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Dienstag, 16. März 2010

Der Ghostwriter


Regie: Roman Polanski
Darsteller: Ewan McGregor, Kim Cattrall, Pierce Brosnan, James Belushi, Olivia Williams
Drehbuch: Roman Polanski
Musik: Alexandre Desplat
Laufzeit: 128 Minuten
freigegeben ab: 12 Jahren
Trailer: hier

Über die Privatperson Roman Polanski wurde im Vorfeld der Filmveröffentlichung ja bereits reichlich berichtet und als jene kann man ihn eigentlich nicht kritisch genug sehen. Unbestritten sind allerdings auch seine Verdienste als Regisseur und auch mit seinen mittlerweile über 70 Jahren wird er nicht müde, immer wieder neue Filme zu drehen. Sein neuester Film erscheint da sogar etwas unscheinbar auf den ersten Blick.
Dieser sieht im ersten Moment nämlich wie ein gewöhnlicher Verschwörungsthriller aus, den man schon mehrfach im Kino miterleben durfte. Ein Mann kommt mit einer Person in Kontakt, die scheinbar ein dunkles Geheimnis in sich birgt und unternimmt dafür Nachforschungen, die nach und nach risikoreicher werden.
Roman Polanski versteht es jedoch wie kein anderer, einen atmosphärisch sehr dichten Thriller zu inszenieren. Allein die Eröffnungssequenz spricht da schon wieder Bände. Aber auch danach schafft er es, die aufkommende Gefahr mit reichlich Spannung dem Zuschauer näherzubringen ohne dass man dafür gleich große Actionsequenzen inszenieren müsste. Einzig zum Ende hin gibt sich Polanski dann doch etwas zu sehr den konventionellen Mitteln eines Verschwörungsthrillers hin, was ein Film wie dieser hier nicht umbedingt nötig gehabt hätte. Aber zumindest in der Schlusssequenz überzeugt er dafür wieder voll und ganz.
Etwas unbefriedigend für uns Deutsche dürfte allerdings sein, dass der Film größtenteils auf der deutschen Insel Usedom gedreht wurde und man dies auch deutlich erkennt, dies im Film jedoch als amerikanische Ostküste verkauft wurde. Natürlich konnte Polanski nicht in Amerika drehen, aber so hat man zumindest in dieser Hinsicht ein paar Probleme bezüglich der Glaubwürdigkeit.
Ein großes Lob geht natürlich auch an die Schauspieler des Films. Insbesondere Ewan McGregor hinterlässt auch hier mächtig Eindruck und es ist eigentlich traurig, dass Hollywoodregisseure so wenig auf ihn setzen. Aber auch der Rest des Casts ist sehr gut besetzt. Am meisten Eindruck hinterlässt dabei zweifellos Olivia Williams, die neben McGregor auch die bedeutenste Rolle im Streifen spielt. Etwas kurz geraten ist hingegen die Rolle von Pierce Brosnan, der nur am Anfang und Ende in Erscheinung tritt, dazwischen aber eine ziemlich lange Zeit abtaucht. Als undurchsichtiger Politiker kann aber auch er überzeugen. In einer kurzen Nebenrolle gibt es dann auch noch Tom Wilkinson zu bewundern, dessen Rolle mittlerweile zwar etwas standardisiert für ihn daherkommt, aber Wilkinson ist und bleibt einfach topp.
Ein großes Lob muss man aber auch Komponist Alexandre Desplat aussprechen, der hier einen wirklich bemerkenswerten Score ablieferte, der zu den besten seinen Schaffens gehört und einfach perfekt zu Polanskis Inszenierung passt. Man spürt durch den Score erst so wirklich den Thrill des Streifens und bekommt des öfteren Gänsehaut.
Dies ist auch der Grund, wieso der Ghostwriter so gut funktioniert. Die Geschichte an sich ist zwar nicht wirklich neu, aber wenn Regisseur, Schauspieler und Komponist zu Höchstleistungen auflaufen, dann sorgt das für 128 Minuten Höchstspannung.

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