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Mittwoch, 23. September 2009

Filmkritik: The Fast and The Furious: Tokyo Drift


Regie: Justin Lin
Darsteller: Lucas Back, Bow Wow, Nathalie Kelley
Drehbuch: Chris Morgan
Musik: Brian Tyler
Laufzeit: 100 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Neben der "The Fast and The Furious"-Reihe entwickelte sich im Videospielsektor die beiden "Need for Speed Underground" - Teile zu echten Verkaufsschlagern und besonders gelobt wurden dort die Driftrennen. Da war es nicht weiter verwunderlich, dass die Autorennreihe Nummer 1 dies ebenfalls aufgreifen würde und so widmete man sich hier erstmals dieser ganz besonderen Art des Rennfahrens und verzichtete dafür sogar auf eine Undercoverstory, so dass Paul Walker nicht weiter benötigt wurde. Im Verlauf des Films gibt es zwar auch einige typische Gangsterelemente im Film, doch sind diese im Vergleich zu den Vorgängern recht schwach herausgearbeitet, was für sich schon eine Kunst ist, und auch sonst ist der dritte Teile der Reihe ein Schuss in den Offen.
Sicherlich erwartet man in solchen Filmen nicht oscarreife Storys, aber wurde hier auf einige Dinge verzichtet, die in Teil 1 und 2 noch ihren Reiz hatten. Da gab es noch echte Typen wie Diesel oder auch Tyrese Gibson, die noch echte Coolness ausstrahlten und zusätzlich gab es mit Paul Walker einen recht charismatischen Hauptdarsteller. "Tokyo Drift" stellt nun leider die Teenie-Version des Ganzen dar und wirkt dadurch auch einfach nicht cool, denn Teenager, die zwanghaft einen auf Cool machen, sind nunmal einfach nicht cool. Auch bei den Darstellern hat man ordentlich danebengegriffen. Lucas Back kann als Hauptdarsteller einfach nicht überzeugen und bleibt den ganzen Film über ziemlich blass. Da bleibt es auch ebenso fraglich, wieso man ihm ausgerechnet Möchtegern-Rapper Bow Wow zur Seite stellte, denn wenn dieser eines noch weniger kann als rappen, dann ist das wohl schauspielern. Die weibliche Darstellerin Nathalie Kelley ist aber immerhin ein ganz netter Blickfang, selbst wenn der wirkliche Funke zwischen ihr und Back den ganzen Film über nicht rüberspringt, denn dafür ist ihre Beziehung deutlich zu prüde. Der Bösewicht Brian Tee macht dann auch nicht mehr als oft genug besonders angestrengt in die Kamera zu gucken.
Aber auch actionmäßig haut hier nicht wirklich viel hin. Die Actionsequenz am Anfang auf der Baustelle war zwar ganz nett, aber auch völlig sinnentfreit, denn was die Teenager dort fabrizieren ist hochgradig unsympatisch und man kann eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Wirklich stylisch ist eigentlich nur eine Driftsession in der Mitte des Films geraten, wo sich die Autos bei Nacht stylisch durch die Berge bewegen. Das hatte mal wirklich klasse. Das Finale setzt auf ähnliche Momente und kann ebenfalls überzeugen, selbst wenn manchmal wohl ordentlich der Computer mitgeholfen hat.
Highlight dürfte somit sein, dass am Ende ein alter Bekannter auf die "The Fast and the Furious"-Bühne zurückkehrt und dem Film sofort mehr Klasse verleiht. Dies zeigt auch deutlich was die ersten beiden Filme so viel besser machen als Teil 3. Storymäßig sind diese zwar auch nicht deutlich besser, aber sie zielen auf ein erwachseneres Publikum ab als es Teil 3 macht und das ist lobenswert. Teil 3 jedenfalls ist ein deutlicher Tiefpunkt und hat bis auf zwei oder drei kurze Momente keine wirklichen Höhepunkte, aber dafür viele Tiefschläge.

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