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Dienstag, 2. März 2010

Filmkritik: Planet der Affen (2001)


Regie: Tim Burton
Darsteller: Mark Wahlberg, Tim Roth, Helena Bonham Carter
Drehbuch: William Broyles Jr., Lawrence Konner, Mark Rosenthal
Musik: Danny Elfman
Laufzeit: 119 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Nachdem in den 70-ern reihenweise Filme zu "Der Planet der Affen" entstanden, wurde es danach knapp 30 Jahre ruhig um den Planet der Affen und erst Tim Burton widmete sich 2001 einer Neuerinterpretation des Romans von Pierre Boulle. In den Augen vieler ist dies jedoch nur bedingt gelungen, vor allem im Vergleich zur Filmversion aus dem Jahre 1968.
Diese Vergleiche sind auch durchaus legitim, immerhin ist der Film von 1968 einer der größten Klassiker des Science-Fiction-Kinos überhaupt und es war eigentlich auch unmöglich, diesen zu toppen. Natürlich kann das Remake mit deutlich besseren Sets und Kostümen als noch das Original aufwarten, doch ist die Geschichte von damals kaum noch in die heutige Zeit zu transportieren. Deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Burtons Version sich doch etwas mehr dem Massengeschmack annäherte.
So geht hier beispielsweise alles deutlich schneller zur Sache und dank den Gorillas gibt es auch schon in der ersten Hälfte des Films reichlich Action. Aber auch so ist alles etwas konventioneller ausgefallen. Die Menschen werden hier durchaus als intelligente Wesen dargestellt, die sogar normal kommunizieren können, was beim Original noch nicht der Fall gewesen war. Die Rassenpolitik zwischen Mensch und Affe wird hier auch mit eingebracht, doch wird im Endeffekt deutlich mehr zwischen Gut und Böse unterschieden als noch im Original.
Die Grundstruktur der Erzählung bleibt aber die Gleiche. Wie auch schon Charles Heston versucht Mark Wahlberg als Captain Leo Davidson an einen entfernten Ort zu gelangen um in diesem Fall auf seine zurückgelassene Crew zu treffen. Dabei wird er ähnlich wie im Original von einer jungen Frau, sowie den Menschen etwas näherstehenden Affen begleitet. Die Auflösung des Ganzen unterscheidet sich dann aber doch etwas vom Original, was nicht umbedingt schlecht ist, aber auch deutlich auf Protz getrimmt ist. Wenn man Fan davon ist, wird man hier sicherlich seinen Spaß dran haben.
Aber auch der Ausgang des Films weicht doch etwas von dem der 68-Version ab. Dies ist eigentlich auch nur zu begrüßen, denn ein zweites Mal das gleiche Ende zu verwenden, hätte wohl kaum die gleiche Wirkung erreicht. Außerdem war das alte Ende nicht umbedingt buchgetreu, sondern wurde für den Film nochmals umgeschrieben. Burton hingegen hält sich etwas mehr an das Buch und tatsächlich kann das Ende am Anfang schockieren ohne zu platt zu wirken wie bei einigen der Sequels. Allerdings bleibt man auch etwas ratlos zurück, denn während es im ersten Film wie eine logische Folgerung der vorangegangenen Ereignisse wirkt, wird hier alles über den Haufen geworfen und man hat das Gefühl, dass irgendwas fehlt. Insgesamt geht dieses aber durchaus in Ordnung und hinterlässt Eindruck, zumal es nicht das typische Happy End bedeutet.
Trotzdem bin ich mit diesem Film nur bedingt zufrieden. Er sieht zwar nicht schlecht aus und die Menschen in Affenkostümen sind wirklich grandios. Selbst Mark Wahlberg in der Hauptrolle finde ich nicht als große Fehlbesetzung. Er kommt zwar nicht an Charles Heston aus dem Original heran, aber das war ja auch recht schwer. Dies tröstet aber nicht darüber hinweg, dass man von dem Stil Burtons hier recht wenig mitbekommt und man eher einen klassischen Actionfilm serviert kommt und das, obwohl sich die Thematik für Burton doch so toll eignet. Stattdessen gibt es halt einiges an Effekten und leider auch ein recht plattes Drehbuch, wo die Dialoge öfter mal unfreiwillig komisch wirken. Das kann man auch dezenter lösen. Passend dazu ist dann auch die Musik von Danny Elfman nicht ganz so stark wie in den vorherigen Filmen und sticht eigentlich nur in den wie gewohnt tollen Opening Credits hervor.
Übrig bleibt dann halt ein solider Science-Fiction-Streifen, der mit schönen Sets und reichlich Action aufwartet, aber der Burtontouch bleibt dabei etwas auf der Strecke. Dieser hätte diesen Film jedoch deutlicher von der 68-Version abheben können. Da dies aber nicht der Fall ist, ist es nur eine mittelmäßige Neuinterpretation, die sich deutlich dem Original geschlagen geben muss.

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