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Samstag, 31. Oktober 2009

Filmkritik: Drei Caballeros


Regie: Norman Ferguson
Drehbuch: Homer Brightman, Del Connell, William Cottrell, Bill Peet, Elmer Plummer, Ted Sears, Ernest Terrazzas, Roy Williams, Ralph Wright
Laufzeit: 69 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren

Da "Saludos Amigos" ein großer Erfolg war ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch der Nachfolger "Drei Caballeros" sich der Südamerika-Thematik annimmt. Es taucht sogar Donalds Freund, der Papagei José Carioca, aus dem Vorgänger wieder auf. Auch dieser Film ist nicht mehr als eine lose Ansammlung von Kurzgeschichten und als wirklichen Film kann man die Geschehnisse auch nicht bezeichnen, jedoch ist er mit Ausnahme des letzten Drittels schon deutlich angenehmer zum Angucken als noch sein Vorgänger. Die Kurzgeschichten haben deutlich mehr Herz und auch die Animation in diesem Film ist deutlich hochwertiger als noch im Vorgänger. Dabei ging man in diesem Film sogar noch einen Schritt weiter als im Vorgänger, denn hier werden erstmals Realfilmszenen mit Zeichentrickszenen kombiniert. Im Vorgänger lief das ja noch unabhängig voneinander ab, was auch zur Folge hatte, dass viele Sachen etwas abgehackt wirkten, da die Kurzgeschichten komplett für sich alleine standen. Dies ist hier zum Glück nicht der Fall, denn Donald ist hier deutlich als Hauptfigur zu erkennen, dem sich im Verlauf noch zwei andere Figuren anschließen, die dann zusammen Abenteuer erleben. Dies macht auch größtenteils Spaß und insbesondere die Verbindung mit den Realfilmsequenzen macht ordentlich was her. Auch die Songauswahl ist dabei ziemlich gut gelungen und man hat gute Laune.
Leider ist das letzte Drittel des Films nicht mehr ganz so gut und man fragt sich nur noch, was denn da abgeht. Donald rennt irgendwelchen brasilianischen Schönheiten hinterher und auch die Sequenz danach, wo Donald ganz bezaubert davon ist, dass eine Frau singt, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Was danach jedoch geschieht ist jenseits von gut und böse. Animationsmäßig ist das zwar durchaus ok, aber Sinn ergibt dort wohl nichts mehr und man ist dann auch ganz zufrieden, dass dann endlich Fin (mexikanisch für Ende) erscheint und der Film zuende ist.
Wäre das letzte Drittel nicht so eigenartig geraten, hätte man den Film aber sogar als gut betiteln können. Denn das südamerikanische Flair kommt hier deutlich besser zum Tragen als noch im Vorgänger. Endlich werden auch typische südamerikanische Songs gesungen und dazu getanzt und gelacht, was im Vorgänger nicht weiter beachtet wurde und auch die Kurzfilme das Flair nicht so wirklich wiederspiegelten. Sicherlich werden hier dafür die einzelnen Städte nicht so genau betrachtet wie bei Saludos Amigos, doch hat man da das meiste dann ja auch noch rausgeschnitten und wenn man sich eine Doku darüber angucken möchte, muss dies wohl kein Disneyfilm sein.
So gesehen ist "Drei Caballeros" der bessere der beiden Filme über Südamerika. Einen Glanzpunkt in der Geschichte Disneys wird er für mich aber trotzdem nicht darstellen, denn als wirklichen Film kann man ihn auch nicht bezeichnen, sondern eher als Ansammlung von Kurzfilmen, die mal besser und mal schlechter sind.

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