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Mittwoch, 3. März 2010

Filmkritik: Big Fish


Regie: Tim Burton
Darsteller: Ewan McGregor, Albert Finney, Billy Crudup, Jessica Lange, Helena Bonham Carter
Drehbuch: John August
Musik: Danny Elfman
Laufzeit: 125 Minuten
freigegeben ab: 06 Jahren
Trailer: hier

Nachdem Tim Burton mit dem Remake von "Planet der Affen" selbst nicht so ganz glücklich wurde, widmete sich Burton diesesmal wieder einem etwas kleineren Film, der aber ebenfalls eine Romanverfilmung werden sollte. Diesesmal handelt sich um die Verfilmung des Romans "Big Fish" von Daniel Wallace. Dieser bietet eine sehr schöne Kombination aus einer realistischen Rahmenhandlung und fantasievollen Märchenerzählungen, die immer wieder als Rückblenden eingestreut werden, also die perfekte Kombination für Tim Burton. Diese Rechnung ging diesesmal auch voll auf und so entstand ein ähnlicher starker Film wie es "Edward mit den Scherenhänden" Anfang der 90-er war und wenn es um die Frage geht, welcher Film der Stärkere wäre, so könnte ich diese nur schwer beantworten.
Im Groben und Ganzen wird in diesem Film jedenfalls das Leben von Edward Bloom erzählt, jedoch nicht in linearer Form. Die Haupthandlung spielt nämlich in einer Zeit, wo Edward Bloom bereits alt ist und einen erwachsenen Sohn hat, der jedoch Probleme mit seinem Vater hat. Dieser erzählt seine Vergangenheit nämlich immer in einer recht fantasievollen Art und Weise, wo mitunter auch Riesen, Werwölfe und Siamesische Zwillinge vorkommen. Da sich der Vater auch vor fremden Personen mit diesen Geschichten brüstet, gibt es immer wieder Spannungen zwischen diesen beiden und so muss sich der Sohn durch verschiedene Orte kämpfen um hinter die Geschichte des wahren Edward Bloom zu gelangen.
Solch eine Kombination aus Familiendrama und Märchen ist natürlich nur schwer in Einklang zu bringen, doch dies gelingt Burton auf wundervolle Weise, so dass der Film einfach nur eine Ode an das Leben darstellt. Die Szenen mit der Familie sind emotional packend und bei den eher fantasievollen Sachen kann man Burton eh kaum was vormachen. Dort trifft man nicht nur auf einen Riesen, sondern wandert auch durch einen Ort, der sich wie das wahre Paradies anfühlt, erlebt, wie Edward seine Frau mit einem Meer von Blumen beeindruckt und wie es ihn in den Krieg zieht ehe er an seinen Heimatort zurückkehren kann.
Bei solch vielen verschiedenen Erzählelementen fällt es natürlich schwer, eine gerade Linie zu finden, doch hier fügt sich alles einfach nur wunderbar ineinander und mündet in einem grandiosen Finale, welches nur nochmal aufzeigt, wieso Big Fish ein solch grandioser Film geworden ist.
Einen großen Beitrag leisten dabei aber natürlich auch die tollen Schauspieler. Ewan McGregor ist eh eine sichere Bank und auch im Zusammenspiel mit Albert Finney, der die gleiche Figur im älteren Alter spielt, können sie beiden überzeugen. Aber auch Billy Crudup darf nicht ungenannt bleiben, denn dieser leistet ebenfalls eine grandiose Leistung. Hinzu kommen dann aber auch noch Schauspieler wie Jessica Lange, Helena Bonham Carter oder die damals noch unbekannte Marion Cotillard, die ebenfalls überzeugen. In einer kleinen Nebenrolle gibt es dann sogar noch Danny DeVito zu sehen, der wie in jeder Rolle einfach nur knuddelig ist.
Etwas unauffälliger ist da die Musik von Danny Elfman. Dies ist aber keinesfalls negativ zu sehen, denn die Musik passt wunderbar zu dem Film, aber die größeren Melodien haben sicherlich andere Burtonfilme. Dafür ist die Musik insbesondere am Ende nochmal wirklich schön.
Allgemein ist Burton mit "Big Fish" ein absolutes Meisterwerk gelungen, wie es dies heute nur noch selten gibt. Grandiose Sets, tolle Charaktere und eine wunderschöne melancholische Inszenierung sorgen für einen der besten Filme des Jahrtausends und an eine tolle Ode an das Leben.

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