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Donnerstag, 29. Oktober 2009

Filmkritik: (500) Days of Summer


Regie: Marc Webb
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Zooey Deschanel
Drehbuch: Scott Neustadter, Michael H. Weber
Musik: Mychael Danna, Rob Simonsen
Laufzeit: 95 Minuten
freigegeben ab: 0 Jahren
Trailer: hier

Romantische Komödien gibt es viele. Meist geht es darum, wie zwei Personen sich ständig zoffen, sich öfter mal trennen, sich nicht mögen und am Ende doch wieder zusammenkommen. Diese Filme werden von der Kritik zwar oftmals zerrissen, spielen an den Kinokassen aber immer ordentlich Geld in die Kassen. Dies kann man von (500) Days of Summer nicht gerade behaupten. Er fühlt sich zwar durchaus wie eine romantische Komödie an, doch wird gleich am Anfang des Films betont, dass dies keine sei. Tatsächlich unterscheidet sich (500) Days of Summer in vielen Dingen von anderen Komödien dieser Art. Dies fängt schon bei der nicht linear erzählten Geschichte an. Man sieht gleich am Anfang wie sich das Paar trennte ohne zu wissen, was in der ganzen Zeit davor so vorgefallen ist. Natürlich wird danach dann aber auch noch die Geschichte vor eben jener Szene, aber auch die Zeit danach nochmal etwas neuer betrachtet. Ob es ein Happy End gibt oder nicht, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten, aber die Schlussszene hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Interessant ist auch die Gegenüberstellung von den Anfangstagen ihrer Liebelei und wie es dann 200 Tage später so aussah. Dieses Stilmittel der Gegenüberstellung wurde dann auch noch in anderen Bereichen wie der Wunschvorstellung und Wirklichkeit oder der Beschreibung von Summer verwendet und gehört wohl zu den eigenwilligsten Erzähltechniken des Films, funktioniert dafür aber bestens. Ansonsten gibt es halt auch eigenwillige Spielereien mit Grafiken und auch der Musik, die oftmals recht altmodische Songs in den Film einbaut. Kurzfristig gibt es dann sogar mal eine Anspielung auf den guten alten Disneyfilm.
Man kann hier also schon erkennen, dass sich der Film von anderen Komödien abhebt. Natürlich gibt es aber trotzdem viel zu lachen und natürlich sieht man auch mal, wie die beiden Darsteller doch eine recht nette gemeinsame Zeit miteinander verbringen. Allerdings ist der Film hier eher aus der Männersicht beschrieben und nicht so sehr aus der Sicht einer Frau, denn aus Summer (Zooey Deschanel) wird man im ganzen Film über nicht so ganz schlau, während man sich mit Tom (Joseph Gordon-Levitt) recht gut identifizieren kann. Liegt vielleicht aber auch daran, dass ich ja selbst männlich bin. Ob dieser fehlende Bezug zu Summer dem Film nun schadet oder nicht, darüber bin ich mir selbst noch nicht so ganz klar im Gedanken. Etwas befremdlicher finde ich dann aber wohl die Aktionen der beiden Akteure, was aber wohl eher daran liegt, dass ich selbst mit solchen Sachen eher wenig anfangen kann und mir so etwas furchtbar peinlich wäre. Dazu zählt wohl Singen vor Publikum und sich im Ikea-Markt daneben zu benehmen. In der Öffentlichkeit möglichst laut Penis zu rufen gehört dann aber wohl auch nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Allerdings hatte dies im Film durchaus Charme, wohingegen ich mit den anderen beiden Dingen wirklich nicht viel anfangen konnte. Dafür wissen die beiden Hauptdarsteller durchweg zu überzeugen. Zooey Deschanel Hauptaufgabe ist dabei sicherlich, einfach nur hübsch auszusehen und damit jedem Mann den Kopf zu verdrehen, was sie auch locker bewältigt. Etwas wandlungsfähiger ist da sicherlich Joseph Gordon-Levitt, da der ja durch das ganze Beziehungschaos geht und das bewältigt er mit Bravour. Da bleibt einfach nur zu hoffen, dass er noch einige interessante Rollenangebote erhält, denn er kann was. Zooey ist bei bestimmten Arten von Filmen aber sicherlich auch keine schlechte Wahl.
Ansonsten ist (500) Days of Summer eine sehr sympatische Komödie, die sich von anderen Komödien sehr angenehm abhebt und aus der man durchaus etwas lernen kann. Insgesamt fehlt mir zwar trotzdem etwas um wirklich Wow sagen zu können, da die Erlebnisse, die die Beiden erlebten mich nicht immer ansprachen. Eine Empfehlung für einen Kinobesuch ist der Film aber allemal.

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