Seiten

Freitag, 5. März 2010

Filmkritik: Invictus - Unbezwungen


Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Morgan Freeman, Matt Damon
Drehbuch: Anthony Peckham
Musik: Kyle Eastwood, Michael Stevens
Laufzeit: 133 Minuten
freigegeben ab: 6 Jahren
Trailer: hier

Es gibt wohl kaum einen Regisseur, der in den letzten Jahren so oft zu den Oscarfavoriten gehörte wie Clint Eastwood und das trotz seiner mittlerweile 79 Jahren. Während andere Regisseure mindestens 2 Jahre für einen neuen Film benötigen, bringt Eastwood fast jährlich mindestens einen Film heraus. Während er uns letztes Jahr mit dem nur bedingt gelungenen Changeling und den von Fans gefeierten "Gran Torino" begnügte, brachte er zu dieser Oscarsaison endlich sein lang angekündigtes "Nelson Mandela" - Projekt "Invictus - Unbezwungen" auf die Leinwand, in denen es primär um die ersten Jahre Mandelas als Präsident Südafrikas und dem damit eng verbundenen Sieg Südafrikas bei der Rugby-WM geht.
Passend dazu wird der Film auch aus zwei Perspektiven erzählt. Einerseits bekommt man Einblick in den Führungsstil Mandelas (Morgan Freeman) als neu gewählter Präsident Südafrikas und andererseits folgt man dem Kapitän der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft Francois Piennaar (Matt Damon), deren Wege sich aber trotzdem des Öfteren kreuzen.
Eastwood gelingt es jedenfalls, glaubwürdig die eizelnen Ereignisse der damaligen Zeit zu schildern und natürlich bekommt man zum Ende hin ein Gänsehautgefühl, wenn das ganze Stadion den Südafrikanern zujubelt. Etwas schade ist dabei höchstens die Tatsache, dass man dabei auf die Vorgeschichte Mandelas im Gefängnis recht wenig eingeht. In 133 Minuten wäre das durchaus möglich gewesen, da es in dem Film ab und zu auch mal Leerlauf gibt. Es gibt zwar einen Besuch der Rugby-Nationalmannschaft im ehemaligen Gefängnis Mandelas, doch wird dies auf eine recht kitschige Art und Weise präsentiert. Allgemein gilt sogar, dass der Film in einigen Passagen wirklich etwas verkitscht daherkommt, denn auch einige der Dialoge drücken mächtig auf die Tränendrüsen, was in dieser Form nicht umbedingt hätte sein müssen. Aber das sind nur kleinere Kritikpunkte.
Dafür lebt der Film zu sehr von seinen Darstellern. Aufgrund zahlreicher Zusammenarbeiten war es natürlich naheliegend, dass Eastwood für die Hauptrolle Mandelas gerne Morgan Freeman haben würde und das war eine wirklich geschickte Wahl, denn Freeman zeigt hier einmal mehr, dass er zu den besten Schauspielern unserer Zeit gehört. Über Matt Damon ließe sich da ja durchaus streiten. Er ist nie schlecht, aber möglicherweise nicht so wandelbar wie manch anderer Schauspieler. Deshalb ist das ausdruckstärkste Merkmal seiner Rolle wohl auch die, dass er als Rugbyspieler durchaus glaubwürdig agiert. Er ist sehr gut durchtrainiert und auch die Rugbyszenen mit ihm gehen in Ordnung. Als Kapitän der Mannschaft hätter er aber trotzdem noch etwas lautstärker agieren können. An sich geht aber auch die Leistung Damons voll in Ordnung.
Eastwoods Bio-Pic "Invictus" ist jedenfalls ein durchaus gelungener Film, der den Zuschauern die Geschehnisse der damaligen Zeit durchaus näher bringt, aber manchmal auch etwas mehr Tempo hätte vertragen können. Dafür sind aber die Schauspieler sehr gut und auch inszenatorisch ist der Film wieder absolut top.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen