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Donnerstag, 10. September 2009

Die Pixar-Kurzfilme von 1984 - 1997

Nachdem ich nun sämtliche Spielfilme des Studios besprochen habe, möchte ich mich nun auch den Kurzfilmen widmen, da diese einen wichtigen Teil der Geschichte Pixars darstellten. Immerhin war "Tin Toy" der erste Oscargewinn für das Studio und bot die Grundlage für den ersten Spielfilm des Studios "Toy Story". Da Pixar auch in der heutigen Zeit immer noch Kurzfilme dreht (in der neue Techniken erprobt werden und Leute innerhalb des Studios das erste Mal Regie führen können), ist es nützlich, diese Filme in mehrere Epochen zu unterteilen.
Der erste Teil befasst sich nun mit den Jahren 1984 bis 1997 in denen 6 Kurzfilme veröffentlicht wurden, ehe die nächste Zeitspanne die Jahre 2001 bis 2009 beinhaltet in der deutlich mehr Kurzfilme veröffentlicht wurden. Immerhin ist es mit Ausnahme von "Findet Nemo" seit "Die Monster AG" Brauch, einen weiteren Kurzfilm mit gleicher Thematik für die DVD-Veröffentlichung zu drehen und auch im Kino erwartet einem immer wieder ein neuer Kurzfilm bevor der Hauptfilm dann startet.
Hier werden nu aber erstmal die Kurzfilme der Jahre 1984 - 1997 vorgestellt, wo es nach Knick Knack eine große Pause bis zur Veröffentlichung von Geri' s Game gab. Es wurden zwischenzeitlich zwar auch noch ein paar kurze Filme mit der Lampe Luxo für die "Sesamstraße" gedreht, aber diese werden hier nicht weiter betrachtet, da sie auch viel zu kurz sind. Hier nun also meine Gedanken zu den ersten 6 Kurzfilmen:

1. Die Abenteuer von André und Wally B. (1984)



Dieser Film entstand damals noch vor der Übernahme Pixars durch Steve Jobs und so wurde dieser Kurzfilm offiziell noch von Lucasfilm vertrieben. Auch wenn er mit 90 Sekunden der kürzeste Kurzfilm ist, so war er damals bahnbrechend für die Computeranimation, selbst wenn man auf recht einfache geometrische Figuren zurückgreifen musste. So ist Andre frühen Zeichnungen von Mickey Maus angelehnt und eine Fantasiefigur. Die Biene Wally hingegen ist real und will Andre ärgern. Am Lustigsten ist dabei wohl die Szene wo die Biene Andre auf die Nase haut und diese dann hinundherwackelt. Dies ist wirklich lustig genauso wie die darauffolgende Flucht von Andre. Insgesamt ist die Story des Kurzfilms sehr übersichtlich, aber die Figuren, Ort der Handlung und die Musik sorgen für eine schöne Stimmung und so gehört er für mich trotz seiner Einfachheit zu den besten Kurzfilmen in der Geschichte Pixars.

2. Die kleine Lampe (1986)



2 Jahre nach dem ersten Kurzfilm der Firma entstand mit "Die kleine Lampe" der nächste Kurzfilm der Firma, welcher auch für die erste Ocarnominierung des Studios sorgte. Der Film handelt von zwei Lampen von der eine in der Folgezeit Kultstatus erreicht. Immerhin hüpft sie mittlerweile bei jedem Pixarfilm am Anfang des Films durchs Bild. Der Kurzfilm ist auch ganz nett. Man sieht halt, wie die kleine Lampe versucht mit einem Ball zu spielen, während die erwachsene Lampe dies aufmerksam beobachtet und dabei gerne mal den Kopf schüttelt. Innerhalb des Kurzfilms gab es auch zwei recht schwierige Sachen zu animieren wie beispielsweise den sich bewegenden Ball sowie die Strippe an denen die Lampen befestigt sind. Beides sah im Endeffekt doch recht gut aus und der Kurzfilm macht auch wieder viel Spaß. Er ist zwar nicht besonders lang und so viele Spektakuläres geschieht auch nicht, aber sonst ist er doch ganz lustig. Besonders die abschließende Pointe des Films und die Reaktion der erwachsenen Lampe ist köstlich.

