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Donnerstag, 4. März 2010

Meine Gedanken zu Tödliches Kommando


Regie: Kathryn Bigelow
Darsteller: Jeremy Renner, Guy Pearce, Ralph Fiennes, David Morse
Drehbuch: Mark Boal
Musik: Marco Beltrami, Buck Sanders
Laufzeit: 131 Minuten
freigegeben ab: 16 Jahren
Trailer: hier

Sonntag ist ja bekanntlich die Oscarverleihung und der größte Favorit auf den Preis für die Regie und den Film ist zweiffellos "Tödliches Kommando" von Kathryn Bigelow. Da war es natürlich klar, dass ich mir diesen Streifen umbedingt noch vor der Preisverleihung angucken müsse und das habe ich nun getan. Es sei gleich gesagt, dass mir der Film durchaus gefiel, aber auch deutlich gezeigt, dass Kriegsfilme nicht zu meinem Lieblingsgenre gehören.
Im Groben geht es in diesem Streifen um eine Truppe im Irak, die bei einer misslungenen Aktion ihren Vorgesetzten verliert und nun einen neuen Vorgesetzten zugewiesen bekommen. Dieser hat jedoch recht eigene Ansichten und so werden Truppe und Vorgesetzter vorerst nicht ganz grün miteinander. Dies führt sogar soweit, dass ihnen jedes Mittel recht ist um diesen loszuwerden. Aber wie bei vielen Filmen ändert sich das irgendwann doch noch.
Dazwischengestreut werden immer wieder einige beeindruckende Actionsequenzen, die nicht mit großen Effekten auftrumpfen, dafür aber mit reichlich Spannung und Abwechslung inszeniert sind, so dass man hier immer wieder nur staunen kann. Allgemein ist "Tödliches Kommando" von der Regie her erste Klasse, so dass zumindest in dieser Kategorie ein Sieg absolut gerechtfertigt wäre. Die Kameraführung gefällt und der allgemeine Dokustil kommt dem Film nur zu Gute. Auch die Schießereien sind sehr realistisch inszeniert und man bekommt wirklich ein Gefühl für den Krieg. Passend dazu ist dann auch die Musik von Marco Beltrami und Buck Sanders sehr zurückhaltend ausgefallen und wird nur minimal eingesetzt, was aber die Stimmung für die Ereignisse noch mehr bestärkt.
Aber auch die Schauspieler des Films lassen sich durchaus sehen. Jeremy Renner in der Hauptrolle ist jedenfalls sehr stark und eine Oscarnominierung geht durchaus in Ordnung, zumal er keine Chance auf den Sieg hat und auch der Rest des Casts lässt sich durchaus sehen. Einzig Ralph Fiennes hätte ich gerne in einer etwas größeren Rolle gesehen, denn mit Turban und Waffe wirkt er etwas verschenkt.
Aber auch so gibt es an dem Film einige kleinere Dinge, die ich kritisieren würde. Denn auch wenn ich mit der Inszenierung des Films zufrieden bin und auch die Action gelobt habe, so bleibt ebenfalls festzuhalten, dass mir der Film doch etwas zu lang erscheint. Zwischendurch gibt es immer mal wieder ein paar kleinere Hänger, die nicht hätten sein müssen und auch bei der Action hätte man auf ein paar kleinere Dinge doch verzichten können, damit der Film etwas mehr in Fahrt kommt. Möglicherweise liegt dies aber auch ein wenig mit meinem Desinteresse am Kriegsfilm zusammen, denn mit den Charakteren kann ich meist nicht so sehr mitfiebern wie ich es gern möchte. Dies ist auch hier der Fall. Die Figuren sind zwar durchaus ok, aber irgendwie ist es mir auch egal, was mit ihnen nun genau passiert. Eine Vorgeschichte mit den Familien der einzelnen Miglieder wäre deshalb nicht schlecht, aber das kann dann ja auch wieder leicht in Kitsch ausarten.
Ansonsten ist es aber ein durchaus gelungener Film von Kathryn Bigelow. Er trifft zwar nicht genau meinen Geschmack, aber damit haben auch andere Kriegsfilme zu kämpfen. Meine Wahl für den besten Film bei der Oscarverleihung würde zwar sicherlich anders ausfallen, aber zumindest bei der Wahl zur Regie wäre Bigelow eine verdiente Gewinnerin.

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