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Freitag, 4. September 2009

Filmkritik: Findet Nemo


Regie: Andrew Stanton
Drehbuch: Andrew Stanton, Bob Peterson, David Reynolds
Musik: Thomas Newman
Laufzeit: 96 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Mit einem Einspiel von 866 Millionen ist "Findet Nemo" der bis heute erfolgreichste Film der Pixar Animation Studios und auch immer noch einer der beliebtesten. Deshalb muss ich jetzt mit meiner Review wohl etwas gegen den Strom schwimmen, denn auch wenn "Findet Nemo" zweifellos wunderschön animiert ist und man sich auch bei den Charakteren keine allzu große Blöße gibt, so finde ich die Story an sich eher weniger berauschend, womit "Findet Nemo" eher zu den schwächeren Pixarfilmen gehört, die aber ebenfalls noch deutlich besser unterhalten als sämtliche Dreamworks Animation - Filme.
Animationmäßig ist "Findet Nemo" vielleicht sogar heute noch der hübscheste Film von Pixar. Die Animation des Ozeans und der ganzen verschiedenen Fische kann man eigentlich nur als grandios beschreiben. Aber auch die Animation außerhalb des Ozeans kann sich durchaus sehen lassen und auch die Menschen gehen in Ordnung, immerhin hat Pixar diesen comicartigen Stil auch in ihren folgenden Filmen nicht wirklich abgelegt.
Auch die Figuren sind durchaus niedlich, wobei sicherlich der kleine Nemo mit seiner Glücksflosse hervorsticht. Ihn würde man am liebsten den ganzen Film über nur knuddeln. Aber auch die erwachsenen Charaktere wie Marlin und Dorie sind durchaus sehenswert ebenso wie die Fischschule mit Lehrer und Nemos Schulkameraden. Hier beginnt aber auch das Problem von Nemo. Es werden zu viele neue Fische eingeführt. Es wäre deutlich effektiver gewesen, wenn man auf einige dieser Fische verzichtet hätte, zumal die neuen Charaktere meist für Comedyeinlagen benutzt werden. Wirklich Tiefe haben diese nicht und immer lustig sind sie auch nicht. Die vegetarischen Haie oder auch der Fisch mit Lampe empfand ich eher als nervig. Eine andere Frage bleibt natürlich auch, wieso man Darla, die Nichte des Zahnarztes unbedingt so hässlich aussehen lassen musste. Hätte man diese nicht doch etwas freundlicher gestalten können. Sie ist zwar durchaus böse, aber das haben ja eher ihre Eltern zu verantworten. So eine extreme Zahnspange zu tragen, war da doch etwas zu viel des Guten.
Auch die Story ist guter Durchschnitt, erreicht aber nie die ganz großen Höhen anderer Pixarfilme. Sicherlich ist es nett, eine Vater-/Sohngeschichte zu erzählen und den Film relativ ernst starten zu lassen. Auch die Verfolgungsjagd durch den Ozean ist ok. Doch verläuft der Film dann auch ziemlich linear und man wartet eigentlich nur auf das, was man erwartet. Deshalb wirkt das Einbauen von Spannungmomenten wie beispielsweise der Fisch mit der Lampe nicht ganz optimal, zumal es immer recht freundlich bleibt und nicht zu ernst wird. Auch der Showdown in der Zahnarztpraxis kann mich nicht so wirklich zufriedenstellen und hinterlässt ein großes naja. Das Finale im Wasser ist aber wirklich sehr nett und es ist ja auch nicht so, dass man sich den ganzen Film über langweilt. Er hat in meinen Augen halt nur ein paar Makel.
Für die Musik zeichnete sich erstmals nicht Randy Newman verantwortlich, sondern Thomas Newman, der vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Sam Mendes berühmt wurde. Der Score ist nicht das ganz große Highlight wie er es später bei Wall-E hinlegt, aber wie schon bei Randy Newman durchaus als nett zu bezeichnen. Im Abspann gibt es dann auch noch einen ganz schönen Song von Robbie Williams zu hören. Es sei eh zu empfehlen, sich den ganzen Abspann anzusehen, denn der sieht wie der ganze Film fantastisch aus. Diesmal fehlen zwar die Pixar-typischen Outtakes, aber diese haben sich mit der Zeit eh etwas abgenutzt und wurden in der Folgezeit nur noch bei Cars verwendet.
Insgesamt gesehen kommt auch bei Nemo noch ein ziemlich guter Film bei raus, der einfach nur fantastisch animiert ist, storymäßig mich aber nicht zu sehr aus den Socken haut. Es passiert ständig was und die Charaktere sind liebenswert, aber diesmal vielleicht auch etwas zu sehr verniedlicht.

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