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Dienstag, 15. September 2009

Filmkritik: Horton hört ein Hu!


Regie: Jimmy Hayward, Steve Martino
Drehbuch: Cinco Paul, Ken Daurio
Musik: John Powell
Laufzeit: 83 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Die "Blue Sky Studios" sind durch die "Ice Age"-Reihe weltberühmt geworden. In den Perioden zwischen den einzelnen "Ice Age"-Filmen haben sie sich bislang aber auch immer ein anderes Projekt ausgesucht. Da gab es 2005 den Film "Robots", welcher sich natürlich um Roboter drehte. Bei den Kritikern hinterließ dieser Film allerdings gemischte Gefühle. Dies sollte diesmal besser gemacht werden und so entschloss man sich, das Buch "Horton hört ein Hu" des beliebten Kinderbuchautors Dr. Seuss zu verfilmen, der auch schon die Vorlage für "Der Grinch" schrieb, in denen ebenfalls die Hu' s eine bedeutende Rolle spielten.
Während "Der Grinch" damals noch komplett in der Hu-Welt spielte, gibt es bei Horton zwei Parallelwelten. Zum einen gibt es dort die Erde und dann die Welt innerhalb eines Staubkorns. Von der Erde bekommt man aber auch nur einen kleinen Teil zu sehen. Zum einen haben wir da den Elefanten Horton, ein Känguruh, ein paar Affen, einen Adler, einen Hasen und eine Menge undefinierbarer Geschöpfe, die wohl auch nicht alle so real sind wie sie es sein sollten. Da man aber die meiste Zeit eh nur Horton bzw. Känguruh und Adler sieht, kann man dies auch verzeihen. Leider hat man das Gefühl, dass man deutlich mehr in dieser Welt ist als in der der Hu's, wo diese doch die deutlich interessantere Welt ist. Horton ist zwar wie der Titel schon sagt die Hauptfigur, aber auch der Bürgermeister von Huheim Ned ist ein wichtiger Charakter des Films. Er selbst kommt zwar sehr gut zur Geltung, aber auch von seiner Familie hätte man gerne noch mehr gesehen und außerdem ist diese Welt so verrückt, dass man gerne noch mehr dieser Ideen im Film gesehen hätte. Die Laufzeit hätte man doch locker noch um 10 Minuten ergänzen können. Im Endeffekt bekommt man zwar eine Menge Hus zu sehen, aber es hätte durchaus noch mehr sein können.
Die eigentliche Story ist recht einfach gehalten. Horton nimmt Kontakt mit den Hus im Samenkorn auf und muss diese an einen Platz bringen, wo diese in Sicherheit leben können. Da andere Tiere ihn deshalb für irre halten, wollen sie alles tun um ihn aufzuhalten. Insbesondere der Känguruhmami ist Horton ein Dorn im Augen und somit versucht sie alles, damit ihr Kind nicht auf dumme Gedanken kommt. Deshalb beauftragt sie andere Leute Horton aufzuhalten ehe er sein Ziel erreicht. Dabei gibt es dann auch eine recht ansprechende Actionsequenz zwischen Horton und einem Adler, die temporeich inszeniert wurde und dann sehr schön endet.
In der Welt der Hus geht es jedoch um bedeutend mehr. Denn dadurch, dass sich das Staubkorn ständig bewegt, mehren sich auch die Erdbeben in dieser Welt. Deshalb ist der Bürgermeister der Meinung, dass man sich in Sicherheit bringen müsse, während der Stadtrat eher mit der Planung der 100-Jahre-Feier beschäftigt ist. Dieser Storytwist ist in der heutigen Zeit wohl nicht mehr ganz neu, aber da es ja auch noch um eine Vater/Sohn - Geschichte geht, ist dies auch nicht allzu dramatisch. Allgemein hinterlassen der Bürgermeister und auch seine Frau und die Kinder einen positiven Eindruck. Die Frau und die Kinder kommen in der Geschichte sogar etwas zu kurz, denn da wären noch deutlich mehr möglich gewesen.
Zum Ende hin kommt es dann auch immer mehr zur Verschmelzung der beiden Welten. Hier sei aber auch gesagt, dass man hier doch recht viele Hollywoodklischees bediente. Zum Ende hin fühlt man sich sogar in einen Disneyfilm hineinversetzt. Disney ist zwar toll, aber hier hat das nicht so ganz gepasst. Auch die Bösewichter sind nicht umbedingt Klassiker. Die Känguruhmami kann durchaus nerven und zum Ende hin verläuft dann auch alles etwas klischeehaft. Der Adler Vlad hingegen war ganz lustig genauso wie der Hase Vlad.
Animationsmäßig gibt es jetzt auch nicht so viel zu meckern. An den Pixar-Standard reicht man mit diesem Film sicherlich nicht heran, was besonders zum Anfang hin auffällt. Horton und auch die anderen Tiere sind längst nicht so detailreich animiert wie man es von Pixar gewohnt ist. Aber die Animation ist für diesen Film ausreichend und insbesondere die Hu-Welt hat durchaus ihren Charme. An die Hu's gewöhnt man sich recht schnell und auch so ist die Welt recht detailreich animiert, was insbesondere in der ersten Szene der neuen Welt deutlich wird und auch die kurze Wintersequenz war sehr nett zum Anschauen genauso wie die Szenen vom Ende.
Eine kleine Besonderheit des Films ist auch, dass dieser in zwei kurzen Sequenzen 2-D Animationen verwendet welche den Zeichnungen aus der Romanvorlage entsprechen sollen und immer Hortons Fantsie widerspiegeln. Meiner Meinung nach hätte man darauf aber auch verzichten können. Vor allem die zweite Sequenz macht nicht so wirklich viel Sinn. Aber naja, sie sind ja auch recht kurz und stören somit den Film nicht wirklich.
Ein großes Lob verdient auch einmal mehr John Powell, welcher mittlerweile ja wohl auf Animation aboniert ist. Jedenfalls bestätigt er, dass er in den letzten Jahren zu den qualitativ hochwertigsten Komponisten der Filmbranche gehört und mittlerweile seinem ehemaligen Förderer Hans Zimmer deutlich überlegen ist. Auch eine Referenz an Ennio Morricone kann man bei der Verfolgungsjagd zwischen Horton und Vlad hören, die dort ziemlich gut rein passt. Alles in allem mal wieder sehr gute Arbeit von Herrn Powell.
Letztendlich ist Horton ein recht unterhaltsamer Animationsfilm geworden. Man hätte zwar noch etwas mehr Huheim zeigen können, da diese Welt deutlich interessanter ist als die unsere, aber auch so macht der Film durchaus Spaß. In einigen Szenen wäre zwar etwas weniger Humor besser gewesen, aber insgesamt geht der Film voll in Ordnung.

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