht groß genug und auch am Ende kann sich Rattner nicht wirklich entscheiden, ob es das wirklich war, denn dafür baut er ganz am Ende, sowie in einer Szene nach dem Abspann Dinge ein, die das Geschehen davor fast zur Nichtigkeit verkommen lassen. Da hätte man ruhig konsequenter handeln können, zumal man mit dem bisherigen Cast aufgrund auslaufender Verträge wohl eh nicht hätte fortsetzen können.
Bei den Schauspielern konnten dann immerhin alle wichtigen Schauspieler wieder verpflichten, doch rückte Rattner diesesmal den Fokus deutlich mehr auf Wolverine und Storm, während andere Figuren nur noch kurze Auftritte genießen konnten. Dies lag teilweise aber auch daran, dass jene Schauspieler auch noch andere Verpflichtungen hatten. Trotzdem hätte man im abschließenden Filme ruhig mehr von James Marsden und Patrick Stewart zeigen können, da diese die Dark Phoenix - Geschichte deutlich interessanter hätten machen können. Stattdessen wurde hier fast alles auf Wolverine verlegt, obwohl er gar nicht die große Liebe von Jean war.
Auf der Komponistenposition gab es dann auch wieder ein Wechselspiel, doch John Powell lieferte einen wirklich hörenswerten Score ab, der bei einem besseren Film sicherlich noch besser zur Geltung gekommen wäre.
So ist "X-Men: Der letzte Wiederstand" jedoch eine ziemlich große Enttäuschung, die die von Singer so toll begonnene Trilogie auf die schlechstmöglichste Art und Weise beendete und man sich deshalb wohl auf ewig fragen wird, wie die Trilogie unter der Regie Singers wohl zu Ende gegangen wäre.

Montag, 8. Februar 2010

Filmkritik: New York, I love you


Regie: Fatih Akin, Yvan Attal, Allen Hughes, Shunji Iwai, Wen Jiang, Joshua Marston, Mira Nair, Brett Ratner, Randall Balsmeyer, Shekhar Kapur, Natalie Portman
Darsteller: Bradley Cooper, Shia LaBeouf, Natalie Portman, Orlando Bloom, Christina Ricci, Rachel Bilson
Drehbuch: Diverse
Musik: Diverse
Laufzeit: 103 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Wer kennt aus dem Deutschunterricht nicht noch das leidige Thema der Kurzgeschichten. Man wählt sich eine nette Situation aus und erzählt dann ohne große Einleitung eine kleine, aber feine Geschichte, die noch nichtmal zuende erzählt werden muss, denn ein offenes Ende ist hier sehr erwünschenswert. Aber auch im Filmbereich gibt es die sogenannten Kurzfilme, die leider oftmals viel zu sehr in Vergessenheit geraten. Das diese Filme durchaus qualitativ hochwertig sind, zeigt jedes Jahr auch die Oscarverleihung, in der diese Filme in einer Extrakategorie ausgezeichnet werden und das sowohl im Animations- als auch Live-Action-Bereich. Umso trauriger ist es eigentlich, dass man von diesen Filmen sonst so gut wie nichts mitbekommt, denn Kurzfilme im Kino sind ja praktisch ausgestorben. Stattdessen gibt es pausenlos Werbung und zahlreiche Trailer, die einem irgendwann zum Halse rausstecken. Das einzige Studio, welches sich wirklich noch um die Produktion von Kurzfilmen kümmert, ist Pixar, doch auch da muss man mittlerweile darauf achten, dass die Kinos den nicht mal wohlwollend rausschneiden. Wie es der Name aber schon verrät, geht es in diesem Fall gar nicht um das Thema Kurzfilm an sich, sondern um den Film "New York, I love you", in denen sich einige berühmte Regisseure tatsächlich dem Thema Kurzfilm zuwenden, und damit einer bestimmten Stadt Tribut zahlen wollen.
Nachdem dies vor zwei Jahren bereits mit Paris geschehen ist, steht diesesmal die Lieblingsmetropole der Amerikaner New York im Mittelpunkt. Das besondere an diesem Film ist jedoch nicht nur die Zusammenkunft einiger Regisseure, sondern auch die Stars, die in diesen Kurzfilmen mitspielen. War damals schon Paris, je t'aime gut besetzt, so gibt es hier unter anderem die Shooting-Stars Shia LaBeouf, Rachel Bilson und Bradley Cooper, sowie alte Haudegen wie Andie Garcia, Julie Christie und John Hurt zu bewundern, die jeweils in einer Episode des Films auftauchen.
Aber naürlich ist der Film nicht nur von seinen Darstellern abhängig, denn bei Kurzfilmen kommt es nun wirklich eher auf die Geschichte an sich an und diese sind in "New York, I love you" durchaus vielfältig geraten. Während ein Brett Ratner eine eher komödiantische Geschichte erzählt und Natalie Portman in ihrem Regiedebut eine Vater/Tochter-Geschichte zu erzählen versucht, steht bei einem Shekhar Kapur wiederrum eine eher prachtvolle Inszenierung im Mittelpunkt, die sich wie eine Traumsequenz anfühlt. Natürlich könnte man bei den einzelnen Episoden hinterfragen, wie sehr sich diese nun mit der Stadt New York an sich auseinandersetzen, denn gefühlsmäßig könnten die meisten Kurzfilme auch in einer anderen Stadt spielen, aber eigentlich ist das auch gar nicht so wichtig.
Die Geschichten sind nett geschrieben und man bekommt einiges an Abwechslung geboten, so dass er sogar noch etwas besser als sein Vorgänger "Paris, je t'aime" unterhält. Positiv ist dabei auch zu erwähnen, dass es der Film durch geschickte Überblendungen schafft, den Film nicht allzu abgehackt wirken zu lassen, so dass die Kurzfilme trotz der verschiedenen Regisseure ineinander übergehen. Letztendlich bleibt dadurch zwar immer der Wunsch übrig, von einer Geschichte noch etwas mehr sehen zu wollen, aber das bringt das Medium Kurzfilm ja so mit sich.
"New York, I love you" unterhält jedenfalls über die gesamte Spielzeit und auch wenn die Qualität der einzelnen Kurzfilme nicht konstant hoch bleibt, so wird es doch nie wirklich langweilig. Wer New York mag oder gerne mal wieder öfter Kurzfilme im Kino sehen möchte, der kann sich problemlos ein Kinoticket lösen.