3. Red' s Traum (1987)



Der dritte Kurzfilm des Studios enthält erstmals einen menschenähnlichen Charakter. Allerdings merkt man diesem auch deutlich an, dass man sich noch im Anfangsstadium der Computeranimation befand. Sonderlich hübsch ist der Clown Lumpy nicht wirklich und auch sonst hinterlässt der Kurzfilm bei mir ein kleines naja. Das Fahrrad an sich ist sympatisch, aber die Geschichte mit dem Traum finde ich jetzt nicht so prickelnd. Allerdings sei hinzugefügt, dass der Kurzfilm mit Ausnahme von Lumpy schon ziemlich gut aussah und auch das Fahrrad sich sehr schön fortbewegt. Von daher kann man durchaus sagen, dass er technisch wieder eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorgängern darstellte, was in der Anfangszeit ja durchaus wichtig war. Deshalb ist es auch ok, wenn er mich mal nicht ganz so sehr anspricht.

4. Tin Toy (1988)



Ein ähnliches Schicksal erleidet auch das Nachfolgewerk "Tin Toy" obwohl er damals den Oscar für den besten animierten Kurzfilm gewonnen hatte. Besonders das Baby sieht nicht so wirklich toll aus. Aber vielleicht bin ich auch erst zu spät geboren um dies noch richtig zu würdigen. Wenn man es mit der heutigen Zeit vergleicht, sieht es halt ziemlich bizarr aus. Aber auch sonst finde ich den Film an sich eher nervig. Tin Toy mit seinem ganzen Geklappere spricht mich nicht so wirklich an und auch sonst ist der Film recht einfach gehalten. Weinende Babys sind auch nicht wirklich mein Geschmack und so geht der Kurzfilm eher an mir vorbei. Eine gute Sache hatte der Kurzfilm allerdings. Immerhin bot er die exellente Grundlage für den ersten abendfüllenden Spielfilm des Studios Toy Story und dort sah dann alles auch deutlich besser aus.

5. Knick Knack (1989)



Dafür trifft der 5. Kurzfilm wieder voll meinen Geschmack. Es ist einfach nur lustig, dem Schneemann zuzusehen wie er versucht aus seiner Schneekugel zu entfliehen und dabei ganz viele verrückte Sachen versucht. Einzig die Szene, wo er seine Nase als Nagel benutzt finde ich etwas dämlich, aber die anderen Sachen sind wirklich lustig und man bekommt wirklich Mitleid mit ihm. Die Pointe am Ende des Kurzfilms ist dann auch einfach nur herrlich. Es hat sich also bezahlt gemacht, dass Pixar mal wieder auf etwas cartonnartiges zurückgegriffen hat und nicht nur die technische Perfektion im Vordergrund stand. Sehr angenehm.

6. Geri' s Game (1997)



Ganze acht Jahre sind seit dem letzten Kurzfilm Knick Knack vergangen und auch wenn einige Kurzfilme mit Luxo für die Sesamstraße entstanden, ist dies der erste offizielle Kurzfilm, der nicht von John Lasseter entstanden ist, der ja mittlerweile für die Spielfilme verantwortlich war. Der Kurzfilm selbst handelt von einem alten Rentner, der gegen sich selbst Schach spielt und dabei unterschiedliche Charaktere mimt. Das ist durchaus lustig und die Wendung am Ende ist auch recht schick, zu den grandiosen Kurzfilmen würde ich es aber nicht ganz zählen, denn dafür ist der Witz doch etwas zu einfach gehalten. Die Animation ist gegenüber den anderen Kurzfilmen eine deutliche Weiterentwicklung und auch Geri sieht wirklich gut aus, wo doch die anderen menschlichen Charaktere in den Kurzfilmen noch etwas unbeholfen aussahen. Insgesamt also ein solider Kurzfilm.

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