Seiten

Dienstag, 1. September 2009

Filmkritik: Das grosse Krabbeln


Regie: John Lasseter
Drehbuch: Andrew Stanton, Donald McEnery, Bob Shaw
Musik: Randy Newman
Laufzeit: 93 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Toy Story hat 1995 das Kino revolutioniert und avancierte zum erfolgreichsten Film des Jahres in Amerika. Da war es natürlich klar, dass Pixar nachlegen würde und so kam 3 Jahre Später ihr neuester Film "das grosse Krabbeln" in die Kinos und stand dabei in direkter Konkurrenz mit Dreamworks "Antz", indem ebenfalls Ameisen die Hauptfigur spielen. "Das grosse Krabbeln" ist aus heutiger Sicht betrachtet, sicherlich nicht Pixars bester Film, aber er macht trotzdem deutlich mehr Spaß als der potthässliche und deutlich zu albern geratene Antz, was sich dann glücklicherweise auch in den Einnahmen wiederspiegelte, wo "Das große Krabbeln" mit einem Einspiel von 360 Millionen deutlich die Nase vorn hatte.
Wie schon eben erwähnt würde ich "Das große Krabbeln" nicht zu meinen absoluten Lieblingspixars zählen, aber damit haben wohl alle Filme aus der Anfangszeit Pixars zu kämpfen. Trotzdem basiert der Film auf einer gut ausbalancierten Story, die sicherlich nicht ganz neu ist, aber trotzdem akzeptiert werden kann. Auch die Charaktere sind wieder sehr gut herausgearbeitet und werden nicht für den nächstbesten Joke verkauft, wo Antz noch so grandios dran gescheitert ist. Sicherlich gibt es auch bei "Das grosse Krabeln" die ein oder andere lustige Szene, doch ist diese nie zum Leidwesen der eigenen Charaktere. Stattdessen schaft es Pixar hier, ein sehr gutes Gleichgewicht zwischen lustigen und ernsten Szenen zu erschaffen. Es gibt zwar sicherlich einige Sidekicks in diesem Film (besonders die Zirkusleute), die nur für die Gags dasind, doch schießen diese sich nicht mit ihrer obercoolen Art ins Abseits, sondern wirken den ganzen Film über sehr autentisch. Auch Bösewicht Hooper macht hier sehr viel Spaß und die zarte Liebesgeschichte zwischen Flick und Prinzessin Atta ist auch sehr schön niedergeschrieben, ebenso wie die Freundschaft mit Attas kleiner Schwester Dot. Es ist einfach schön, wie man diese ganzen Beziehungen zu einem großen Ganzen miteinander verbunden hat.
Ein großes Lob haben hier aber auch die Animatoren verdient, insbesondere wenn man diesen Streifen mit dem von Dreamworks vergleicht, der im Vergleich dazu einfach nur grässlich ist. Sicherlich haben die Animationen noch nicht die Qualitäten der heutigen Zeit, aber es sieht trotzdem größtenteils ziemlich gut aus. Das größte Lob geht dort sicherlich an die Umgebungen, welche ein wahrer Augenschmauß sind. Die Tiere selbst können dort noch nicht ganz mithalten, aber Pixar war sich der Sache durchaus bewusst und hat sie in Rahmen ihrer Möglichkeiten dank der Farbgebung sehr schön gestaltet, so dass sie weit entfernt sind von den Holzköpfen aus Antz.
Musikalisch setzten die Pixarleute auch bei diesem Streifen wieder auf Randy Newman, der vorher schon "Toy Story" für sie musikalisch begleitet hatte und auch wenn ich nicht die ganz große Melodie bei Randy Newman heraushöre, so ist auch dies wieder durchaus solide Arbeit. Etwas schade ist eigentlich nur, dass man diesmal auf einen Song im Film verzichtet hatte und nur im Abspann einer anklingt. Ein Song hätte den Film durchaus nach vorne bringen können.
Aber auch so ist "Das grosse Krabbeln" schönes Animationskino, indem Pixar einmal mehr beweisst, wie wichtig Charakterentwicklung im Animationskino sein kann. Die Story ist sicherlich nicht die Neueste, aber die Charaktere können dies durchaus vergessen lassen, was dieser Film sehr gut beweist. Die sehr gelungene Animation ist dabei natürlich noch nettes Beiwerk.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen